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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Haar. »Mach dir keine Sorgen. Jody ist noch da, wenn du wiederkommst. Und wenn du mit Charm mitgehst, hilfst du, dass es Jody schnell besser geht.«
    »Genau«, stimmte Charm zu. »Ich bin nämlich ’ne totale Niete in der Küche. Ich kann nicht mal ’nen Wasserkocher anschalten – und Toast ist für mich nur Weißbrot mit Sprühbräune. Ohne dich wär ich also ziemlich verloren.«
    Charm führte Christina nach draußen und Maggie formte mit den Lippen ein lautloses »Danke«.
    In diesem Moment kam Marcus mit einem grünen Plastikkoffer angerannt. »Jede Kantine hat einen Erste-Hilfe-Kasten!«, verkündete er und öffnete ihn. »Wusste doch, dass da einer sein muss. Hab ihn ganz hinten in einem Schrank gefunden – bescheuert, was?«
    »Du bist ein Goldstück, echt!« Maggie strahlte. Um ein Haar hätte sie gesagt, dass sie ihn dafür küssen könnte, stoppte sich aber rechtzeitig – das könnte er in den falschen Hals bekommen. Dann begriff sie, wie dämlich sie sich benahm. Jetzt und hier war der kleine Zwischenfall von neulich absolut unbedeutend.
    »Was ist alles drin?«, fragte sie.
    »Mullbinden, Tücher, eine Menge kleine blaue Pflaster, die nicht besonders brauchbar ausschauen … und tonnenweise anderer guter Kram.«
    Maggie griff nach einer Binde, doch dann überlegte sie es sich anders und rannte ins Bad. »Ich sollte mir zuerst die Hände waschen.«
    »Wenn ich ein Handy hätte«, zischte Alasdair und bemühte sich, seine Wut in Zaum zu halten, »würde jeder Nachrichtendienst weltweit das hier zu sehen bekommen – und auch den armen Jim da draußen.«
    »Begraben wir ihn denn wirklich?«, fragte Marcus. »Das ist –«
    »Es gibt kein passendes Wort für das, was es ist«, schnauzte Alasdair. »Aber mit einem hat der alte Irre recht. Keiner in diesem Land schert sich einen Dreck um das, was die mit uns machen. Die Polizei ist komplett gejaxt. Wir müssen alleine klarkommen. So sieht unser normales Leben jetzt aus. Die könnten uns alle am Spieß braten und keinen würde das jucken.«
    »Wie … wie beerdigt man denn jemanden?«
    »Wir heben erst mal ein echt großes Loch aus und dann sehen wir weiter.«
    Gerade wollten Alasdair und Marcus die Hütte verlassen, da kam Maggie aus dem Badezimmer. »Braucht hier jemand ein Handy?«
    »Aye«, antwortete Alasdair. »Aber –« Er verstummte, als sie ihm ihr iPhone in die Hand drückte.
    »Wie hast du das hingekriegt?«, wollte Marcus wissen. »Diese Monster haben überall nachgeschaut.«
    Maggie hustete und blickte zur Decke. »Nicht ganz überall. Es zahlt sich aus, wenn man schnell im Kopf ist und einen Hintern so groß wie Wales hat.«
    Trotz allem brachte Alasdair ein grimmiges Lachen zustande. Dann machte er mit dem Handy Fotos von Jodys Rücken.
    »Das allein wird nichts beweisen«, gab Marcus zu bedenken. »Wir hätten welche machen sollen, als sie noch festgebunden war. Und wer soll uns überhaupt glauben?«
    Alasdair wusste, dass Marcus recht hatte. Sie brauchten unbedingt ein Foto von Jim. Ein so unwiderlegbarer Beweis würde jeden überzeugen. Aber wie sollten sie ihn unter der strengen Bewachung der Garde fotografieren?
    Kurz darauf versammelten sich Alasdair, Lee, Marcus und die Jungs, die mit Jim das Blockhaus geteilt hatten, um seine Leiche. Ein Sarg stand außer Frage, hatte Jangler ihnen mit einem empörten Schnauben mitgeteilt. Also hatten sie beschlossen, ihn fest in seine Bettdecke einzuwickeln, gemeinsam mit seinen heiß geliebten Comics und all den anderen Erinnerungsstücken, die er von zu Hause mitgebracht hatte. Alles in allem nicht viel für ein Leben von zwölf Jahren. Sie wussten nicht einmal, wie seine Familie so war oder ob Jim irgendwelche Brüder oder Schwestern hatte. Bis zum Abend der vergifteten Maibowle hatte er mit keinem viel geredet.
    Sie alle starrten auf den Mantel, der den kleinen toten Körper bedeckte, unsicher, wie sie nun weiter vorgehen sollten.
    Zwei Punchinellos, die lässig gegen ihre Speere lehnten und sie beobachteten, machten sich über ihre geschockten Gesichtsausdrücke lustig. Das Lager war erfüllt vom lauten Bersten von Holz, weil die Bühne abgerissen wurde, und Jangler gab dem Vorarbeiter Anweisungen, wie er mit der Riesenrutsche zu verfahren hatte.
    »Jemand muss den Mantel hochheben«, sagte Lee sanft.
    Marcus meldete sich freiwillig. Er hatte das Gefühl, dem toten Jungen etwas schuldig zu sein. Wenn er nicht so ein Feigling gewesen wäre, hätte er Jim vielleicht davon abhalten können, den

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