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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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entschuldigend zu klingen.

Ich konnte sehen, wie seine Augen kühler wurden. Fast fühlte es sich an, als würde die Raumtemperatur sinken, als er auf mich herabsah. Erst sah ich Schmerz in seinem Blick, pure Verletztheit, Zurückweisung und Leid. Mein Herz zog sich krampfartig zusammen.

Dann trat Arroganz in seine Augen und ich konnte förmlich fühlen, wie er das zarte Band zwischen uns mit einer Bewegung zerriss.

Er rückte von mir ab.

"Du hast dich klar ausgedrückt. Meine Bestie wird dich nicht mehr belästigen." sagte er, dann drehte er sich plötzlich um und ließ mich allein in dem endlosen Gang stehen, während er mit gestrafften muskulösen Schultern davon marschierte und sich in der Unendlichkeit des Ganges verlor.

Ich starrte ihm hinterher und hob meine Hand. Ich strich mit zitternden Fingerspitzen über meine Lippen.

Instinktiv wusste ich, dass es nun nicht mehr so werden würde wie davor. Dabei hatte ich erst jetzt in dem Moment, als er sich abwandte und mir klar wurde, was ich alles damit verlor, bemerkt, dass ich ihn wirklich lieben musste. Der Kronleuchter war an gegangen, der Groschen gefallen, dass Brett vor dem Kopf hatte sich aufgelöst und die letzte verbliebene Gehirnzelle hatte ihren Streik eingestellt.

Auch wenn ich die Bestie hasste.

IHN liebte ich.

ICE.

Doch jetzt war er weg. Er hatte mich stehen lassen und ich glaubte nicht, dass er bald zu mir zurückkommen würde.

Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange und ich wünschte mir mit aller Kraft, die ich besaß, dass er zurückkommen würde, damit ich ihm sagen konnte, dass ich ihn liebte und das ich ihn brauchte und das ich lernen würde mit seiner Bestie klar zu kommen.

Doch er kam nicht.

Und meine kleine Welt brach ein weiteres Mal auseinander.

CUT!

Ice hatte mich stehen lassen, nachdem er mir klar gemacht hatte, dass ich ihn anscheinend wirklich lieben musste, wenigstens ein ganz kleines bisschen. Ich war nicht mehr erschrocken darüber, dass es so war. Ich hatte Angst davor, dass er nicht mehr zurückkommen würde.

Und so war es auch.

Nachdem ich mich einigermaßen gefangen hatte, ging ich in mein Zimmer, legte mich dort auf das Bett und starrte an den blauen Himmel meiner Decke. Schaute mir die Wolken an, die in verträumten Schleiern vorbeizogen und musste immer wieder meine Lippen berühren, um nicht zu vergessen, wie es sich angefühlt hatte, als ich ENDLICH seinen Mund auf mir gespürt hatte. Wenn auch nur kurz, aber dafür voller Zärtlichkeit.

Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie lange ich da lag und in den Himmel schaute, denn er wurde nicht dunkler oder veränderte sich sonst irgendwie. Meine Gedanken kreisten darum, wie es jetzt wohl weiter gehen würde.

Konnte ich hier mit den Gestaltwandlern leben, bis ich wusste, wo mein Platz war? Und wenn ich das dann wusste, konnte ich Ice überhaupt verlassen? War mein Platz vielleicht bei ihm? Und was würden wir wegen Sun tun? Es war klar, dass er mich auch wollte, aber genauso klar war es, dass ich auf keinen Fall geteilt werden wollte. Ich wusste noch nicht mal, ob ich mit einem fertig werden würde. Ob ich mit Ice`s Bestie klarkommen würde, die er anscheinend gut im Zaum halten konnte, wahrscheinlich besser als jeder andere Gestaltwandler. Sun konnte das nicht so gut. Er war viel animalischer als Ice.

Wenn Sun der Hurricane war, so war Ice eine Monsterwelle. Fast schon langsam kommt sie angerauscht. Mit aller Ruhe. Sanft nimmt sie alles mit, was sich ihr in den Weg stellt und reißt es dann in ungeahnte Tiefen, ohne das die Kraft, die dahintersteckt, offensichtlich zu sehen ist, weil sie so langsam, ja fast schon träge kommt. Der Hurricane kommt wild und aufbrausend, fast schon aggressiv. Er ist laut und chaotisch und ungezügelt... Ich hatte Angst vor ihm und seiner direkten Art.

Trotzdem war da etwas zwischen uns...

Nur würde Sun als Herrscher dieses Ortes sich nicht die Zeit nehmen über mein Denken und Tun nachzugrübeln wie Ice. Er würde nicht versuchen mich sanft an das heranzuführen, was er von mir wollte. Aber andererseits hatte er vorhin gestoppt. Er hatte mich nicht mit Gewalt genommen, auch wenn er mich mit jeder Faser zu wollen schien. Das war ein Pluspunkt. Aber die Minuspunktliste war so lang, dass er sie wahrscheinlich niemals aufwiegen konnte.

Das wollte ich auch nicht. Ich wollte, dass Ice endlich wieder zu mir kam. Doch als die Tür nach gefühlten Jahren aufging, war es nicht Ice, der durchschlüpfte, sondern eine nackte immer

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