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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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dem Geschehen zu, das sich ziemlich genauso abspielte, wie er es längst vermutet hatte. Jangler war umrundet von hungrigen, ungeduldigen und schlecht gelaunten Jugendlichen, die wissen wollten, was los war. Aber er rückte nicht mit der Sprache raus.
    »Jetzt haben wir den Salat«, murrte Lee.
    Das Dröhnen eines zweiten Motors ließ die Kinder und Teenager herumfahren und gespannt die Straße betrachten. Jetzt kam der zweite Bus!
    »Da kommt Ma ja!«, rief Charm überzeugt. Aber dann verlosch das Lächeln auf ihrem Gesicht und ungläubig schob sie sich die Gucci-Sonnenbrille auf die Stirn.
    Eine Reihe von Lkws fuhr auf das Gelände, vier ganz gewöhnliche Bautransporter, die gigantische Rollen von Stacheldrahtzaun herbeikarrten. Am Ende der Kolonne fuhr ein Kleinbus. Als alle Fahrzeuge Parkten, schritt Jangler darauf zu, um ein paar Worte mit dem Vorarbeiter zu wechseln. Aus dem Kleinbus sprangen zehn Männer. »Was soll das werden?« Maggie kapierte gar nichts mehr.
    Ohne Umschweife begannen die Männer mit dem Abladen.
    »Hey«, wandte sich Alasdair an einen. »Was macht ihr?«
    Ein Ausdruck von Ekel trat in die Miene des Bauarbeiters, dann ließ er den abtrünnigen Abschaum schnell links liegen.
    Die Männer trugen Leitern zu den hohen Holzpfeilern nahe dem Tor. In Windeseile waren Fahnen, Laternen und Blumen heruntergerissen, dafür rollte man die erste Zaunbahn aus.
    Jody griff nach Christinas Hand.
    Laute Gerätschaften legten los, schrillten und hämmerten, als man die hohen Zäune errichtete. Verständnislos guckten die Kinder zu, doch in den Älteren regte sich bereits eine ungute Ahnung.
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein!«, brüllte Alasdair Jangler an.
    »Ich … ich kapier’s nicht«, murmelte Spencer und klammerte sich nervös an seinen Stetson.
    »Was soll das?«, wollte Charm wissen. »Warum ist meine Ma nicht hier? Was treiben die Kerle da? Und wozu soll der Zaun gut sein? Krieg ich verflucht noch mal endlich ’ne Antwort?«
    Nachdem er sich das Klemmbrett unter den Arm geschoben hatte, schlenderte Jangler zu seiner Hütte. Die Kids folgten ihm auf dem Fuß, einige vor Wut, die übrigen, weil sie keine bessere Idee hatten und noch immer nicht sicher waren, was das alles zu bedeuten hatte. Auch Lee erhob sich von seiner Stufe und kam zu ihnen. Während die Arbeiter im Hintergrund weiterlärmten, räusperte Jangler sich und tat so, als würde er sich unsichtbare Handschuhe ausziehen.
    »Zunächst«, fing er mit überzogener Wichtigtuerei an, »will ich eins ganz klarstellen: Es wird keine weiteren Mitfahrgelegenheiten geben. Ihr kehrt nicht in euer altes Zuhause zurück. Dort draußen duldet man euch nicht mehr. Für Scheusale wie euch ist in der Gesellschaft kein Platz.«
    Seine Zuhörer tuschelten ungläubig miteinander. Der Hass, der in den Worten des Alten mitschwang, war nicht zu überhören.
    »Jux und Tollerei wie in den vergangenen paar Tagen haben nun ein Ende«, fuhr er fort. »Von heute an seid ihr hier in Gewahrsam. Das Camp ist jetzt euer einziges Zuhause. Ihr werdet hierbleiben, bis ihr sechzehn werdet und man euch in ein Erwachsenenlager verlegt. Ihr werdet die Grenzen, die man soeben errichtet, nicht überschreiten, es sei denn, es geschieht auf meinen ausdrücklichen Befehl hin und unter Aufsicht der Wärter. Wenn ihr gegen diese Regel verstoßt, habt ihr mit Bestrafung zu rechnen.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, rief Jody. »Das können Sie doch nicht machen. Sie können uns nicht wie Gefangene behandeln.«
    »Ganz genau. Was bilden Sie sich eigentlich ein?«, unterstützte Alasdair sie.
    »Der hat ’ne Schraube locker«, meinte Marcus.
    »Was für Wärter?«, wollte Lee wissen.
    »In dieser Angelegenheit habe ich die volle Unterstützung des Ismus«, stellte Jangler klar. »Ich bin der Lockpick, Schlüssel- und Kerkermeister von Mooncaster. Mein Wort ist hier Gesetz. Ihr werdet gehorchen oder die Konsequenzen erleiden. Ihr habt keinerlei Rechte, abgesehen von denen, die ich euch in meiner Güte zugestehe. Und glaubt ja nicht, dass ihr eure Zeit wie bisher faul vertrödeln könnt. Ihr werdet arbeiten, um euch Unterkunft und Essen zu verdienen. Das hier ist kein Ferienlager!«
    »Komisch, sah für mich verdammt danach aus«, ließ Maggie eine höhnische Bemerkung vom Stapel.
    »Ich wiederhole es noch einmal: Dies ist kein Ferienlager. Wer nicht arbeitet, bekommt nichts zu essen. Ich habe eine Liste erstellt und euch in Gruppen eingeteilt – Arbeitsgruppen. Den Ablaufplan

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