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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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ihre Hände und band sie so hoch am Mast fest, dass ihre Füße kaum mehr den Boden berührten. Unter schadenfrohem Gekicher löste er eine Peitsche von seinem Gürtel. »Jody, Jody, Jody, Jody, Jody«, spottete er und machte einen Probeschlag.
    »Nein!«, kreischte Maggie.
    »Was macht das Vieh?«, murmelte Charm.
    Alasdair wollte dazwischengehen, doch Hauptmann Swazzle schwang seinen Speer und fegte den Jungen von den Füßen.
    Jim Parker hatte das Geschehen gespannt verfolgt. Ihm war klar, dass sein großer Augenblick nun bald kommen würde. Die Aufregung, die ihn durchströmte, war elektrisierend. Sie raubte ihm den Atem. Gleich würde er der Öffentlichkeit das erste Mal seine neuen Kräfte zeigen. Es war genau die Art gefährliche Situation, in die die Helden in seinen Comics immer gerieten. Die Punchinellos waren würdige Gegner für das Debüt des Jim Credible.
    Er presste die rechte Hand gegen die Brust und setzte eine zu allem entschlossene Miene auf. Er hatte geschworen, die anderen Kinder zu beschützen, und genau das würde er tun. Es war so weit. Sein erster Kampf stand bevor. Sein mitgenommener Kopf spielte ihm schon die anstachelnde blecherne Melodie einer John-Williams-Komposition vor, die die Ankunft eines neuen Champions im Pantheon der fantastischen Superhelden ankündigte.
    Der Zwölfjährige trat vor. »Binde sie los!«, forderte er, als der Wächter die Peitsche erhob, um sie auf Jody niedersausen zu lassen. »Sonst wird es dir leidtun. Das ist die erste und letzte Warnung.«
    Die Punchinellos starrten ihn an und bogen sich vor Lachen.
    Alasdair hob den Kopf. »Oh Gott, nein«, murmelte er, als ihm klar wurde, was in dem Jungen vorging. »Nein, Jim! Lass das! Komm wieder her!«
    »Ich bin Jim Credible«, posaunte der junge Held mutig. »Verlasst nun diesen Ort, so lange ihr noch könnt. Ich werde nicht zulassen, dass ihr jemandem wehtut.«
    Verwirrt und furchtsam sah Marcus zu. Er verstand es einfach nicht. Was hatte der Knirps vor? »Lass das!«, rief er. »Bist du nicht ganz dicht?« Er wollte zu ihm rennen und Jim zurückholen, doch er traute sich nicht.
    »Was hast ’n du vor, Kleiner?«, schrie Lee. »Das ist kein Spiel!«
    Aber Jim dachte schon längst nicht mehr klar. Vor seinem inneren Auge sah er, wie das J auf seiner Brust in hellem Blau unter dem T-Shirt leuchtete und übermenschliche Kräfte durch seine Adern rauschten. Die erschrockenen, halb erstickten Aufschreie der anderen wandelten sich in seinen Ohren zu Bewunderungsrufen, weil sie zum ersten Mal sahen, wer er wirklich war. Später würde er sie alle schwören lassen, nichts und niemandem etwas zu verraten. Seine wahre Identität musste unbedingt ein Geheimnis bleiben.
    Die Wachen lachten noch immer, als Jim auf den Punchinello mit der Peitsche in der Hand zustürmte. Er erwischte die überraschte Kreatur am Kopf, sodass sie beide zu Boden purzelten. Jims kleine Fäuste hämmerten auf das verunstaltete Gesicht des Punchinellos ein, doch die Hiebe hatten nicht den erwarteten Erfolg. Das Monster flog nicht in hohem Bogen durch die Luft. Stattdessen tobte der Wächter vor Zorn, sprang auf die Füße und griff nach dem Speer, den er vorhin beiseitegestellt hatte. Jim sprang ebenfalls hoch, um erneut auszuholen. Der Punchinello stieß ein bestialisches Gebrüll aus und rammte dem Jungen die Waffe in die Brust – mitten durch die Narbe, die Jim sich selbst zugefügt hatte.
    Gespenstische Stille machte sich breit. Jim torkelte. Als er schließlich fiel, lag in seinen Augen ein Ausdruck von Unverständnis und Überraschung.
    Dann fing Maggie an zu schreien. Charm hielt sich die Hände vors Gesicht und Marcus sackte auf die Knie.
    »Was habt ihr gemacht?« Alasdair konnte es nicht fassen. Er war geschockt. »Holen Sie einen Notarzt! Mein Gott! Mein Gott!« Hätte Lee ihn nicht am Arm festgehalten und zurückgezerrt, wäre er zu Jim gestürzt.
    »Willst du genauso enden? Der Kleine ist tot! Schau ihn dir doch an. Weder du noch sonst wer kann ihm jetzt noch helfen. Er ist tot! Gib den Monstern da ja keinen Grund, um mit dir das Gleiche zu machen.«
    »Die ha … haben ihn get … tötet!«, stammelte Maggie und taumelte rückwärts. »Die haben ihn umgebracht!« Wieder wandte sie sich an die Bauarbeiter. Einer von ihnen ließ sich gerade sein Pausenbrot schmecken. »Ihr Scheißkerle!«, fluchte sie.
    So wie Jim sich verhalten hatte, steckte der Splitter von Austerly Fellows bestimmt nicht in ihm, da war sich Jangler sicher. Leicht

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