Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
nicht mein Geld nur für deine Klamotten ausgeben. Wie stellst du dir das vor? Du weißt, dass ich hohe Kosten habe und da musst dich einschränken. Das ist Geld für unseren gemeinsamen Haushalt und nicht nur für dich.“
Sofort weinte sie los. „Du liebst mich eben nicht, deswegen wurde ich nach Bremen geschickt. So kannst du dich mit deiner geliebten Sandra treffen.“
„Schwachsinn. Rede dir nicht immer solchen Unfug ein. Ich liebe dich.“ Als er sie in den Arm nahm, waren wenig später alle Verstimmungen beseitigt. Das hatte nicht nur ihm, sondern ihr gefehlt und er war froh, dass sie mit nach Hause kam. Er hasste die Abende ohne sie, so wie es immer gewesen war. Er benötigte sie, weil sie ein Teil von ihm war. Nur mit ihr, bei ihr, fühlte er sich rundherum wohl, war zufrieden und glücklich. Das andere musste sich eben erst einspielen.
*
Schon am Morgen bezogen nach und nach einige Beamte Stellung, während andere die Wohnungen der Tatverdächtigen überwachten, so wie seit Wochen. Stunden später folgte man den zwei Männern, die zu einem Mietshaus fuhren und dort wenig später mit einem Baby auf dem Arm herauskamen. Man gab die Adresse durch, da sich andere Mitarbeiter darum kümmerten, während sie dem Fahrzeug folgten, das Richtung Bremen fuhr. Man verständigte Rainer Helbich, der in Bremen Stellung bezogen hatte. Dieser gab das an Daniel weiter, der im Haus seiner Eltern wartete. Er war nervös, da ihn das Nichtstun nervte, und steckte damit Jana an, die hin- und herlief, fortlaufend nach einem Gummibärchen griff.
„Setz dich bitte. Es nervt mich.“
Sie setzte sich, stand auf.
In der Zwischenzeit hatten die Kollegen in Hamburg zugegriffen. Die Mutter des Jungen, ein siebzehnjähriges Mädchen wurde mitgenommen. Staatsanwalt Reimann war mehr als zufrieden, es lief planmäßig.
Daniel und Jana fuhren los. Der Platz war um diese Uhrzeit voller Touristen, die sich das Denkmal der Stadtmusikanten, das alte Rathaus ansahen.
Daniel ergriff Jana´s Hand, spürte dass diese leicht zitterte. „Es wird gut gehen. In einer Stunde hast du es hinter dir.“
„Mir tut das Kind Leid.“
„Ja, mir ebenfalls, aber wir können nun mal nicht die ganze Welt verändern. Wahrscheinlich hat der Kleine Glück und findet Adoptiveltern.“
„Hoffentlich.“
Er drückte ihre Hand leicht, lächelte sie beruhigend an. Jetzt war er die Ruhe selbst, achtet auf seine Umgebung, registrierte alles. Jahrelange Schulungen, Arbeiten, ließen sich nicht verleugnen.
„So, noch einmal Lächeln, der Typ kommt mit dem Kind und Jana, wenn etwas passiert, renn in einen Laden oder in den Rathauskeller, egal was los ist. Denk an unser Baby. Mir passiert nichts. Versprochen?“
„Ja, mach ich.“
„Ich liebe dich, meine kleine Latina“, flüsterte er, drückte ihre Hand. Sie gingen auf den Mann zu, der allein war. Er trug eine Babytrage in der Hand. Jana begrüßte ihn nur flüchtig, sah das Baby an, das anscheinend schlief. „Der sieht ja niedlich aus“, spielte sie ihre Rolle.
„Ja, ein süßes Kind. Kerngesund. Haben Sie das Geld?“ Man merkte dem Mann an, dass er es heute eilig hatte. Er wirkte nervös, fahrig, schien unter Spannung zu stehen.
„Ja und Sie die Papiere?“
Daniel spürte sein Handy dreimal vibrieren, es hörte auf, noch einmal. Er erblickte Rainer und zwei Männer, die schneller näher kamen.
Hartmut Schneider oder besser Heinz Schmitz griff in seine Jackentasche, holte ein Bündel Papier hervor, reichte es Daniel und hielt die Hand offen, wollte das Geld.
„Jana!“ Sie stand auf, griff nach der Trage.
Dann ging es sehr schnell. Daniel reichte dem Mann nicht das Geld, sondern zeigte seinen Polizeiausweis. Der Mann handelte, wollte eine Waffe aus der Jackentasche ziehen, aber da hielt man ihn fest, band ihm die Hände auf den Rücken.
Rainer ging etwas zur Seite und sprach in sein Telefon.
„Ihr könnt zugreifen. Wir haben beide Männer. Das Kind ist bei Frau Briester.“
Uniformierte Beamte kamen, nahmen den Mann mit, eine Beamtin die Trage mit dem Kind.
Daniel legte seinen Arm um Jana. „, es ist vorbei. Kommt, gehen wir was trinken. Rainer, lass deine Leute den Rest machen.“
„Das hat ja gut geklappt. Sie nehmen in Hamburg gerade die Komplizen und die beiden Frauen fest. Mal sehen, was die Spusi dort findet. Ilona wird das sehr, sehr gründlich forsten lassen, weil sie eine Stinkwut auf diese Leute hat.“
„Wieso macht sie das sonst nicht?“
Die beiden Männer sahen sich kurz an und Daniel konnte
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