Dangerzone
herauf und in meine Haare, massierte mich sanft, während seine Zunge mit meiner spielte.
Ich wollte schreien.
Stattdessen küsste ich ihn heftiger, bis er ein kleines verwundertes Geräusch tief in seiner Kehle machte und mich sanft an den Haaren von sich zog, so, dass ich zurückweichen musste. Nur ein winzig kleines Stückchen, damit er mir misstrauisch ins Gesicht sehen konnte. Ich war noch nie gut darin gewesen zu lügen und Gefühle vor ihm zu verstecken also fragte er natürlich.
"Was soll das?"
"Was?", ich versuchte wirklich unschuldig auszusehen, doch ich wusste, er konnte die Verzweiflung in meinem Blick sehen.
"Wieso küsst du mich so, als wäre es unser letztes Mal?" Ich musste von ihm wegsehen und mir eine Ausrede einfallen lassen, meinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle bringen, doch er packte meine Haare etwas fester, so, dass mein Blick automatisch zu ihm zurückflog.
"Hör auf damit. Du kannst dich und deine Gefühle nicht vor mir verstecken. Ich kenne diesen Blick. Ich kenne diese Sehnsucht in deinen Augen. So hast du mich die letzten Tage angesehen, als wir gezwungenermaßen getrennt waren."
Ich kaute auf meiner Unterlippe herum und schaute ihn nur an. Was sollte ich sagen? Verdammt. Wieso hatte mir Opa nie beigebracht wie man log, sondern nur, dass man die Wahrheit sagen sollte. Die Lüge ist der Teufel auf der Zunge. Ja toll... Opa DANKE! Was bringt mir dieser Spruch jetzt? GARNICHTS!
"Seraphina...", jetzt klang er fast schon ein wenig belustigt und er rollte die Augen.
"Sag es einfach... Wenn du noch länger so angestrengt nachdenkst und dich innerlich aufregst, dann wirst du platzen."
"Ich kann das nicht zulassen.", kam es aus mir herausgeschossen.
"Das sagtest du bereits und ich sagte dir, dass es keinen anderen Weg gibt."
"Gibt es...", flüsterte ich fast... und sah, wie er die Augen verengte.
"Ach ja?", fragte er leise, fast schon warnend.
Ich nickte nur... und schaute wieder von ihm weg. Ice knurrte und... dieser Ton fuhr direkt in meine Knochen, brachte mein gesamtes Gerüst zum vibrieren und ließ mein Herz losrasen. Außerdem war meine Kehle plötzlich so trocken. Na gut. Das war sie eigentlich schon die ganze Zeit gewesen, aber jetzt merkte ich, wie sich meine Instinkte einschalteten. Wie ich Angst bekam, obwohl ich dazu keinen Grund hatte. Seine Drohung wirkte, aber ich würde mich dennoch nicht von meinem Plan abbringen lassen, er konnte knurren so viel er wollte, sagen was er wollte, ich würde...
"Ich liebe dich.", sagte er leise. WAS? Meine Augen, die ich soeben zusammengekniffen hatte, flogen schockiert auf und ich schaute ihn noch viel schockierter an, weil ich dachte ich hätte mich verhört... hätte mir das sanfte Flüstern nur eingebildet. Aber er lächelte und ich konnte die Gefühle, die er mir soeben das erste Mal mündlich gestanden hatte, in diesen eisblauen Augen erkennen. Konnte sehen, wie die Gletscher geschmolzen waren und den Blick auf eine Landschaft voller Liebe und Zuneigung freigaben. Voller Hingabe und Hoffnung...
"Nein... sag das nicht... nicht jetzt... nicht so... bitte Ice. Nicht als Druckmittel!", wisperte ich mit zitternder Stimme. Schon wieder waren Tränen in meinen Augen und ich schämte mich dieses Mal nicht dafür.
"Wieso nicht? Es ist die Wahrheit, Seraphina. Ich liebe dich..." Mir wurde klar, dass er genau wusste was ich vorhatte. Und das er seine Worte gerade genau kalkulierte. Wie konnte ich mich in Suns Hände begeben, mich von Ice abwenden, wenn er so etwas zu mir sagte?
"Macht es dir Spaß, mir das anzutun?"
"Wie soll ich dich denn sonst halten?", fragte er sanft. Seine Finger der freien Hand strichen über meine Wangen, strichen geduldig die Flüssigkeit fort.
"Es geht nicht anders Ice. Du wirst mich mit nichts umstimmen. Nichts ist es Wert, dass einer von euch dafür stirbt. Nicht mal unsere Liebe... Lass mich los...", murmelte ich gebrochen, obwohl ich es nicht so meinte. Obwohl ich wollte das er mich fest hielt. Ganz fest. Bis an unser Lebensende. Das wäre dann allerdings früher als geplant, zumindest seins, eventuell. Ich konnte, würde das nicht zulassen. Ice schüttelte den Kopf. "Niemals." Ich kniff die Augen zusammen. Sein Blick war viel zu störrisch... und zu sanft gleichzeitig.
"Bitte...", flüsterte ich schwach. "Bitte mach das hier nicht noch schlimmer für uns... Bitte... lass mich gehen... bitte Ice... ich kann es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert...", und dabei sah ich ihn flehend an und fühlte wie mein Herz selber
Weitere Kostenlose Bücher