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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Knacker weiß, was er tut, sonst beißt noch einer ins Gras.«
    »Was?«, schrie der Schotte bestürzt. »Richtige Drogen? Die haben was in den Punsch gemischt? Ich hatte mehr an starken Red Bull oder so gedacht. Das würden die doch nicht machen!«
    »Junge, begreif’s endlich. Schau dir die Kids an. Die sind völlig weggetreten. Diese Jax-Psychos sind zu allem fähig! Für die sind wir doch nur Versuchskaninchen.«
    »Aber das ist … einfach gemein!«
    »Ach, und das überrascht dich?«
    »Wir müssen was dagegen tun!«
    »Ich misch mich nirgends mehr ein.«
    Alasdair schaute ihn böse an. »Aber du kannst dich nicht raushalten!«, rief er. »Du bist hier und steckst mittendrin, dich geht das alles genauso viel an wie den Rest von uns. Egal, was du mitgemacht hast, es gibt dir kein Recht, dich vor der Verantwortung zu drücken! Wir haben alle gelitten. Jeder hier hätte genug Gründe, im Selbstmitleid zu ertrinken. Es geht nicht nur um dich, auch nicht um Hautfarben oder Rassismus. Hier geht es darum, sich wie ein Mensch zu benehmen und sich umeinander zu kümmern! Sonst kannst du dir auch gleich so eine Spielkarte anheften und der Zombiebrigade beitreten.«
    Lee wollte gleichgültig mit den Schultern zucken, doch dann überlegte er es sich anders. Alasdairs wütende Worte hatten ihr Ziel nicht verfehlt. »Zu spät, um es aufzuhalten, die Kids haben den Müll schon geschluckt. Wir können höchstens dafür sorgen, dass sie keinen Mist bauen.«
    »Was meinst du? Was kann denn passieren?«
    »Ach so, nur weil ich der letzte Schwarze im Land bin, bin ich jetzt der Drogenfachmann, oder was?«
    »Nein! Aber du wohnst in ’nem ziemlich rauen Viertel. Also hast du sicher mehr Ahnung als ich.«
    »Okay, na schön. Vielleicht. Kommt ganz drauf an, was der alte Trottel ihnen eingetrichtert hat und wie sie darauf reagieren. Wenn sie ausflippen, kann alles passieren – sie könnten sich die Zähne ausreißen, ihre Hände essen oder vom Dach springen, weil sie meinen, dass sie fliegen können. Oder aber sie versuchen einfach nur, sich gegenseitig zu killen.«
    »Jetzt sei mal ernst!«
    »Bin ich.«
    »Und der Werwolf ist …«, verkündete Jangler endlich.
    »Ich! Ich!«, bettelte Marcus. »Bitte, bitte, bitte!«
    Doch Jangler ignorierte ihn und zeigte auf Spencer. »Der Junge mit dem Cowboyhut!«
    Marcus fluchte, während Spencer mit der Faust in die Luft boxte und triumphierend »Yee-haw!« brüllte.
    »Aber ich werd kein Werwolf sein«, fügte er an. »Sondern ein Werkojote!« Er knurrte die umstehenden Kinder an, die in gespieltem Schrecken aufkreischten.
    »Wenn die Halluzinationen erst mal losgehen«, murmelte Lee, »werden sie das bescheuerte Spiel nicht mehr so toll finden.«
    Jangler klatschte in die Hände. »Worauf wartet ihr noch? Der Mond geht auf und die Haut des Werwolfs juckt bereits. Bald wird er seine menschliche Hülle abwerfen und zu einem Tier aus Fell und Muskeln werden, das das Blut der Schwachen wittert. Ihr müsst fliehen, rennt zu den Bäumen, versteckt euch, solange ihr noch könnt! Lauft um euer Leben, schnell! Schnell!«
    Spencer fing an zu zählen und die Kinder rannten schreiend davon, auf den Wald zu. Auch Jody rannte. Unter dem Einfluss der Maibowle wurde sie von dem Spiel einfach mitgerissen. In diesem Augenblick gab es auf der ganzen Welt nichts Wichtigeres, als fortzusprinten und sich zu verstecken, damit sie nicht gebissen wurde.
    Den Saum ihres Kleides in den Händen, als würde sie Schlag Mitternacht vom Schlossball fliehen, eilte Charm über die Wiese auf den Wald zu. Neben ihr lief Marcus und feuerte sie an. Keuchend und prustend, doch immer noch lachend, stolperte Maggie hinterher.
    Lee und Alasdair sahen zu, wie alle anderen davonhuschten und wie die Hasen in der zunehmenden Dunkelheit verschwanden.
    »Das ist der reinste Albtraum!«, rief der Schotte. »Wie sollen wir sie denn alle im Auge behalten?«
    »Das ist nicht das Schlimmste«, flüsterte Lee. »Ich wollte eigentlich nichts sagen, aber da draußen ist irgendwas. Irgendetwas ganz und gar Faules, das einem vor Angst die Seele aus dem Leib jagt. Gestern Nacht ist es mir begegnet. Keine Ahnung, was es war – hab nur einen Umriss gesehen –, und ich weiß auch nicht, ob es davon noch mehr gibt. Aber zwischen den Bäumen Verstecken zu spielen ist wie mit einer Kette aus rohen Hamburgern durch ein Löwengehege zu spazieren.«
    Alasdair starrte ihn ungläubig an.
    »Und was noch übler ist«, fügte Lee grimmig hinzu, »mir sind

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