Dangerzone
versuchen die Gefühle aus seinem Gesicht zu halten. Er versuchte, sich von mir zu distanzieren und mir wurde es mit einem mal klar.
"Du willst mich eintauschen.", flüsterte ich leise und sah dabei zu, wie immer noch keine Regung über sein Gesicht ging. Aber er nickte knapp. Schnell vergewisserte ich mich mit einem Blick über meine Schultern das Ice schon selig tief und fest schlief. Den Arm um meine Hüfte geschlungen, mich somit eng an sich haltend. Ich seufzte schwer... und rieb mir über das Gesicht. Mein Herz wurde ganz schwer...
"Wieso wollen sie mich so sehr?", fragte ich dann Sun. Der zuckte die Schultern und schaute mich so an, als würde er es selber ergründen wollen.
"Ich weiß es wirklich nicht, Seraphina.", meinte er schließlich tonlos. "Aber wir werden es erfahren. Solange du nicht wegläufst...", fügte er noch hinzu... und dann sah er weg... und ließ die Schultern sacken. "Ich würde es dir nicht verübeln. Es gefällt mir wirklich nicht dich zu opfern, aber zu wissen, dass sie in seinen Händen ist, absolut hilflos... Sie war immer bei mir, in Sicherheit. Jetzt ist sie weg... und ich wusste nicht... dass es sich so anfühlen würde... Ich wusste nicht, wie viel sie mir bedeutet, bis ich eine winzige Sekunde dachte sie wäre tot.", er sagte es fast schon entschuldigend, aber ich verstand ihn auch ohne diese Worte, die er wirklich ernst meinte.
"Du liebst sie Sun. Sie ist das Wichtigste in deinem Leben.", sagte ich weich.
Er schnaubte nur ironisch. Aber ich wusste, dass er es auch wusste... aber noch würde er es nicht zugeben, nicht so offen.
"Was soll ich jetzt tun Seraphina? Sag du es mir. Es ist falsch dich zu opfern. Ich will dich immer noch beschützen. Will nicht, dass dir etwas passiert. Ich meine es ernst. Es macht mich wahnsinnig, wenn ich daran denke, dass dir etwas passieren könnte. Ich empfinde auch etwas für dich, aber nicht... genug...", murmelte er dann fast schon vor sich hin und schaute mich hilfesuchend an. Ich musste selber einige Sekunden darüber nachdenken... und fühlte wie Ice Finger an meinem Bauch zuckten. Vorsichtig umfing ich sie und zog seine Hand hoch zu meiner Brust, drückte sie an mich, an mein Herz... und schloss die Augen.
Einfach so war ich in ihr Volk eingedrungen. Ich hatte Ice von seinem Rudel entfernt, hatte ihn dazu gebracht seinen eigenen Bruder zu töten, wegen mir waren die gesamten Weibchen weg. Lava... meine Freundin, die mit ihrer stillen Geduld immer zu mir gehalten und mir geholfen hatte... Sweet die mit ihrem kindlichen Lachen die grauen Tage in strahlenden Sonnenschein verwandelt hatte. Die so unvoreingenommen gewesen war und sich mir sofort geöffnet hatte.
Ich hatte so viel von ihnen bekommen. Etwas, ohne dass ich in dieser Welt niemals überlebt hätte. Ich hatte Ices Liebe bekommen. Lavas und Sweets Freundschaft und Suns Schutz...
Jetzt war es an der Zeit ihnen auch etwas zurück zu geben: Mich.
"Wir tun es... Wir tauschen mich aus. Ich werde nicht weglaufen, ich gebe dir mein Wort darauf, Sun.", sagte ich fest und bestimmend und schaute dabei Sun an. Er runzelte die Stirn und schloss die Augen, so, als hätte jemand eine Faust in seinen Bauch gerammt. Dann richtete er sich langsam auf, auf alle Viere und... kroch zu mir. Mein Herz machte Saltos in meiner Brust, auch wenn ich eigentlich schon daran gewöhnt sein sollte, wie es sich anfühlte, wenn seine Energie auf mich traf. Wenn all diese Schönheit auf mich zukam. Doch jetzt lag Ice hinter mir, jetzt konnte ich widerstehen.
Sun beugte sich vor und ich rückte nicht ab. Ich wusste was er gleich tun würde. Doch anstatt meine Lippen zu berühren, küsste er sanft meine Stirn und hauchte leise und ehrlich... "Danke." Ich schloss die Augen und umfing seinen Nacken, kraulte ihn sanft.
"Sie ist auch meine Freundin... und ich verdanke euch mehr, als ich zugeben will. Irgendwann muss ich mich auch mal revanchieren und aufhören nur an mich selbst zu denken.", murmelte ich... und hielt ihn fest, als er sich wieder zurück auf seinen kalten Felsen zurück ziehen wollte. "Leg dich zu uns...", murmelte ich leise. Ich konnte nicht dabei zusehen wie er alleine in der Dunkelheit saß und sich quälte. Er tat es sofort, legte sich auf den Bauch und faltete die Hände unter dem Gesicht. Schaute mich mit großen Augen nachdenklich an.
"Aber Ice... wie kannst du ihn verlassen, jetzt nachdem ich endlich eingesehen habe, dass ich mich nicht zwischen euch beide stellen kann?" Ich umfing Ice´s Arm fester...
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