Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
auf seine Mail geantwortet hatte und er wusste, dass es vorbei war.
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Morgens um sechs versammelten sich an diesem Samstag alle Beamte sowie die Einsatzleiter. Pünktlich um neun wollte man zuschlagen. Daniel und Rainer gaben noch einmal Anweisungen für einen reibungslosen Ablauf. Es kam auf ein pünktliches Agieren an, da das mit den auswärtigen Kollegen so abgesprochen war. Man wollte keinem die Möglichkeit geben zu verschwinden, oder einen anderen Mann zu warnen.
Auf dem Tisch lagen fünf Stapel Aktenhefter. Für jeden der heute Tatverdächtigen eine Kladde, angelegt vor Wochen. Darin standen persönliche Angaben des Beschuldigten, Berichte von der Bewachung, teilweise Fotomaterial. Eben alles, das man in den letzten Wochen herausgefunden hatte. Tausende Seiten Papier.
Der Lieferwagen mit den Kindern war in der Nacht in Hamburg angekommen. Die Kinder hatte man in einem Schuppen eingesperrt, ohne ihnen etwas zu essen oder zu trinken dazulassen. Der Wagen war bereits auf dem Rückweg, dabei wurde er ständig von verschiedenen Beamten im Auge behalten. Die Grenzstationen hatte man informiert und ihnen die Daten zugesandt. Man wollte, dass der Lieferwagen ohne Komplikationen die Grenzen passierte.
Der Schuppen wurde ebenfalls überwacht. Zwei Männer waren am frühen Morgen aufgetaucht, hatten die Kinder in einen anderen Transporter verfrachtet. Anders konnte man das Verhalten der beiden Kerle nicht nennen. Die verschüchterten, teilweise weinenden Kinder wurden beschimpft, und wenn sie nicht schnell genug waren, geschlagen, hinten in den Wagen geschubst, der keine Fenster hatte. Jetzt wurden sie an verschiedene Anlaufadressen verteilt, alles unter den Augen der Polizei.
In einem Fotoladen konnten die Beamten einige Bilder knipsen, als sie beobachteten, wie ein Bündel Geld den Besitzer wechselte.
Rainer und Daniel wurden laufend über alle Einzelheiten unterrichtet. Selbst dem Oberstaatsanwalt sah man heute die Anspannung an, im Gegensatz zu Staatsanwalt Doktor Reimann, der das wesentlich gelassener hinnahm. Er hatte einen Stapel Durchsuchungsbeschlüsse mitgebracht, die verteilt waren. Als Daniel Helmut Sanders an dem Morgen wahrnahm, hätte er ihn am liebsten zum Teufel gejagt. Nur der wollte heute die Lorbeeren einheimsen und er konnte nichts dagegen unternehmen. So ignorierte er ihn einfach. Der Mann widerte ihn noch mehr an, als Keitler. Bei dem konnte man es wenigstens noch zum kleinen Teil verstehen, schließlich war Sandra sein Patenkind und der hatte sie teilweise mit erzogen. Das war ihr zweites Zuhause gewesen, falls dass überhaupt stimmte. Sanders hingegen hatte jahrelang mit der im Bett gelegen und zog deswegen den Schwanz ein, bei allem, das diese Person anstellte.
Im weiteren Umkreis der vermutlichen Straftäter zog sich das Netz enger zusammen. Überall standen Beamte in Zivilkleidung bereit. Alle Stadt- teile der Hansestadt waren betroffen. Selbst die Streifenpolizei war in Alarmbereitschaft versetzt worden. Da alle Fragen geklärt, die letzten Einzelheit erklärt waren, fuhren Daniel und Benno los.
Klaus Resser und die beiden Frauen blieben im Büro, leiteten von hier weiter, das noch bei ihnen eintraf, wie Änderungen, Besonderheiten oder eventuell sogar neue Anlaufstellen, mit neuen Tatverdächtigen.
Daniel hatte sich für den Herrn aus der Chefetage entschieden. Der lag ihm so richtig im Magen. Der war in den letzten Wochen überwacht worden, so wie siebenundachtzig andere Personen.
Sie fuhren nach Blankenese, warteten einige Querstraßen entfernt. Daniel fragte ab, ob die anderen Männer alle einsatzbereit seien, sprach mit Rainer, der sich einen der Männer vornahm, der diese Filme drehte. Der hoffte sogar, diesen in flagranti zu erwischen, da man dem vor einer Stunde zwei Mädchen gebracht hatte. Während sie warteten, fragte sich Daniel, ob dieser Kerl vielleicht sogar bei Jana in Behandlung gewesen war. Allein der Gedanken brachte sein Blut zum Kochen.
Fünf vor neun gab er den Einsatz an seine Leute frei, nachdem er nochmals mit den Kollegen aus Frankreich gesprochen hatte, welche Kontakte zu einigen anderen Staaten hielten. Er sprach kurz mit Rainer und Reinhold Zacharias, der ebenfalls mit seinen Männern und einigen Frauen beteiligt war. Die Frauen sollten sich um die Kinder kümmern. Krankenwagen standen bereits in einigen Querstraßen bereit, genauso wie Ärzte. Über achthundert Beamte waren an dieser groß angelegten Aktion Schnuller beteiligt.
Sechs Polizisten sicherten die
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