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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Wächter anzugreifen. Nun ging er in die Hocke, hielt den Atem an und zog den Mantel beiseite.
    »Wehe, du nennst mich noch einmal eine fette Kuh!«, hörte man Maggie auf einmal losschimpfen.
    »Stimmt!«, brüllte Charm zurück. »Kühe sind ja auch nicht annähernd so fett wie du. Du bist eine gigantisch fette Vogelscheuche! Ein Magenband reicht für dich gar nicht aus – da braucht man schon ’ne ganze Gummibandfabrik!«
    »Halt’s Maul, du fakebraune dürre Bohnenstange!«
    »Na wenigstens stamme ich nicht von Hackfressen ab!«
    »Komm her, du Schlampe!«
    Die beiden begannen, sich zu raufen und gegenseitig an den Haaren zu ziehen. Charm kreischte schrill auf.
    Die Punchinellos drehten sich um und gackerten amüsiert.
    Wenig später rannte Alasdair zu den Mädchen und riss sie auseinander. »Was habt ihr eigentlich für ein Problem?«, schrie er, führte Maggie zurück zu ihrer Hütte und schickte Charm in ihre. »Seid ihr jetzt völlig bescheuert? Das können wir nicht auch noch gebrauchen.« Sobald alle Kinder in ihren Häusern waren, stieß er einen erleichterten Seufzer aus und zückte das iPhone. »Wir haben eins. Aber das wollt ihr nicht sehen. Ich hab den Anblick selber kaum ausgehalten.«
    Maggie gab ihm kopfschüttelnd recht und versorgte dann wieder Jody.
    »Hackfressen?«, murmelte die Verwundete.
    »Den Spruch hat sie von mir.« Maggie kicherte, sie war erleichtert, Jody wach zu sehen. »Das arme Mädchen ist ein bisschen zu nett und von allein auf nix wirklich Fieses gekommen. Aber ich kenne so ziemlich alle Dicken-Witze und Beleidigungen, die es gibt.«
    »Nett? Wer hätte das gedacht.«
    Alasdair tippte auf dem Handy herum. »Mist, der Akku hat nur noch zehn Prozent Saft!«, stellte er verärgert fest. »Wie hast du das denn geschafft?«
    »Am Anfang hab ich im Bett noch YouTube geguckt«, erklärte Maggie verlegen. »Und Fotos verbrauchen immer ziemlich viel Akku.«
    Hastig setzte Alasdair eine zweite Mail auf, die an die erste, die er neulich verschickt hatte, anknüpfte, und hängte das schockierende Foto an, das sie während des Ablenkungsmanövers der beiden Mädchen geschossen hatten. Dann durchsuchte er das Web schnell nach weiteren Nachrichtenseiten und ergänzte deren Mailadressen auf seiner Empfängerliste. Plötzlich wurde der Bildschirm schwarz. »Nein!«, rief er verzweifelt. »Ich wollte sie gerade losschicken! Schnell, wo ist das Ladegerät?«
    Maggie wurde blass. »Das haben die«, sagte sie entschuldigend. »Das konnte ich nicht auch noch verstecken.«
    Alasdair starrte sie an, dann schloss er geschlagen die Augen.
    »Stecker piksen«, fügte sie deprimiert hinzu.
    Der Schotte stierte aus der Tür, während sich in seinem Kopf eine neue, gefährliche Idee ihren Weg bahnte. »Dann bleibt uns nur noch eins übrig. Wir müssen das Ladegerät zurückklauen.«
     
    Lee und Marcus wechselten sich beim Graben ab.
    Sie hatten einen Platz möglichst weit weg von den Hütten gewählt, dicht bei dem vor Kurzem fertiggestellten Zaun. Einer der Punchinellos überwachte sie, während sie schufteten. Es war der, der Yikker hieß, und er hatte einen Heidenspaß dabei, die Erde zurück ins Grab zu kicken, wenn Marcus sie ausheben wollte.
    Spencer hatte in der Zwischenzeit ein Stück Holz von der abgebauten Bühne erbettelt. Nicholas, einer der Xbox-Jungs, war, wie sich herausstellte, ein hervorragender Zeichner und malte mit einem Filzstift Jims Namen und sein Alter auf das Brett. Es war ein reichlich klägliches Gedenkschild.
    Abgesehen von Jody hatten sich alle Kids am Grab versammelt, um ihren Respekt zu zollen, während das Bettdeckenbündel ehrfurchtsvoll in die Erde hinabgelassen wurde.
    »Sollen wir etwas sagen?«, fragte Maggie. »Irgendwas Religiöses über Staub und so was? Oder vielleicht ein Gebet?«
    »Wissen wir überhaupt, ob er christlich war?«, wollte Lee wissen.
    »Nein, aber es kommt mir falsch vor, ihn einfach so da reinzulegen, ohne wenigstens ein paar besondere Worte zu sagen.«
    Charm gab ihr recht. »Wir müssen das ordentlich machen. Wir sind ja keine Tiere.«
    Aber keiner wusste, was die richtigen Worte waren, und Google konnte auch nicht mehr weiterhelfen.
    »Teufel«, sagte Lee. »Ich mach’s. Hab mir genug Predigten anhören müssen, irgendwas ist sicher hängen geblieben.«
    Er tat sein Bestes, und was er sagte, tröstete die anderen, trotzdem kam er sich wie ein Heuchler vor. Bevor das Buch alles an sich gerissen hatte, war er nie besonders gläubig gewesen, und

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