Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
Vom Netzwerk:
und die Schichteinteilung hänge ich im Speisesaal aus. Ich schlage vor, dass ihr euch mit beidem vertraut macht, denn Unwissenheit wird nicht als Entschuldigung geduldet, falls ihr es versäumt, euren Pflichten nachzukommen. Und wer sich vor der Arbeit drücken will, wird bestraft.«
    »Himmel!«, stieß Charm aus. »Der meint das ernst. Echt jetzt!«
    »In der Tat. Und je schneller ihr das begreift, desto besser für euch.«
    »Fick dich!«, schrie Maggie und schob ein unflätiges Geräusch hinterher.
    »Ihr beruhigt euch am besten wieder, damit wir uns endlich dem Tagesgeschäft zuwenden können«, sagte Jangler unbeeindruckt. »Wir haben eine Menge vor. Der Zustand dieses Lagers ist eine wahre Schande! Das müssen wir auf der Stelle ändern. Dann wäre da noch die äußerst schwerwiegende Angelegenheit bezüglich der vorsätzlichen Zerstörung des Modells des Weißen Schlosses, außerdem der unverhohlene Vandalismus und die Vergehen der letzten Nacht. Dies wird eine Strafe nach sich ziehen. An demjenigen, der dazu angestiftet hat, wird ein Exempel statuiert.«
    »Bestrafung findet der Typ richtig geil, was?«, meinte Maggie.
    »Warum hören wir überhaupt noch zu?«, rief Alasdair. »Der Kerl verdient nicht das kleinste bisschen Aufmerksamkeit. Ich marschiere jetzt aus dem Tor da und dieses aufgeblasene Arschloch wird mich bestimmt nicht aufhalten.«
    »Mach keinen Scheiß, Mann«, warnte Lee ihn.
    »Was will er schon machen, hm? Mich mit seinem lächerlichen Notizbrettchen hauen? Dem verpasse ich Sternchen, wenn er das versucht.« Dann wandte der Schotte sich an die Übrigen. »Ich bin weg. Wer kommt mit?«
    So ziemlich jeder schloss sich ihm an und gemeinsam liefen sie auf den Ausgang zu. Nur Lee blieb zurück. Ihm war klar, dass man es ihnen so leicht nicht machen würde. Und er sollte wieder einmal recht behalten.
    »Hauptmann!«, brüllte Jangler. »Jetzt!«
    Die Tür des angeblich leer stehenden Blockhauses wurde aufgerissen und eine hässliche, buckelige Kreatur stürmte heraus.
    Lee blieb vor Entsetzen die Luft weg. Damit hatte er nicht gerechnet, nicht mit so etwas.
    »Was zur Hölle ist das?«, hauchte er.
    Charm schrie, wie prophezeit, und die anderen fielen mit ein. Keiner konnte glauben, was sie da vor sich sahen.
    Jody schüttelte verzweifelt den Kopf, während sie Christinas Hand fast quetschte. »Nie im Leben«, flüsterte sie fassungslos. »Das gibt’s nicht.«
    »Herr Rübennase«, wisperte das kleine Mädchen dumpf. »Ich hab dir ja gesagt, dass er hier ist.«
    Es war einer der Punchinello-Wächter aus dem Buch, der nun direkt vor ihnen stand, mitten im prallen Sonnenlicht und durch und durch real. Das hier war kein Schauspieler in einem überzeugenden Kostüm, sondern echt – ein lebendiges, knurrendes Geschöpf aus hässlichem Fleisch und Knorpeln. Das Gewand, das es trug, war eine exakte Kopie der Gardeuniformen aus dem Buch: eine gelbe Tunika mit reichlich Verzierungen und Knöpfen in Scharlachrot und Blau. Um den nicht vorhandenen Hals, wo das hässliche Kinn über die gewölbte Brust ragte saß ein Rüschenkragen und auf dem Kopf des Wesens prangte ein Hut im Napoleonstil. Es hätte absurd und lächerlich wirken müssen, stattdessen ließ das clownähnliche Outfit das groteske Gesicht noch erschreckender aussehen.

     
    Alasdair und die anderen wichen Stück für Stück zurück. Der Punchinello brüllte einen Befehl und vier andere der grässlichen Kreaturen sprangen mit mittelalterlich aussehenden Speeren im Griff und verschiedenen gebogenen Hüten auf dem Kopf aus ihrer Hütte. Unter noch lauterem Geschrei flüchteten die Kinder und Jugendlichen in Richtung Straße. Urplötzlich hatte sich der Tag in einen Albtraum verwandelt.
    Merkwürdige spitze Krächzlaute ausstoßend, setzten die Wachen zur Verfolgung an. In Windeseile überholten sie die verängstigten Kinder auf ihren kurzen, krummen Beinen und verstellten ihnen das Tor. Sie durchbohrten mit ihren Speeren drohend die Luft, gaben spöttische und fiese Bemerkungen von sich und drängten die Kinder zurück. Einer beäugte gierig Charm und leckte sich mit der grauen Zunge über die Lippen.
    Marcus wurde das alles zu viel. Das war der reine Wahnsinn Alles passierte so schnell, dass die Welt aus den Fugen zu geraten schien. Er versuchte, ruhig und rational zu bleiben. Ein Mann zu sein.
    »Also, egal was das da für welche sind«, meinte er, noch immer perplex, »die würden es nie wagen, uns ein Haar zu krümmen. Außerdem sind es

Weitere Kostenlose Bücher