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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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gewirkt hat? Sie haben dich gebrandmarkt! Diese sadistischen Schweine!«
    Der kleinere Junge lachte. »Nein«, prahlte er, »das war ich – mit dem Schweißbrenner von meinem Dad. Wehgetan hat es schon, aber ich musste das machen. Es hat zu der Verwandlung gehört, verstehst du? Es ist Teil der Prüfung. Und das steht auch nicht für Jax, sondern für Jim. So heiße ich: Jim Parker. Aber wenn ich erst mal meine Kräfte habe, dann wird man mich Jim Credible nennen.«
    »Deine Kräfte?«
    »Ja. Ich verwandle mich in einen Superhelden, wie die Mutanten in X-Men. Und zwar wird es dieses Wochenende passieren, da bin ich mir absolut sicher. Die Welt braucht einen Helden, die Stunden sind dunkel und jemand muss den Kampf gegen das Böse antreten. So funktioniert das nämlich. Und zwar, damit ich alle beschützen kann. Gestern Nacht hab ich’s dir doch schon gesagt: Ich werde den Ismus zum Kampf herausfordern und verteidigen, was er zerstört. Als Held, der für Großbritannien kämpft und alles, was dieses Land so großartig macht: König Artus, Nelson, Heinrich der Achte, Francis Drake, Stonehenge, Fußball, Fish and Chips, Shakespeare, Merlin … und Nessie!«
    Alasdair schreckte zurück, gleichzeitig packte ihn jedoch großes Mitleid. Jim musste die letzten fünf Monate die Hölle durchgemacht haben. Seine Reaktion auf den Wahnsinn von Dancing Jax war, sich still und leise aus der Realität zu verabschieden und auf eine andere Art wahnsinnig zu werden. Eigentlich war es ein Wunder, dass nicht viel mehr von ihnen den Verstand verloren hatten. Andererseits hatte es vielleicht nur noch keiner bemerkt.
    »Okay«, sagte der Schotte behutsam. »Kommst du mit und hilfst mir, die anderen zu finden?«
    »Denk daran«, warnte Jim ihn und steckte das Hemd wieder in die Hose. »Kein Wort zu niemandem! Ich weiß ja noch nicht mal, was genau meine Kräfte sein werden.«
    »Versprochen«, versicherte ihm Alasdair traurig.
     
    Tief im Wald pustete Marcus auf seine Hände, die von den Nesseln brannten und anzuschwellen begannen. Jetzt war er ausgesprochen froh, dass sein Kostüm lange Ärmel und eine Hose hatte. »Mit der Kuh bin ich fertig«, schäumte er. »Ihr Schaden. Ich hatte schon Bessere.«
    Gleichgültig, wohin er lief, stolperte er voran. Als er schließlich doch den Blick von seinen Händen wandte, erblickte er eine vertraute Gestalt, die am Fuß einer Eiche kauerte.
    »Boo-aaah!«, begrüßte er sie. »Wenn das mal nicht Velma aus Scooby Doo ist – obwohl ich in deinem Fall eher Scooby, don’t empfehlen würde.«
    Jody hob den Kopf. Sie schlotterte.
    »Willst du meine Jacke?«, bot Marcus an, zog sein Wams aus und legte es ihr über die Schultern.
    Benommen und konfus starrte sie ihn an. Ihre Lippen bewegten sich, doch es kam kein Ton heraus.
    Marcus sah sich prüfend um. Sie waren allein. Dann kniete er sich neben Jody. »Hör mal, ich weiß, wir zwei hatten einen miesen Start. Du hast mich auf dem falschen Fuß erwischt. Wollen wir einfach noch mal von vorne anfangen? Willst du, äh … Hättest du Bock auf einen Quickie? Ich meine, wo wir schon mal da sind, oder? Wäre ja blöd, es nicht zu machen. Das ist eine einmalige Gelegenheit und am Montag karren sie uns ja schon in aller Frühe wieder heim.«
    Jody blickte ihn verwirrt an. Für sie war Marcus ein wogender Umriss inmitten einer glitzernden, verschwommenen Welt und seine Stimme schien aus dem Baum hinter ihr zu kommen.
    »Ich werde es auch keinem verraten«, hauchte er verführerisch.
    In diesem Moment preschte Spencer in den Wald, heulend und jaulend wie ein Kojote.
    Für Jody schien der Lärm von allen Seiten zugleich zu kommen. Die Bäume ringsum schrien. »Mach, dass es aufhört!«, kreischte sie. »Aufhören! Aufhören!«
    Fluchend wich Marcus zurück. »Du bist so eine Spaßbremse!«, schimpfte er. »Wie Anti-Viagra! Weißt du was, ich hätt’s eh nur aus Mitleid mit dir gemacht. Freiwillig würd ich dich nicht mal mit dem Ding von ’nem anderen anfassen!« Damit stürmte er davon.
    Jody, noch immer zu Tode verängstigt, vergrub ihren Kopf in den Händen und schluchzte.
     
    Spencers Geheule durchschnitt das Zwielicht.
    »Ich muss dem Kojotenbubi verklickern, dass er die Klappe halten soll«, murrte Lee. »Er macht alles noch schlimmer.«
    Seit er den Wald betreten hatte, hatte er sämtliche Kinder nur von hinten gesehen. Er war einfach nicht schnell genug.
    Als er auf eine Lichtung kam, folgte er einer der vielen frischen Spuren, die im Zickzack durch

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