Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
man da nicht eine Tür einbauen, damit ich einen begehbaren Kleiderschrank bekomme? Ein Gästezimmer weniger. Dort muss ein anderer Teppichboden hinein und ...“
„Ist gut. Es gibt keinen begehbaren Kleiderschrank, weil das Unfug ist.“
„Aber, mein Schatz, ich benötige den für meine Garderobe. Wo soll ich die sonst aufbewahren? Man sieht einfach, wie dumm du manchmal bist und dass du keine Ahnung hast. Eben nur ein kleiner Beamter, aber egal. Jetzt hast du mich und ich werde das in die Hand nehmen und managen. Ich werde gleich am Montag beginnen und in zwei Monaten ist meine Villa nicht wiederzuerkennen. Ich werde am Montag Anzeigen ausgeben, dass wir Personal suchen, Hausdame und natürlich Reinigungspersonal, selbstverständlich einen Gärtner, damit der Garten exquisit gestaltet wird. Besser Gartenbauingenieur. So richtig chic sieht mein Anwesen danach aus. Ich werde mich erkundigen, ob man da noch anbauen kann. Ein Trakt für die Gäste und unten einen Pool mit Sauna, Fitnessraum und so. Da kann zweimal in der Woche ein Masseur kommen. Ach, mein Schatz, mein Anwesen wird etwas ...“
Barsch unterbrach er sie. „Jana, stellen wir eins klar, dieses Haus und das Grundstück gehören mir. Es wird nicht angebaut. Es gibt kein Personal. Ich habe nicht im Lotto gewonnen, als dass ich deine Ansprüche erfüllen könnte.“
„Dir? Du bist eingetragen?“
„Allerdings, da ich es bezahlt habe. Schauen wir uns die anderen Zimmer an“, lenkte er ab.
„Aber ja“, heuchelte sie Aufmerksamkeit, während sie ihre große Ent- täuschung unterdrückte. „Es wird herrlich werden“, lächelte sie.
Er drückte sie fester an sich und erst nach einer Weile gingen sie hinunter.
Zuletzt betraten sie ihr zukünftiges Wohnzimmer und Jana sah in die schmunzelnden, lachenden Gesichter von unzähligen Menschen. Ihre Familie sowie die Freunde. Nur keiner aus seiner Familie war dabei. Man reichte ihnen ein Glas Champagner und flossen bei Jana die Tränen.
„Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt, hat einmal Albert Schweitzer gesagt. Ich möchte es mit dir teilen, weil ich dich liebe, meine kleine Latina.“
„Ich dich auch, mein Schatz. Deswegen werden wir das am Montag gleich auf meinen Namen eintragen lassen. Du bist ja sooo lieb.“
Daniel erwiderte nichts, war nur sehr zufrieden. Die Überraschung war geglückt. Sie feierten bis zum späten Abend und sie übernachteten das erste Mal in dem noch nicht ganz fertigen Haus.
*
In den nächsten vier Wochen wurde nach und nach der Umzug vollzogen. Es hatte länger gedauert, da Jana teilweise andere Farben wollte und die Maler erneut streichen mussten. Dazu hatte sie neue Möbel ausgesucht, weil sie die Alten immer an Sandra erinnern würden, wie sie behauptete. Daniel sagte zu allem ja. Er fand zwar vieles unnütz, kitschig, maßlos übertrieben, aber er wollte ihr die Wünsche nicht abschlagen. Da sie nun ein gemeinsames Konto hatten, kaufte sie die meisten Dinge sowieso ohne ihn zu fragen. Er wurde nur teilweise blass, wenn er die Summen las, die dort abgebucht waren. Ständig musste er an sein privates Geld, um das Minus auf dem Konto auszugleichen. Da sie noch nicht wieder praktizierte, kam von ihrer Seite kein Geld hinzu. Als er sie einmal darauf ansprach, weinte sie, weil er so gemein wäre und ihr nichts gönnte. Sie hätte so viel in diesem Jahr seinetwegen erlebt und nun gewährte er ihr noch nicht einmal diese paar Kleinigkeiten, obwohl man die dringend benötigte. So sagte er nichts weiter dazu und ließ sie kaufen und einräumen.
Aber hin und wieder kamen ihm Bedenken: Hatte er mit dieser Heirat nicht zum zweiten Mal einen Fehler fabriziert? Wenige Freunde, seine Großeltern sahen das so, wie gerade Erich Briester ihm dann und wann sagte. „Diese Person will nur das Geld vom Briester-Unternehmen. Glaub mir. Ich habe Menschenkenntnis, und als ich sie das erste Mal gesehen habe, wusste ich, was sie für eine Sorte Frau ist. Nur deswegen hat sie damals keine Anzeige erstattet, als man sie angeblich so gequält hat. Damit wird sie dich solange erpressen, bis sie dein gesamtes Erbe verschleudert hat. Arbeiten wird sie nie mehr, nur Geld ausgeben.“
Zum Geburtstag schenkte ihr Daniel noch eine weitere Überraschung: einen Schäferhundwelpen. Bei ihr löste der Hund, der ja so süß war, einen neuen Anfall mit Gekreische und Weinen aus, da sie sich ein Schmuck-Ensemble für fast eine viertel Million und einen Zobelmantel gewünscht habe.
Sie war an
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