Dangerzone
Angst um Ice." Und wie ich das hatte. "Wieso ist er einfach gegangen? Wieso hat er mich allein gelassen?" Bevor ich mich versah, hatte ich die Fragen laut ausgesprochen.
"Er ist der stärkste Krieger von Sun....geschickt, schnell, erbarmungslos und doch der mit dem größten ... Einfühlungsvermögen. Genau das, was Sun braucht. Es war klar, dass entweder er oder Ash gehen werden. Ash wollte hier bleiben..."
Toll! Ice war weg. Dafür hatte ich jetzt den Psychobruder am Hals! Konnte es noch schlimmer kommen? Ich hätte verdammt nochmal einfach nicht so reagieren sollen. Ich hätte ihn nicht zurückweisen dürfen, als wäre er nichts wert. Seine Bestie war er. Wenn ich ihm sagte, ich hasste sie, so fühlte er sich, als würde ich auch ihn hassen... Ich war so dumm. So unsagbar dumm!
"Jetzt komm erst mal mit. Du musst baden und essen." Ja, das musste ich wirklich, aber irgendwie rückte alles andere in den Hintergrund. Ich konnte nur noch an Ice denken. An seinen zärtlichen Blick, an das Gefühl seiner Lippen auf mir... an seine Stimme, die mir ins Ohr flüsterte. An das Gefühl, welches ich empfand, wenn seine Arme um mich geschlungen waren.
Aber anscheinend musste ich mich damit abfinden, dass dies der Vergangenheit angehörte.
Lava nahm meine Hand und zog mich hinter sich her in den Gang. Dort stand plötzlich ein kleines Mädchen vor uns. Sie kam mir hier so falsch vor und sah so niedlich aus, dass ich stockte.
Sie hatte genau die gleichen strahlend roten Haare wie Lava. Sie hatte zwei Zöpfchen an den Seiten ihres Gesichtes. Ihre Augen waren genauso grün und schief, doch gleichzeitig noch kindlich rund und sehr groß. Ihre kleinen rosa Lippen verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln, als sie mich sah. Sie sah einfach zu süß aus. Ich kam gar nicht mehr darüber hinweg.
"Was willst du hier, Sweet?", fragte Lava und man konnte den mahnenden Tonfall der großen Schwester erkennen.
"Ich wollte den Menschen sehen.", antwortete sie mit viel zu kultivierter Stimme für so ein kleines süßes Ding. Der Name passte wirklich wie die Faust aufs Auge.
"Jetzt hast du das ja. Geh wieder." Lava legte ihre Hand auf den kleinen Rücken und schob sie ein paar Schritte weg.
"Ich will aber mitkommen!" Die Kleine stemmte sich gegen ihre große Schwester. Lava rollte die Augen und seufzte genervt. Ich grinste blöd.
"Lass sie doch mitkommen.", flüsterte ich ihr zu und Lava schnaubte.
"Na dann komm, du kleine Nervensäge!", zischte sie ihr zu, drehte sich um und marschierte auf ihren unsagbar langen Beinen drauf los. Die Kleine und ich, wir lächelten uns verschwörerisch an und ich hatte damit zu kämpfen, um ihr nicht in die kleine rote Backe zu kneifen.
"Ich bin Seraphina.", sagte ich ihr und sie nahm, während wir gingen, meine Hand, als wäre es das Normalste der Welt. Diese kleinen Finger zu fühlen, die mich vertrauensvoll hielten, tat gut.
"Ich bin Sweet." Sie strahlte mich von unten offen an und ich lächelte zurück.
"Ja, das stimmt."
Als wir in der Halle ankamen, befanden wir uns mitten im Meer. Um uns herum schwammen Fische mit sechs Flossen, Wale mit zwei Köpfen und Kraken mit schier unendlich vielen Armen. Die Wellen des Wassers spiegelten sich überall.
Sofort sah ich hoch und Suns arroganter Blick traf mich. Er lag auf dem Rücken, spielte mit einem Stück Holz, das er zwischen den Fingern hielt und hochschmiss. Nur seinen Kopf drehte er in unsere Richtung, als wir die Halle betraten. Er sah mich nicht mit Begehren an oder gar verärgert. Er sah mich voller Herablassung an. So, als wäre ich ihm im Grunde genommen egal und ich musste den Stich verdrängen, den ich plötzlich in meiner Brust fühlte.
"Ich bringe sie jetzt raus.", sagte Lava und ich rückte näher an sie heran.
"Lass sie nicht sehen, wo der Ausgang ist.", erwiderte er mit tonloser Stimme, die überhaupt nichts von mir streichelte. "Big. Du kommst mit." Der große Löwe, eine Stufe unter ihm, erhob sich träge und streckte erst mal die Vorderpfoten durch. Dann sprang er trotz seiner Größe leichtfüssig zu uns runter und ich wich zurück, als er drei Schritte neben uns stehen blieb.
Sweet riss sich allerdings los und lief auf ihn zu. "JAAA, darf ich wieder auf dir reiten?" Sie wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern schwang sich einfach gleich auf seinen Rücken. Er zeigte mir seine Zähne, als ich die beiden verwundert ansah und ich konnte das Grinsen in seinen menschlichen Augen entdecken.
Er schien nicht gefährlich zu
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