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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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verdunkelten sich noch mehr. »Das ist richtig.«
    »Und wo?«
    »Ganz in der Nähe. Ich habe nur noch einen Halbbruder, aber wir sehen uns nicht oft.« Er schaute Olivia ein paar Sekunden lang durchdringend an, und sie vermutete, dass er einen inneren Kampf mit sich ausfocht. »Ich denke, ich gehe jetzt besser.« Er legte die Hand aufs Knie und stand rasch auf, als hätte er Angst, er könnte seine Meinung ändern. »Ich muss nachher noch arbeiten.«
    »Ein Priester ist wohl immer im Dienst?«, scherzte sie.
    »Amen, Schwester.«
    Sie lachten, und die Anspannung zwischen ihnen verflog. Olivia konnte wieder normal atmen und brachte ihn zur Tür. »Danke, dass Sie gekommen sind und mit Sarah geredet haben.«
    »Gern geschehen.« Seine Stimme war sanft, und sie wusste, dass er meinte, was er sagte. Vielleicht hatte Sarah recht, dachte sie, reichte ihm seine Jacke und sah zu, wie er in die Ärmel schlüpfte. Als er zu ihr herabblickte, fiel ihm sein dunkles Haar in die Stirn. Die Intensität seines Blickes hätte fast ihr Herz stillstehen lassen. Sie verspürte den Drang, ihn zum Abschied zu küssen, mit den Lippen über seine Wangen zu streifen, aber sie wagte es nicht.
    Er griff in seine Jackentasche. »Oh, ich hätte es fast vergessen«, sagte er und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor. »Das hier sind öffentlich zugängliche Informationen, ich habe also nicht gegen irgendwelche Kirchengesetze verstoßen, als ich Ihnen diese Liste mit den in der fraglichen Zeit vorgenommenen Taufen ausgedruckt habe. Ich habe sie auf die Zeit kurz nach dem Geburtsdatum beschränkt, das Sie mir genannt haben. Ich hoffe, es hilft Ihnen weiter.«
    »Das tut es bestimmt«, versicherte Olivia ihm, als er ihr den Ausdruck reichte. »Danke.«
    »Es war das mindeste, das ich tun konnte.« Diesmal dachte sie, er würde sich vorbeugen und mit seinen Lippen über ihre Schläfen streichen, aber er tat es nicht. Stattdessen zog er sich zurück, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Auf Wiedersehen, Olivia.« Er drückte ihr die Hand. »Lassen Sie von sich hören! Die Türen zu Gottes Haus stehen stets offen.« Damit drehte er sich um. Sie sah zu, wie er seinen Kragen gegen den Wind hochstellte und zu seinem Auto lief.
     
    James spürte Olivias Blick. Er schien sich direkt durch seine Jacke zu brennen. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, die Hitze zu ignorieren, die in ihm hochstieg, und legte die kurze Strecke zu seinem Chevy im Laufschritt zurück. Er war sein Verderben gewesen, in ihre Augen zu schauen, und die Erektion, die er unter dem Stoff seiner Hose spürte, war Beweis genug dafür. Was zum Teufel war nur mit ihm los? Er kletterte in seinen Viertürer, ließ den Motor an und winkte. Als würde er nicht überlegen, ob er einfach die Wagentür aufstoßen, zurück auf die Veranda laufen, sie von den Füßen reißen und die Treppe hinauf ins Bett tragen sollte! Das war es, was er eigentlich wollte. Er wollte ihr die Kleider vom Leib reißen, sich auf sie schieben und sich so tief in ihr versenken wie nur möglich. Er riskierte einen letzten Blick in ihre Richtung. Sie nahm den Hund hoch, drückte den zottligen kleinen Kläffer an ihre Brust und schaute ihm, ans Verandageländer gelehnt, nach.
    Es war nicht nur Sex, nach dem es ihn verlangte. Es war das Ganze. Sein Herz schmerzte. Eine schöne Frau, ein gemütliches kleines Cottage in den Wäldern und ein Vierbeiner. All diese Dinge hatte er in seinem Leben aufgegeben. Für seine Berufung. Für Gott. Für seinen Glauben. Er war immer gläubig gewesen, und er wusste tief im Innern, dass er anderen mit seinem Glauben helfen konnte, dass das seine Bestimmung war, Gottes Vorsehung.
    Er biss die Zähne zusammen, trat aufs Gaspedal und schoss über die kleine Brücke auf die ausgefahrene, von Blättern bedeckte Zufahrt. Er durfte sich diesen Zweifeln nicht hingeben. Niemals. Er bog auf die Landstraße und fuhr Richtung Highway. Der Regen trommelte auf die Windschutzscheibe, und James begann zu beten.
    Er war dabei, den Kampf mit der Begierde zu verlieren.

[home]
Kapitel einunddreißig
    K risti wirbelte herum und trat so fest sie konnte in den Boxsack, der von ihrer Zimmerdecke hing.
Wumm
. Der Sack steckte den Tritt ein, schaukelte und verlangte nach mehr. »Du kannst wohl nicht genug kriegen, was? Na, pass auf!« Sie war schweißgebadet, ihr Haar kringelte sich vor Feuchtigkeit, und sie wandte all die alten Taekwondo-Techniken an, die sie schon als Kind gelernt hatte. Das ist

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