Dangerzone
Stiefelchen steckten. Sie schmeckte fast genauso wie Geflügel.
Ice und Sun waren zusammen jagen gewesen und, hatten dabei sicher eine Lagebesprechung gehalten und über Ice und mich gesprochen, während ich Big stumm gegenübersaß und dabei zusah, wie das Licht des Lagerfeuers über sein seidiges Fell tanzte. Ich fühlte mich nicht mehr unwohl in seiner Gegenwart. Versuchte nicht mehr zwanghaft ein einseitiges Gespräch in Gang zu bringen, sondern genoss das angenehme Schweigen.
Irgendwann kamen die zwei wieder zurück, natürlich in Tiergestalt. Einer majestätischer als der andere. Und obwohl Ice ein Wolf war, ein Tier, so fing mein Herz an schneller zu schlagen, als er mir in die Augen blickte. Er kam sofort zu mir und stupste mich spielerisch mit seiner Nase an. Ich musste lachen, ob ich wollte oder nicht und umfasste seinen großen Wolfskopf, damit ich durch sein weiches langes Fell kraulen konnte. Es war wirklich komisch, denn auch in Wolfsgestalt liebte ich ihn über alles. Sein warmes Fell zwischen meinen Fingern gab mir Geborgenheit... sein heisser Atem an meinem Nacken kitzelte mich, als er so tat, als würde er schnurren. Ich kicherte und mein Blick fiel auf Sun, der ein Stück entfernt in Pantherform stand und uns beobachtete. Aber er ging nicht dazwischen. Sondern setzte sich ein Stück entfernt ... demonstrativ mit dem Rücken zu uns hin und schaute majestätisch zum runden Mond hoch, der sich zwischen dem dichten Blätterdach blicken ließ.
"Ice...", murmelte ich leise und er ging ein wenig zurück, um mich wachsam anzusehen. Dabei legte er auch noch den Kopf leicht schief, was einfach nur knuffig aussah. "Verwandel dich bitte... ich will das hier tun.... ausgiebig und lange.", grinste ich und nahm beide seiner großen flauschigen Ohren. Dann beugte ich mich vor und gab ihm einen Schmatzer auf die feuchte dunkle Nase. Er wich ein wenig zurück, nieste und rollte dann... die Augen. War das vielleicht eine angeborene Gestaltwandlerkrankheit? Augenrolleritis, oder so?
Ich konnte von nahem dabei zusehen, wie die Muskeln unter dem weißen Fell anfingen sich zu verschieben, wie sich die Knochen in andere Richtungen bogen und das Fell scheinbar in der Haut verschwand. Es hätte gruslig sein müssen. War es aber nicht, denn schon nach ein paar Sekunden lächelte mich Ice an.
"Besser so?", fragte er neckisch, dann umfing er schon mit seinen rauen Fingern mein Kinn und hielt mein Gesicht still, damit er seine Lippen auf meine legen konnte. Ich seufzte leise in den Kuss hinein und sank mit dem Oberkörper gegen ihn, doch wir konnten das hier nicht ausweiten... nicht hier... nicht jetzt... Ice wäre es sicher egal gewesen, aber ich war sowieso verwundert, dass Sun noch nicht dazwischen gegangen war, dass er uns noch nicht angegrölt oder rumkommandiert hatte. Ich war es eben noch nicht gewöhnt.
Wahrscheinlich hatte er endlich selber gemerkt, was wirklich wichtig war, nicht die Macht über mich, sondern die Sicherheit von seiner Liebsten. Wirklich schwerfällig war er da ja gewesen, aber wenigstens konnte ich mich jetzt in Ice Arme kuscheln und mein Gesicht an seiner Brust vergraben, während wir uns am leise knisternden Feuer zum Schlafen legten. Natürlich wünschte ich mir aber dennoch, dass Sun es ohne dieses Opfer gemerkt hätte.
Es war so schön warm an Ice Körper. So sicher in seinen Armen... ich fühlte mich so gut wie schon seit langem nicht mehr, auch wenn die Sorge um Lava und Sweet immer wieder durch meinen Bauch zog... ihn sich verspannen ließ und ich die Augen zukneifen musste, um diese Schreckensbilder zu verdrängen. Ich musste mir einreden dass es ihnen gut ging und wir sie bald befreien würden, ohne dass ihnen etwas zustieß. Ohne das konnte ich einfach nicht zur Ruhe kommen.
Aber wozu nahm Sun mich eigentlich mit? Ich konnte überhaupt nichts ausrichten gegen Ajax und sein Gefolge. Ich war schwach im Gegensatz zu all den Wesen um mich herum. Er hatte überhaupt nicht darüber diskutiert mich nicht mitzunehmen, zumindest nicht vor mir...
Ich drehte mich von Ice weg, um Sun anzusehen. Er saß ein Stück abseits in Menschenform im Schneidersitz und schnipste lustlos ein paar kleine Steinchen durch die Gegend. Dabei sah er nachdenklich auf seine Finger. Aber als hätte er meinen Blick gespürt schaute er auf... und wir sahen uns in die Augen.
Seine einlullende Energie hielt er in Zaum. Sie schlug nicht aus. Verführte mich nicht. Sein Blick war nichtssagend. Fast so, als würde er mit Gewalt
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