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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Priester. Wieder fügte Olivia einen ordentlichen Schuss hinzu und trug die Tassen ins Wohnzimmer, fort von der ins Telefon flüsternden, schniefenden und schluchzenden Sarah.
    Hairy S. hatte sich vor dem Fenster zusammengerollt und schnarchte friedlich.
    »Sind Sie zu ihr durchgedrungen?«, fragte Olivia, als sie es sich auf dem Sofa bequem machten.
    Vater James trank einen Schluck. »Vertrauliche Informationen«, erwiderte er dann.
    »Ich wollte bloß helfen.«
    »Sie haben getan, was Sie konnten. Jetzt ist die Sache an Sarah und Leo.«
    »Mistkerl«, murmelte Olivia. Sie hätte Vater James nur zu gern anvertraut, was für ein nichtsnutziger, untreuer, hundsgemeiner Widerling Leo Restin war, aber sie behielt ihren Kommentar für sich. Noch bevor sie die Möglichkeit hatte, es sich anders zu überlegen, kam Sarah aus der Küche gefegt.
    »Ich muss los. Leo will sich mit mir treffen.« Ihre Augen strahlten vor Hoffnung, auf ihren Lippen lag ein zittriges Lächeln.
    Olivia war sich sicher, dass dieser Fiesling ihrer Freundin das Herz rausreißen und wieder einmal darauf herumtrampeln würde. »Bist du dir sicher …?«, fragte sie daher zögernd.
    »Ja! Ich habe jetzt keine Zeit für eine Standpauke. Ich erzähle dir alles, wenn ich wieder zurück bin!« Sie lief zur Treppe, dann blieb sie abrupt stehen, kam zurück und schüttelte dem Priester die Hand. »Danke, Vater«, sagte sie. »Sie haben mir wirklich geholfen.« Damit war sie verschwunden. Olivia und James hörten sie die Stufen hinaufsausen, im Badezimmer rumoren und die Treppe wieder herunterspringen. »Bis später!«, rief sie Olivia zu und zwinkerte schelmisch. »Es sei denn, ich habe Glück!«
    Sie war zur Tür hinaus, noch bevor Olivia sich mit der Hand gegen die Stirn schlagen konnte. »Das wird doch niemals funktionieren!«
    »Es ist ihre Entscheidung.«
    »Ich weiß, aber schließlich ist sie hierhergekommen, und zwar am Boden zerstört.«
    »Vielleicht nicht ganz«, sagte James und nippte an seiner Tasse. Die Klänge eines alten Frank-Sinatra-Songs füllten das Zimmer. Das Holz glühte rot und zischend im Kamin. Der Whiskey tat seine Wirkung. Olivia entspannte sich, und sie kickte mit den Zehen ihre Schuhe von den Füßen. Dann blickte sie James an, der am anderen Ende der Couch saß, die langen Beine vor sich ausgestreckt, und war glücklich, dass er da war. Ohne seinen Priesterkragen wirkte er so zugänglich. So greifbar. So absolut männlich.
    Er schaute ins Feuer, die Augenbrauen konzentriert zusammengezogen, das Kinn angespannt. Der Verstand eines Gelehrten, gepaart mit dem Körper eines Athleten, und das alles verborgen unter einem Priestergewand.
    »Ihnen liegt doch etwas auf der Seele.«
    »Mir?« Er blickte zu ihr auf und schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. »Nein.«
    »Aber ja … und versuchen Sie nicht, es zu leugnen. Sie wissen doch, dass ich über hellseherische Kräfte verfüge.« Als er nichts erwiderte, fügte sie hinzu: »Es stimmt wirklich. Meine Großmutter hat Tarotkarten gelegt und den Teesatz gelesen, und obwohl sie eine gläubige Katholikin war, hat sie ein wenig Voodoo praktiziert.«
    »Wie praktiziert man ›ein wenig‹ Voodoo?«, fragte er.
    »Oh, Voodoo hat nicht nur etwas mit Hühnerschlachten und Nadeln in Puppen stechen, um Leute zu verfluchen, zu tun.«
    »Das weiß ich.« Er warf ihr einen Blick zu. »Ich habe verschiedene Religionen studiert, und das nicht nur im Priesterseminar. Religion ist eine meiner Leidenschaften.«
    »Und die anderen?«
    Er lachte leise, aber er ging nicht weiter darauf ein. »Und was ist mit Ihnen?«
    »Wir haben nicht von mir gesprochen. Ich habe behauptet, Ihnen laste etwas auf der Seele, und Sie versuchen jetzt, das Thema zu wechseln.«
    »Selbst Priester haben Probleme«, gab er zu, und Olivia beobachtete, wie der Schein des Feuers auf seinem markanten Gesicht spielte. Ja, es bedrückte ihn in der Tat etwas, eine Traurigkeit, die er zu verbergen suchte.
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Das haben Sie bereits getan.« Er rückte ein Stückchen näher, nahm ihre Hand in seine, und sie war überrascht, Schwielen auf seiner Haut zu spüren. »Allein dass Sie mich zu sich eingeladen haben, hat geholfen. Es erinnert mich daran, wie es sich anfühlt, einer Familie anzugehören.« Er hielt ihre Hand einen kleinen Augenblick länger als nötig, dann ließ er sie los.
    Olivia stockte der Atem. »Ich hatte meine Gründe, wegen Sarah. Außerdem haben Sie doch Familie!«
    Seine Augen

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