Dangerous Bet (German Edition)
mir schluchzend und ich wusste, dass sie nun mehr weinte. Traurig darüber, ließ ich meine Hand wieder sinken, worauf sie sich zu mir wandte. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen, wobei sich wieder ein Schmetterlingmeer in meinem Bauch zusammenbraute. Ich legte meine Hand an ihr Gesicht, um ihr eine störende Strähne herauszuholen, die ich langsam hinter ihr Ohr strich.
"Du mir auch Laicy, mehr als du dir vorstellen kannst!", flüsterte ich mit Nachdruck. Wieder nahm ich meine Hand von ihrer Haut, während ich sie sehr traurig ansah und ich mich mich anschließend von ihr weg drehte. Ich konnte das nicht! Mich von ihr zu verabschieden, war hart und da ich jetzt schon mit den Tränen zu kämpfen hatte, musste ich sie wohl oder übel stehen lassen, weil ich nicht als Schlappschwanz dastehen wollte, schon gar nicht vor ihr.
"Rick?", hielt sie mich wieder auf, als ich gerade die Treppe erreichte. Ich schloss die Lider und konnte gar nicht anders, als an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Warum tat sie mir das an? Sie musste mir doch ansehen, dass das die reinste Folter für mich war. Ich hörte sie sehr schnell atmen und schluchzen, doch es kam kein Ton über ihre Lippen. Entweder traute sie sich nicht mehr, es zu sagen oder sie konnte es einfach nicht mehr. Wie gerne hätte ich noch einmal diese drei wunderschönen Worte aus ihrem Mund gehört, welche sie mir bereits zweimal zugeflüstert hatte und ich könnte schwören, dass es genau diese waren, die sie sich nun doch nicht mehr wagte auszusprechen. Da sie noch immer schwer atmend schwieg und ich nicht wusste, was ich tun sollte, beschloss ich ihr auch noch etwas mitzuteilen, was mir auf der Seele lag.
"Wenn ich nicht weg müsste, dann hätte ich um dich gekämpft Laicy, aber ich wollte den Abschied nicht noch schwerer machen, als er ohne hin schon ist", sagte ich ihr und atmete tief durch. Damit sie bemerkte, dass es mir sehr Ernst war, versuchte ich die Stimme bei jedem meiner Worte fest klingen zulassen.
"In drei Jahren werde ich das nachholen!“ Nach diesem Satz ließ ich sie stehen und ging die Stufen hinunter, wo James schon mit dem frisch gebrühten Kaffee auf mich wartete. Ich erreichte die Couch und setzte mich wieder hin, während James mich musterte.
"Und gehts ihr gut? Hast du ihr was getan?", fragte er auch sofort, worauf ich ihn böse anschaute.
"Ich könnte ihr niemals wehtun, auch wenn es mir schwer fällt, meine Finger von ihr zulassen", gab ich offen zu, weil das einfach mal Tatsache war. Doch ich hatte es, trotz meiner noch leichten Trunkenheit, geschafft, sie nicht anzurühren. Naja zumindest fast. Zu gerne hätte ich noch ihre Antwort abgewartet, doch eigentlich konnte ich mir das schon denken. Bestimmt wäre so etwas wie `In drei Jahren bräuchte ich mir auch keine Mühe mehr geben´ oder `Dann wäre es ebenso hoffnungslos wie jetzt´, gekommen. Was nützte es, mir nun den Kopf darüber zu zerbrechen. Die Zukunft würde es mir schon zeigen.
Noch ein wenig unterhielt ich mich mit James, bis auch er eine Stunde später rauf ging und mich alleine in dem Wohnzimmer ließ. Da es mir schon viel besser ging, überlegte ich vielleicht doch zu fahren, aber ich entschied mich dagegen und legte mich auf die Couch. So wie auch schon in den letzten Wochen, galt mein letzter Gedanke Laicy und ich hoffte so sehr, dass sie mir, wenn ich wieder zurückkehren würde, noch eine Chance gab. Ich wusste, dass noch viel Zeit bis dahin verstreichen würde und viel passieren könnte. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich sie vergessen würde. Sie war die Einzige bisher, die es geschafft hatte, sich so tief in mein Herz zu graben und mich so um den Verstand brachte. So etwas würde es doch kein zweites Mal geben.
Ich erwachte am nächsten Morgen von dem Handywecker, den ich mir noch gestern in der Nacht gestellt hatte und setzte mich mit einem brummenden Schädel auf. Damit ich nicht Gefahr lief, Laicy noch einmal zu begegnen, war ich extra früh aufgewacht. Mir wäre es verdammt schwer gefallen, mich nochmals von ihr verabschieden zu müssen und ob ich dann wirklich gegangen wäre, wagte ich zu bezweifeln. Da ich noch in meinen Klamotten war, erhob ich mich und ging zur Eingangstür. Für meine tägliche Morgenhygiene hätte ich zu Hause noch genug Zeit. Wehmütig sah ich zur Treppe rauf und mir ging es jetzt so richtig dreckig, weil mir bewusst wurde, dass ich sie gestern das letzte Mal gesehen hatte und ich eine endlos lange Zeit warten müsste, sie
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