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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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den Toten vor sich, brütete einige Sekunden. „Einer war Martin Libert?“
„Ja, aber woher ...“
„Er hat Ihnen die Kinder verkauft, für wie viel?“
„Fünfzigtausend.“
„Danach hat er was mit Ihrer Frau angefangen.“
„Ja, er kam immer öfter. Er brachte uns die Mädchen mit.“
„Sie haben es mit den Kindern im Keller getrieben, Ihre Frau es so lange mit Libert im Ehebett. Anomal!“
„Ja!“ Der Mann blickte immer noch auf seine Hände, die in ständiger Bewegung waren.
Daniel trat zum Fenster zurück, schaute durch die Gitterstäbe hinaus. Ein grauer Hof, ein altes rot-graues Gebäude ringsherum, ein hellgrauer Himmel. Ein scheußlicher Anblick. Er sah es aber nicht wirklich, über- legte, versuchte sich in diese merkwürdige, widerwärtige Konstellation hinein zu versetzen, aber es bereitete ihm Probleme.
„Was ist passiert? Es kann ja nicht immer so gewesen sein, da sie gefilmt hat?“
„Er wollte immer mehr Geld, aber ich habe bezahlt. Sie kam später herunter, wenn er weg war.“
„Erpressung?“
„So ungefähr. Er hat es immer seine Bumszulage genannt, weil er mit Silvia ...“
„Wie viel?“
„Mal fünf, mal zehntausend, unterschiedlich.“
„Wohnten diese Mädchen bei Ihnen?“
„Ja, eine Zeit lang, bis sie getauscht wurden, oder wenn ich längere Zeit nicht da war.“
„Sie lebten bei Ihnen in der Familie?“
„Nein, im Keller. Meine Frau hat sie dort versorgt.“
„Dann gab es einen Unfall?“
„Woher ...“
„Der Unfall.“ Daniel hielt sich nur mühsam zurück, am liebsten hätte er den Mann angebrüllt, geschüttelt.
„Ja, es gab einen Unfall. Silvia hat gefilmt. Martin hatte sie auf den Gedanken gebracht, nebenbei sah sie sehr gern zu. Martin hat ab und zu Filme davon mitgenommen. Zwei habe ich später durch Zufall im Internet gesehen. Sie hat mich angestachelt, wie ich es machen soll, damit man es richtig sah. Mich haben diese Filme später angemacht.“
„Der Unfall und wo war der Libert in der Zeit?“
„Diese kleine Miriam, so wurden fast alle Mädchen genannt, war sehr zart, süß. Silvia hat gefilmt und gab Anweisungen. Plötzlich trat Martin in den Keller, sah eine Weile zu, machte sich die Hose auf, schob mich beiseite. Ich hatte ihn noch nie bei so etwas gesehen. Ich war der Meinung, er sei nicht so einer, eben wegen meiner Frau. Er beugte sich über die Kleine. Silvia stand wie erstarrt da, geschockt. Martin stöhnte, wie schön eng das sei, wie jung sie wäre, so unverbraucht, niedlich ...“
„Das reicht“, unterbrach Rainer brüsk.
„Ich bin hinaus, war wütend, dass er mir das versaut hatte. Später kam meine Frau hoch, kreideweiß und hat mir erzählt, dass sie ihm eine Vase über den Kopf geschlagen hätte. Er fiel hin, das Mädchen schrie laut und Silvia hat sie mit dem Kissen zur Ruhe bringen wollen, hat wohl zu fest zugedrückt. Wir mussten etwas unternehmen, unsere Kinder waren im Haus.“
„Was passierte?“
„Wir sind hinunter, haben überlegt und dann habe ich die beiden zum Wasser gefahren und hineingelegt.“
Daniel´s Handy klingelte und er verließ den Raum, hörte noch: „Das war das letzte Mal, dass ich ein Kind angefasst habe. Es funktionierte irgendwie nicht mehr.“
„Ja, Ines?“
„Danke, wenigstens eine gute Nachricht. Ich habe die Bilder der Toten vergessen. Sende mir die bitte auf mein Handy. Danke!“
Er winkte seine Kollegen heraus. „Den Mädchen wurden, soviel sie bisher festgestellt haben, nichts angetan. Die nette Frau hat durch ihre drei Rechtsanwälte verkünden lassen, dass sie nicht mit uns reden wird.“
„Was hat es generell mit den Kindern auf sich? Wie bist du darauf gekommen?“
„Das Aussehen. Sie sehen ganz anders, als die angeblichen Eltern aus. Es war nur ein Verdacht.“
„Deine berühmte Intuition.“
Daniel zuckte nur mit der Schulter. „Machen wir weiter.“ Sie betraten das Vernehmungszimmer und die Befragung wurde fortgesetzt.
„Wieso hat dass ihre Frau getan?“
„Ich denke, sie war eifersüchtig. Wir dachten beide, dass er nie was mit den Mädchen hatte, nur Frauen wollte und irgendwie ist Silvia da wohl durchgedreht.“
„Martin Libert hat noch gelebt, als Sie ihn in das Wasser geworfen haben. Er ist ertrunken.“
„Das ... das ist nicht wahr“, brachte er voller Entsetzen heraus.
„Doch ist es. Eindeutig! Die Todesursache lautete Ertrinken.“
„Aber ich habe ihn nicht ... wollte ihn nicht ... Ich habe nur die Leiche beseitigt. Er hat sich nicht mehr bewegt. Ich schwöre es. Wirklich.

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