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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein grauenhaftes Thanksgiving-Dinner wäre fabelhaft gelungen.
    Kristi hatte recht. Er
war
paranoid. Er wusste nicht, was er tun würde, sollte er sie je verlieren. Seine Tochter – und er würde jeden windelweich prügeln, der behauptete, sie sei gar nicht sein richtiges Kind – war die einzige Konstante in seinem Leben, der Grund, warum er dem Alkohol und den Frauen entsagt hatte.
    Er wusste, dass er sie loslassen musste, und zum Teufel das versuchte er auch. Die halbe Zeit über schubste sie ihn fort, sagte ihm, er solle sich »ein eigenes Privatleben aufbauen«. Er blickte sich in dem kleinen, unordentlichen Büro um, in dem er mehr Stunden verbrachte, als er zählen mochte. Aktenordner und leere Tassen waren auf seinem Schreibtisch verstreut, grauenhafte Tatortfotos an die Wandtafel geheftet. Staub sammelte sich auf den wenigen Bildern an, die er an die Wand gehängt hatte. Das war kein Leben. Und zu Hause war es in etwa das Gleiche. Abgesehen davon, dass er Sport schaute oder seinem Boxsack ein paar Schwünge verpasste.
    Er warf den Stift hin, schloss die Augen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ja, Kristi hatte recht. Er brauchte mehr in seinem Leben.
    Etwas oder jemanden wie Olivia Benchet?
    Nein, er hatte keine Zeit für eine Frau. Und schon gar nicht für eine, die sich mit Vater James angefreundet hatte.
    Warum nicht? Verdammt noch mal, Bentz, sie ist gekommen und hat dir ein Friedensangebot gemacht, und du hast sie behandelt wie Dreck!
    Er presste die Kiefer so fest aufeinander, dass es schmerzte. Er wollte im Augenblick nicht über eine Beziehung nachdenken, gleichgültig, mit wem. Wenn das hier alles vorbei war, wenn dieser Irre entweder tot oder hinter Gittern war, dann, ja dann würde vielleicht Zeit für eine Frau in seinem Leben sein.
    Wie bei Montoya?
Bentz runzelte finster die Stirn. Montoyas Freundin war immer noch nicht wiederaufgetaucht. Spurlos verschwunden. Die Fahndung hatte bislang nichts gebracht: Weder die junge Frau noch der Wagen hatte ausfindig gemacht werden können.
    Bentz dachte daran, dass sie Teilzeitstudentin war. Das konnte die Verbindung sein … aber er übersah etwas … etwas von Bedeutung. Er griff in seine Schublade, nahm ein Päckchen Nikotinkaugummi heraus und schob sich den geschmacklosen Streifen in den Mund. Die Unis – es hing irgendwie mit den Universitäten und Colleges zusammen.
    Bentz nahm das Blatt mit den Informationen zur Hand, die er über Brian Thomas zusammengetragen hatte. In weniger als vierundzwanzig Stunden hatte Bentz herausgefunden, dass Thomas einunddreißig Jahre alt war, sich mit seinen Eltern überworfen hatte und in jungen Jahren in Schwierigkeiten geriet, weil er sich mit einer Minderjährigen eingelassen hatte, die ihn der Vergewaltigung beschuldigte. Er war zur Armee gegangen und hatte eine Zeitlang das Priesterseminar besucht.
    All diese Dinge ließen bei Bentz die Alarmglocken läuten. Olivia glaubte, in ihrer Vision gesehen zu haben, wie ein Priester Stephanie Jane Keller enthauptet hatte, ein Priester, der von der Größe und Statur her ungefähr Brian Thomas entsprach. Genau wie er hatte Thomas blaue Augen. Außerdem hatte Thomas während seiner Zeit bei der Armee Erfahrung im Umgang mit allen möglichen Waffen sammeln können, und er hatte sich der Illusion hingegeben, Priester werden zu können. Doch seine Tage im Seminar waren gezählt gewesen, und irgendwie war Thomas am All Saints gelandet.
    Was, wenn er der Killer war? Warum sollte er sich nicht mit Kristi verabreden? Lernte der Mörder so seine Opfer kennen – indem er sie ausführte, sich bei ihnen einschmeichelte? Ein solcher Modus Operandi kam ihm unwahrscheinlich und gefährlich vor. Der Killer würde ein großes Risiko eingehen, dass ihn jemand mit den Frauen sah, die später ermordet wurden – was bislang nicht der Fall gewesen war.
    Vielleicht weißt du nur noch nichts davon. Vielleicht war er schlau. Vielleicht hatte Thomas sie schon viel früher kennengelernt.
    Für Bentz’ Geschmack waren das einfach zu viele zufällige Übereinstimmungen. Es war Zeit, sich mit Kristis Freund zu unterhalten, ohne dass seine Tochter davon erfuhr.
    Wenn sie es herausfand, würde sie stinksauer sein.
    Aber zumindest am Leben.
     
    »So, das war’s, ich muss mich damit abfinden. Leo will die Scheidung, und ich kann nichts tun, außer mir den besten Anwalt in Tucson, besser noch in ganz Phoenix zu nehmen«, sagte Sarah verbittert.
    Sie war gegen fünf Uhr in der Früh

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