Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Sumpf mit hineingezogen hatte. Der Rest war die Sache der Abteilung von Rainer und darüber war er mehr als froh.
Nachmittags fuhr er nach Hause. Er benötigte ein wenig Ruhe und Schlaf, bevor es am nächsten Tag weiterging. Er musste das Ehepaar vernehmen und davor grauste ihm, da er besonders auf die Frau einen richtigen Hass und Degout spürte.
Abends klingelte es und erhob sich erst nach dem dritten Mal, zog nur Jeans über, da er auf dem Bett gelegen und Musik gehört hatte.
Carola und Sven sahen Daniel an, der irgendwie übermüdet wirkte.
„Dich sieht man ja seit Wochen nicht mehr. So viel zu tun?“
Etwas verwundert sah er die beiden an, da man seit dem bewussten Abend nicht mehr miteinander gesprochen hatte.
„Arbeit, überdies benötige ich Ruhe. Es war ein bisschen viel Chaos in diesem Jahr.“
„Was macht deine Sandra?“
„Sie ist immer noch in der Psychiatrie, wie ich gehört habe, aber das interessiert mich nicht sonderlich.“
„Und eine Neue?“ Sven grinste.
„Lass mich bloß damit zufrieden. Mir ist nicht danach.“
Er holte etwas zu trinken, setzte sich, bemerkte den Blick von Carola, wich aber aus. Es brauchte keiner zu wissen, wie oft er immer noch an Jana dachte, obwohl er sich sagte, dass das Kapitel beendet war, aber sie fehlte ihm, obwohl das Gefühl sukzessiv schwächer wurde.
Er hatte in den letzten Wochen nicht mehr probiert, sie zu erreichen. Das ersparte er sich. Es waren ihm ein paar schöne Erinnerungen geblieben und das reichte. Er wusste, dass es in wenigen Wochen ganz vorbei sein würde. Das Leben ging weiter und das Kapitel gehörte der Vergangen- heit an. Wer wusste schon, ob es nicht etwas Gutes war, das das Thema Jana für immer beendet war?
„Hast du am Samstag Zeit? Wir feiern meinen Geburtstag. Komm herunter.“
„Ich habe momentan keinen Bock auf Feierlichkeiten.“
„Mensch, Daniel. Einigeln bringt nichts“, warf Sven ein. „Du musst wieder unter Leute. Meike und Martin fragen dauernd nach dir. Ich denke, wir sind Freunde?“
„Sicher, aber manchmal benötigt man Zeit für sich. Außerdem hatte ich gerade in den letzten Wochen genug um die Ohren, aber wenigsten laufen ein paar Verbrecher weniger herum.“
„Man kann es übertreiben und Freundschaften wollen gepflegt werden.“
„Ich werde es mir überlegen.“ Dabei wusste er, dass er da bestimmt nicht hingehen würde.
„Nimmst du noch Tabletten?“
„Nein! Seit ich mit Sandra Schluss gemacht hatte, war das erledigt. Weder Alkohol noch Medikamente“, gab er ironisch von sich. „Das schafft bestimmt keine Tussi mehr bei mir.“
„Ich dachte immer, die hast du wegen Jana genommen?“
„Warum wegen ihr? Bestimmt nicht. Sandra hat mich genervt.“
„Jana fehlt dir nicht?“
„Nein, ich bin froh, dass es vorbei ist. Das Thema ist erledigt und abgehackt. Wenn ich Zeit habe, werde ich mir einen süßen Käfer suchen. Ich habe bereits eine gesehen. Genau mein Fall und sie ist solo. Sehr niedlich, die Kleine. Ich ärgere mich nur, dass ich die Sterilisation habe rückgängig machen lassen. Das war eine blöde Schnapsidee. Aber im Urlaub lasse ich das ändern.“
Sie verabschiedeten sich wenig später und er legte sich hin, nahm das Bild von Jana, sah sie stumm an, bevor er es in den Mülleimer warf. Es war Schluss und er fühlte, dass er sich langsam von dem Verlust erholte. Ja, sie gehörte der Vergangenheit an. Sie wird bald einen anderen Mann finden und er eine andere Gespielin. Er spürte, dass ihn dieser Gedanke nicht mehr belastete, nun wusste er wirklich, dass er auf dem Weg der Besserung war. Irgendwann schlief er ein.
*
Montagmorgen las er die Schlagzeilen auf allen Blättern, als er sich seine Morgenzeitung holte. Es gab nur ein Thema: Schlag gegen Kinderporno- ring.
Bei Kaffee und Kuchen las er die anderen Dinge, da er sich angewöhnt hatte, nie die Artikel zu studieren, an denen er selbst beteiligt gewesen war. Zu oft hatte er sich darüber geärgert, was die Journalisten daraus gemacht hatten.
„Morgen Daniel und Glückwunsch. Ihr habt ja voll zugeschlagen.“
„Heidrun, nur schlimm, scheußlich. Kannst du dir vorstellen, dass eine Ehefrau zusieht und noch Anweisungen gibt, wenn ihr Alter ein kleines Mädchen vergewaltigt? Abscheulich. Die Alte muss ich noch heute Morgen vernehmen. Mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke.“
„Jetzt hast du es ja hinter dir. Mach ein paar Tage Urlaub, das wird dir gut tun.“
„Später vielleicht, selbst dazu hab ich momentan keine Lust. Ich werde in
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