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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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nur fünf. Also, worauf wartet ihr noch? Ich jedenfalls hau ab.« Er nahm sein Gepäck und marschierte trotzig los.
    Der nächste Wächter stürmte auf ihn zu und verpasste Marcus einen saftigen Faustschlag, sodass er zu Boden ging. Dann stellte sich das Geschöpf grinsend auf seinen Brustkorb und pikte ihm mit der Speerspitze in den Hals.
    »Oh bitte, bitte!«, bettelte der Wächter und freute sich schon diebisch. »Lasst mich töten das! Will totmachen!«
    Noch nie in seinem ganzen Leben hatte Marcus solche Angst gehabt. Er blickte in diese grausamen Augen und wusste, dass sein Leben am seidenen Faden hing. »Nein! Bitte! Bitte nicht!«, flehte er.
    »Runter von ihm!«, schrie Alasdair.
    Maggie schaute verzweifelt zu den Bauarbeitern und rief um Hilfe, aber die Männer fuhren seelenruhig fort, die Zäune aufzubauen. Für sie war der Anblick der Punchinellos nichts Besonderes und die Abtrünnlinge verdienten nichts anderes.
    »Ich glaub’s nicht! Wie könnt ihr Typen nur so sein?«, schnauzte Maggie sie an. »Wir könnt ihr einfach so zuschauen?«
    »Na schön, Hauptmann!«, kommandierte Jangler. »Das reicht. Pfeift Euren Kameraden zurück. Ich glaube, sie haben es begriffen.«
    Widerwillig gehorchte Hauptmann Swazzle.
    Der Wachtposten nahm den Fuß von Marcus’ Brust und rammte den Speer neben dessen Ohr in die Erde. »Nächstes Mal«, knurrte der Punchinello drohend, »Yikker nicht auf Befehl warten. Yikker wird dein Blut holen. Yikker nicht mag dein Geruch. Macht Yikker wütend. Du stinkst.«
    Marcus stotterte eine Entschuldigung, während der Wächter davonwatschelte und sich die gewaltige Nase abwischte. Alasdair und Lee halfen Marcus auf die Beine.
    »Dämlich war das«, schimpfte Lee. »Mach so was bloß nicht noch mal. Die Viecher verstehen keinen Spaß.«
    »Hauptmann Swazzle und seine ausgezeichnete Garde hat man zu uns in diese Welt gebracht, um euren Gehorsam zu garantieren«, wandte sich Jangler mit einem finsteren Glucksen an die Kinder. »Fordert sie nicht heraus. Sie sind in der Tat so bestialisch, wie sie aussehen. Nichts würden sie lieber tun, als euch alle niederzumetzeln. Ihr mögt Ausgestoßene sein, aber wenigstens habt ihr die Heilige Schrift zahlreiche Male gelesen: Ihr wisst also, wozu die Punchinellos fähig sind. Im ganzen Land ist niemand angriffslustiger und brutaler. Sie sind die blutdurstigsten Kämpfer im Dienste meines Herrn, also nehmt euch in Acht. Nun, wo war ich gleich …? Ah, ja, die schändliche Zerstörung des Modellschlosses. Wenn sich der Anstifter nicht stellt, um seine wohlverdiente Strafe anzunehmen, werdet ihr alle den ganzen Tag lang kein Essen bekommen.« Erwartungsvoll blickte er in die Runde. »Also, raus mit der Sprache. Wer war es?«
    Die Kinder fühlten sich unwohl in ihrer Haut, Unruhe entstand. Sie hatten alle Hunger, aber keiner sagte etwas.
    Jody spürte, wie ihr die Schamesröte auf den Wangen brannte. Sie war diejenige, die das Schloss als Erste attackiert hatte, trotzdem würde sie das nicht zugeben und keiner verpetzte sie.
    »Na schön«, sagte Jangler. »Ich sehe schon, es ist zwecklos, in eurem Fall an so etwas wie Ehrgefühl oder Anstand zu appellieren. Ihr dreckiger Abschaum verfügt über dergleichen nicht. Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich haargenau weiß, wer verantwortlich ist.« Er schnippte in Richtung eines Wächters und zeigte dann auf Jody. »Ergreift sie!«
    »Halt!«, schrie Alasdair, als das Ungeheuer sich mit roher Gewalt einen Weg durch die stockstarren Kinder boxte. »Das war nicht sie! Ich war’s! Ich hab euer beschissenes Spielzeugschloss kaputt gemacht. Ich war das! Nicht sie! Sie hatte rein gar nichts damit zu tun! Und ich würd’s jederzeit wieder machen! Lasst sie in Frieden!«
    »Das sollten Sie lieber nicht tun«, warnte Lee den alten Mann.
    »Oh, doch, das finde ich schon«, antwortete Jangler eiskalt.
    Widerstand war zwecklos. Der Punchinello packte Jody an den Haaren und zerrte sie fort. Brüllend wollte sie sich losreißen, aber das Monster war zu stark, und so wurde sie weinend und um sich tretend über das Gras geschleift.
    »Jody!«, heulte Christina und rannte hinterher, bis ein anderer Punchinello herbeiwetzte und ihr den Weg versperrte.
    »Lasst sie los!«, forderte Alasdair. »Sie sind ja bekloppt! Für wen halten Sie sich eigentlich?«
    »Ich bin Jangler!« Der alte Mann lachte. »Euer Kerkermeister.«
    Der Wächter schubste Jody gegen den Maibaum und riss ihr die Strickjacke vom Leib. Dann fesselte er

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