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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doublecross, 1981. Richtig?«
    »Sie haben The World and Mr. Miller vergessen«, sagte Spandau. Ein weiterer Film, den er für Fox gedreht hatte.
    »Nein, Sir, ich wollte Sie nur aus Höflichkeit nicht daran erinnern«, antwortete Willard. »Wenn ich mich nicht irre, war das damals ein ziemlicher Rohrkrepierer.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie sich irren«, sagte Spandau. »Ist Bobby Dyes Agentin schon da?«
    Mit todernster Miene hob Willard die Hand, mehrere Finger abgeknickt, wie weggefressen. Spandau nickte und fuhr aufs Gelände. Er parkte hinter dem Büro- und Verwaltungsgebäude und schloss den BMW ab, damit nicht irgend so ein Würstchen vom Vertrieb auf die Idee kam, ihm seine Blaupunkt-Anlage zu klauen. Ein Golfwagen raste ihm entgegen, gefolgt von einem Chinesen in einem Pandakostüm ohne Kopf und zwei Frauen in Hosenanzügen, die darüber debattierten, ob bei einer makrobiotischen Diät scharf gegrillter Katzenwels erlaubt war.
    Spandau bog nach rechts in eine menschenleere Großstadtstraße ab, vorbei an der New Yorker Stadtbibliothek und einem italienischen Restaurant in Manhattan. Er war einmal tot aus dem Fenster der Bibliothek gestürzt und aus dem Fenster des Restaurants mit einer Maschinenpistole niedergemäht worden. Obwohl es bloß Routinestunts gewesen waren, nichts Weltbewegendes, überkam ihn eine leise Nostalgie, wenn er an seinen alten Job dachte. Aber dann fiel ihm wieder ein, dass er sich bei dem Fenstersturz das Handgelenk gebrochen hatte. Da sich der Regisseur bei einer Einstellung wegen der Position des Luftkissens gestört fühlte, ließ er es während der Mittagspause ein Stück zur Seite schieben. Deshalb konnte dann die Luft nicht schnell genug entweichen, und Spandau war wie ein Pingpongball auf den Bürgersteig geschleudert worden. Der Regisseur, der zu den Erfolgreichen seiner Zunft gehörte, hatte sich vom Studio nur einen milden Tadel eingehandelt. Spandau dagegen bekam einen Gips verpasst, konnte einen Monat lang nicht arbeiten und musste sich mit der falschen Hand den Hintern abwischen.
    Studio 36 lag auf der anderen Seite des Geländes, inmitten eines Labyrinths aus Wohnwagen, Kabeln und Ausrüstungsgegenständen. Ein Bühnenhelfer zeigte ihm, wo Bobby Dye während der Dreharbeiten hauste. Es war ein kleines Wohnmobil, das nicht schlecht in eine Seniorensiedlung in Arizona gepasst hätte. So viel zum Thema Hollywood-Glamour, dachte Spandau. Dabei wusste er, dass die Unterkünfte der Schauspieler in direktem Verhältnis zu ihrem Ego und den Einspielergebnissen ihrer Filme standen. Wenn Crusoe und Wildfire die hochgesteckten Erwartungen erfüllten, würde Bobby für sein nächstes Wohnmobil wahrscheinlich eine eigene Postleitzahl brauchen. Spandau klopfte an. Annie Michaels kam flink wie ein Wiesel zur Tür heraus und zog sie hinter sich wieder ins Schloss.
    »Wo haben Sie denn gesteckt?«
    »Ich hab noch ein bisschen meinen Erinnerungen nachgehangen.«
    »Würden Sie sich bitte am Riemen reißen?« In ihrer Stimme schwang leichte Panik mit. Spandau konnte sich gerade noch beherrschen, sonst hätte er womöglich Mitleid mit ihr bekommen. »Ich sag's Ihnen, wie es ist. Er steht unter einem wahnsinnigen Druck, er ist angespannt, der Produzent und der Regisseur machen ihm die Hölle heiß. Seine Filmpartnerin hat ungefähr so viel Talent wie ein Milchbrötchen. Überlassen Sie mir das Reden. Sie warten brav ab, bis er Sie anspricht. Wenn wir einen ungünstigen Augenblick erwischt haben, gehen Sie einfach wieder. Dann bringt es sowieso nichts. Er verlässt sich auf seine Intuition. Wenn er Sie nicht mag, sind Sie für ihn erledigt. Verstehen wir uns?«
    »Hätte ich lieber eine Möhre oder ein paar Stücke Würfelzucker mitbringen sollen?«, fragte Spandau spöttisch.
    Sie sog scharf die Luft durch die Zähne. Wenn Blicke töten könnten ... »Wollen Sie wissen, was ich denke?«, fragte sie. »Ich denke, er schmeißt Sie nach spätestens dreißig Sekunden achtkantig raus.«
    Bobby Dye saß eingezwängt hinter dem kleinen Esstisch, Aronson gegenüber.
    »Bobby«, sagte Aronson. »Das ist David Spandau, von der Detektei.«
    Bobby stand auf und gab Spandau die Hand. Keine Sekunde später schob Annie sich zwischen die beiden Männer, als ob sie ihren Klienten vor einer ansteckenden Krankheit bewahren wollte.
    »Wenn es dir jetzt nicht passt, können wir es auch auf ein andermal verschieben«, sagte sie zu Bobby.
    »Von mir aus kann's losgehen«, antwortete er.
    »Bist du dir da auch

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