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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückgekehrt, hatte bis zwei Uhr nachmittags im Bett gelegen, danach zehn Minuten im Badezimmer herumhantiert und war schließlich mit ihren beiden Reisetaschen in der Küche erschienen. Ihre Augen waren geschwollen, und sie sah aus, als hätte sie keine Sekunde geschlafen, aber sie weinte nicht mehr. Sie wirkte ruhig und gefasst. »Er will diese Schlampe heiraten. Ist das zu fassen? Er ist« – sie malte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft – »›verliebt‹. Er wollte das nicht, es ist einfach so passiert.«
    Sie nahm die Tasse Kaffee, die Olivia ihr reichte. »Das ist so ein Unsinn! Wenn ich an all die Jahre denke, die ich weggeschaut habe, mir seinen Quatsch angehört und gedacht habe, er würde eines Tages erwachsen werden … Mein Gott, was war ich dumm.«
    »Hör auf, dich deswegen fertigzumachen.«
    »Oh, das Beste kommt noch. Die Schlampe und er planen bereits ihre Hochzeit. Sobald die Scheidung durch ist. Er kündigt seine Stelle in Tucson – nun, vielleicht haben sie ihn ohnehin schon gefeuert – und zieht zu ihr. Sie …« Sarahs Kinn zitterte. Sie vergrub ihre Nase in der Kaffeetasse und nahm einen großen Schluck. »… sie sprechen davon, ein Kind zu bekommen. Ihre Kinder sind sechs und acht. Mädchen. Sie wünschen sich einen Jungen.«
    »Himmelherrgott, Sarah!«
    Eine einsame Träne kullerte über ihre Wange, und sie hob abwehrend eine Hand. »Jetzt kommt der Knaller: Sie ist ebenfalls verheiratet. Ihr Mann hat erst letztes Wochenende von der Sache erfahren und ist völlig schockiert. Hatte keine Ahnung, dass seine Frau ihn betrügt.«
    »Leo und sie haben einander verdient.«
    »Ich weiß …« Sarah stellte ihre halbvolle Tasse auf die Anrichte. »Ich muss nach Hause, mich um einen Rechtsanwalt kümmern, den Laden schmeißen, mir eine Katze anschaffen und mich bei einer dieser Partnerschaftsvermittlungen im Internet anmelden.«
    »Bist du dir sicher? Eine Katze? Eine Partnerschaftsvermittlung?«
    »Im Augenblick weiß ich gar nichts sicher, außer dass ich nicht länger rumsitzen und mir wegen dieses Versagers die Augen ausheulen will. Die Katze wird mir ein besserer Gefährte sein als er, und ich werde mir ein paar Männer ansehen. Irgendwo muss es doch einen anständigeren Kerl geben als ihn.« Wieder zitterte ihr Kinn, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Verdammt, warum trifft mich das überhaupt so? Leo ist ein Scheißkerl. Immer schon gewesen.«
    »Und du bist die Gewinnerin. Denk dran … du kannst mich jederzeit anrufen. Bist du dir sicher, dass du schon abreisen musst?«, fragte Olivia und berührte ihre Freundin am Arm.
    »Du bist ein Schatz, aber ich muss mein Leben wieder in Ordnung bringen. Und du … werd dir mal klar über den Cop und Vater James.«
    »Wie bitte? Ich bin nicht …«
    »Schscht
.
« Sarah schüttelte den Kopf und hob eine Hand. »Schwindel mich nicht an. Ich weiß, dass du etwas für den Detective empfindest, und ich hab auch gesehen, wie Vater James dich angeschaut hat.«
    »Falls du dich erinnerst: Er ist ein Priester.«
    »Er ist ein Mann, der ganz zufällig ein Priester ist. Und er ist ein echter Adonis.«
    »Du bist ja verrückt.«
    Ein trauriges Lächeln umspielte die Lippen von Olivias Freundin. »Vielleicht«, gab sie zu. »Vielleicht sollte ich meine vorherige Aussage ergänzen. Also: Ich muss mich um einen Rechtsanwalt kümmern, den Laden schmeißen, mir eine Katze anschaffen, mich bei einer Partnerschaftsvermittlung anmelden und einen Psychiater aufsuchen. Klingt das besser?«
    »Viel besser«, sagte Olivia. Sie war traurig, dass Sarah schon wieder abreiste. Es war schön gewesen, jemanden im Haus zu haben. Sie umarmten sich seufzend, dann half Olivia Sarah dabei, ihre Sachen im Kofferraum des Mietwagens zu verstauen. Ein Eichhörnchen keckerte, als sie den Motor anließ. Hairy S. winselte, während das kleine Auto über die Brücke fuhr und hinter den Bäumen verschwand. »Sie wird wiederkommen«, prophezeite Olivia und blickte auf den Hund hinab. »Sei brav. Schließlich ist sie nicht gerade verrückt nach dir.« Hairy hörte auf zu winseln, warf sich herum und jagte dem Eichhörnchen hinterher. Sie pfiff nach ihm. »Komm ins Haus, Hairy!«
    Das Telefon klingelte.
    »Hierher, Hairy!«
    Der Hund ignorierte sie. Erneut schrillte das Telefon.
    »Na prima.« Olivia ließ die Tür offen und rannte in die Küche. Unterdessen war der Anrufbeantworter angesprungen, und sie hörte ihre eigene Stimme sagen: »Hier spricht Olivia.

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