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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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verstimmt zog er sein Klemmbrett zurate. »Jetzt muss ich die Schichten neu einteilen«, meckerte er. »Jetzt seid ihr also nur noch zu zweiundzwanzigst. Eine Schnapszahl, wie man so schön sagt!« Mit einem Seitenblick zu den Wachen wies er sie an, mit der Bestrafung zu beginnen.
    Die Peitsche erfüllte ihren Zweck und die fünf Punchinellos hüpften und tanzten vor Freude, während Jody vor Schmerzen schrie.
    »Genau so!«, frohlockten sie mit gehässigen, nasalen Stimmen. »So macht man das!«

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    »Und während die Familien hinter mir auf so rührende Weise wiedervereint werden«, sprach Kate Kryzewski in die Kamera, »gebe ich mehr als gerne zu, dass ich falschlag. Meine anfänglichen Bedenken gegenüber Dancing Jax waren Vorurteile und völlig grundlos. Eine ›Jaxe des Bösen‹ gibt es hier nicht. Es handelt sich lediglich um eine andere, neue Betrachtungsweise der Welt, bei der – wie Sie selbst sehen können – die Kinder und Familien der Dreh- und Angelpunkt sind, was wir in Amerika nur voll unterstützen und gutheißen können. An diesem Wochenende habe ich erlebt, welche Freude dieses Buch den Bürgern von Großbritannien bereitet. Es hat das Leben der Kranken und Menschen mit Behinderung von Grund auf verändert und ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie verurteilte Verbrecher auf absolut verblüffende Art rehabilitiert wurden. Um es auf einen abschließenden Nenner zu bringen, Amerika: Hab keine Angst vor diesem wahrhaft unglaublichen Werk. Seine Weisheit und Philosophie sollte man getrost annehmen. Man kann nur spekulieren, welche Vorteile unsere Gesellschaft davon hätte. Kate Kryzewski für NBC Night News.«
     
    Marcus kippte die letzte Schaufel Erde auf das Grab und klopfte sie respektvoll fest. Allmählich wurde es dunkel. War das alles wirklich an einem einzigen Tag geschehen? Wie hatte nur eine Handvoll Stunden diese ohnehin völlig verdrehte Welt auf so brutale Art und Weise erschüttern können?
    Jangler hatte die Jugendlichen gezwungen, die Grube selbst auszuheben. Er hatte untersagt, dass die Leiche aus dem Camp geschafft wurde. Außerdem, so meinte er, würde es da draußen eh keinen scheren, was mit ihnen passierte. Je früher sie das einsahen, desto leichter würde es für sie werden.
    Großzügig hatte er ihnen jedoch erlaubt, einen Spaten zu borgen, aber eins nach dem anderen: Zuerst galt es, wichtigere Arbeit zu erledigen. Sämtlicher Müll musste aus dem Lager geräumt werden und er hatte darauf bestanden, dass der Speisesaal vor Sauberkeit blitzte, bevor sie an etwas anderes auch nur denken durften.
    Keiner hatte sich getraut zu widersprechen. Der Schock saß ihnen in den Knochen, sie waren wie betäubt. Ihr Leben hatte in puncto Wahnwitz einen weiteren Gang hochgeschaltet und es war nicht leicht, das zu verarbeiten.
    Jims Leiche hatte fast den ganzen Tag über in der Sonne gelegen. Nicht weit davon war Jody noch immer an den Maibaum gefesselt. Ihren Rücken überzogen blutige Striemen und ihr Kopf hing schlaff zur Seite. Alasdairs flehendes Betteln, sie ins Krankenhaus zu bringen oder wenigstens einen Arzt kommen zu lassen, stieß auf taube Ohren.
    Ganz im Gegenteil: Ein Punchinello hatte vor Jody Wache bezogen und sorgte dafür, dass ihr keiner zu nahe kam.
    »Ist sie auch tot?«, fragte Christina Maggie.
    »Nein«, antwortete Maggie und bemühte sich, der Kleinen zuliebe so zuversichtlich wie möglich zu klingen. »Sie kommt wieder in Ordnung, wart’s nur ab. Sobald wir mit unseren Aufgaben fertig sind, bringen wir sie rein und kümmern uns um sie.«
    Doch noch bevor sie mit den Aufräumarbeiten überhaupt beginnen konnten, ließ Jangler sie, alphabetisch geordnet, in drei Reihen antreten und prägte ihnen ein, dass sie sich in Zukunft immer auf diese Weise zu versammeln hätten. Dann wies er die Wachen an, sämtliche Handys, Tablet-PCs, Mediaplayer und die dazugehörigen Ladegeräte zu konfiszieren. Die Punchinellos kippten die Inhalte aller Taschen, Rucksäcke und Koffer auf den Boden, durchwühlten alles und rissen die Gepäckstücke auseinander, als vermuteten sie darin irgendwelche Geheimfächer. Eins der Ungeheuer tatschte mit einem widerlichen Grinsen durch Charms Kleidung, während seine riesige borstige Nase zuckend daran schnupperte. Was sie erbeutet hatten, brachten die Punchinellos dem alten Mann, der ihnen daraufhin befahl, auch die Hosentaschen der Kinder zu durchsuchen.
    Vierzehn weitere Handys kamen zum Vorschein. Der anzüglich grinsende Wächter tastete

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