Danger - Das Gebot der Rache
natürlich, aber … Der Priester hatte darauf bestanden, dass er damit aufhörte, dass seine Opfer eine Sünde waren … Doch andererseits verstand der Priester das nicht. Konnte es nicht verstehen.
Beten Sie den Rosenkranz und stellen Sie sich der Polizei.
Was für ein Priester war Vater James?
Der Erwählte fiel vor dem Altar auf die Knie und senkte den Kopf. Er betete, bis seine Knie schmerzten, bis sein Hals weh tat, aber es genügte nicht. Er musste beichten, und zwar nicht nur am Telefon. Nein … er musste einen Beichtstuhl aufsuchen und Vater McClaren atmen hören, die Wärme seines Körpers durch die dünne, vergitterte Öffnung in der Trennwand spüren. Ja, es wäre gefährlich, aber notwendig.
Gott erwartete nicht weniger von ihm.
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Kapitel zweiunddreißig
E ine Bar in Lafayette, eine in Baton Rouge, zwei in New Orleans und eine in Cambrai«, sagte der in Montgomery ansässige Besitzer der Firma Nicks Neonschilder. Bentz saß an seinem Schreibtisch im Department, den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, und machte sich Notizen. »Das sind die einzigen Bars, an die ich ein solches Neonschild verkauft habe, mit einem pinkfarbenen Martiniglas. Ich schicke Ihnen gern ein Fax mit den Adressen rüber.«
»Tun Sie das«, sagte Bentz und nannte ihm die Faxnummer. Gereizt fuhr er sich dann mit steifen Fingern durchs Haar. Der Fall ging ihm an die Nieren. Er hatte jedes noch so kleine Fitzelchen an Hinweisen bis ins Detail verfolgt und arbeitete mit der verdammten Sondereinheit zusammen, dennoch hatte er den Eindruck, sie würden nicht von der Stelle kommen.
Das mussten sie aber, und zwar bald, zumal sie jetzt auch noch das Neonschild mit dem pinkfarbenen Martiniglas nach Baton Rouge führte – zu einer Bar, die nur ein paar Blocks von Kristis Campus entfernt lag. Obwohl es noch andere Bars mit diesem Schild gab, konzentrierte sich Bentz auf das im Fenster des The Dive. Die Sache gefiel ihm nicht.
Sobald er das Fax bekommen hatte, reichte er eine Kopie davon an die Sondereinheit weiter, wie schon zuvor eine Kopie der Taufliste, die Olivia ihm gegeben hatte. Das Team sah sie bereits durch und versuchte, die damals getauften Kinder anhand von Geburtenregistern, Sozialversicherungsnummern, Kraftfahrzeug-Zulassungsunterlagen und Strafregistern ausfindig zu machen. Sie arbeiteten sich durch Klassenlisten, Seminarlisten, Ehemaligenlisten und die Unterlagen der Angestellten an den Colleges, die die Opfer besucht hatten, auf der Suche nach irgendeiner Verbindung. Das FBI verglich die Morde in ihrer Datenbank mit anderen, in der Hoffnung, auf Ähnlichkeiten mit Verbrechen außerhalb des Bundesstaates zu stoßen, nur für den Fall, dass New Orleans nicht das erste oder einzige Jagdrevier des Killers war.
Die Sondereinheit hatte eine Hotline eingerichtet und weitere Fakten an die Presse gegeben, unter anderem in der Hoffnung, dass jemand, der etwas Verdächtiges bemerkt hatte, sich melden würde.
Doch bis jetzt hatte die Sonderkommission keinen Treffer gelandet, und Bentz spürte, dass ihnen die Zeit davonlief. Jeder verstreichende Tag brachte sie einem weiteren Mord näher. Bentz lockerte den Kragen und las zum dutzendsten Male seine Kopie von Olivias Namensliste durch. Er hatte das Gefühl, dass ihm irgendetwas entging – als würde sich der Mörder zwischen den vielen Namen verstecken. »Wo steckst du?«, fragte er sich laut.
Waren unter diesen Neugeborenen zukünftige Priester gewesen? Hatten welche von ihnen die örtlichen Colleges besucht? Wie viele von ihnen lebten heute in der Gegend um New Orleans? Die Computer würden das herausfinden. Wenn es irgendwelche Treffer gab …
Eine Sekretärin klopfte an seine Tür und brachte ihm das Fax und Post, die bereits geöffnet worden war. Er überflog das Fax der Neonschilderfirma und machte eine Kopie für den Koordinator der Sondereinheit. Keine der aufgeführten Bars lag in der Nähe der Wohnungen der Opfer, auch nicht in der Nähe ihrer Arbeitsstellen oder der Orte, an denen sie vermutlich überwältigt und entführt worden waren.
Mit Ausnahme des The Dive in Baton Rouge. Warum zum Teufel konnte er sein schlechtes Gefühl nicht abschütteln? Er blickte auf den Doppelrahmen mit Kristis Fotos, dann dachte er daran, wie sie ihn gestern Morgen verschlafen unter der Bettdecke hervor angeschaut hatte. Später hatte er sie dabei ertappt, dass sie wie verrückt auf seinen Boxsack eingedroschen hatte. Beim Abendessen hatte sie heldenhaft behauptet,
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