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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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hat. Jeden Monat mindestens zweimal, total besoffen, oftmals nur wenig bekleidet. Keitler holt sie stets heraus und lässt so einiges andere unter den Tisch fallen: Diebstahl, Sachbeschädigung, Zechprellerei, Körperverletzung, Erpressung, Beamtenbeleidigung, verbotene Prostitution, Erregung öffentlichen Ärgernisses, da sie es bereits hin und wieder öffentlich treibt und noch mehr. Das war nur zur allgemeinen Information, falls du es nicht wusstest und es dir Hoffmann, Resser, Rüttig und Sinner und hundert andere noch nicht erzählt haben. Dein Freund Bernd kann dir so einiges über diese Frau erzählen oder Reinhold.“
Daniel saß wie erstarrt da, erhob sich nach einer Weile und ging wortlos. Er schaffte es gerade so bis zur Toilette und übergab sich, bis nichts mehr kam.
Er trat heraus, schüttete sich Wasser in das Gesicht und sah in den Spiegel, ekelte sich vor sich selbst. Die Mutter seiner Kinder war eine Prostituierte, eine ganz ordinäre, billige Prostituierte. Sofort rebellierte sein Magen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie ihn Kollegen, Frauen wie Männer, in den letzten Tagen angegrinst hatten, hämisch, manche herablassend, wie Gespräche in seiner Abteilung verstummt waren, wenn er den Raum betrat. Es ergab einen Sinn und nun fiel ihm ein, was ihm Reinhold vor über vier Jahren gesagt hatte: eine Nymphomanin, die halb Hamburg durchgevögelt hat. Wieso hatte er das vergessen? Nein, ich habe es verdrängt, weil ich geil auf sie war, wusste er.
Seine Mitarbeiter wollten deswegen die Abteilung verlassen, weil er sich mit dieser Prostituierten abgab, ereilte ihn die Erkenntnis. Nicht nur, dass diese Person war durch und durch kriminell, verlogen.
Nachdem er sich ein bisschen erholt hatte, eilte er zu Keitler. Er musste es wissen, Gewissheit haben. Vielleicht hatte sie sich ja geändert.
„Herr Keitler, ich habe heute ein paar Wahrheiten über Sandra erfahren“, sprach er den explizit an, kaum dass er mit ihm allein im Zimmer war. „Stimmen die?“
„Von wem und was?“
„Irrelevant. Ich möchte nur die Wahrheit wissen.“
„Fragen Sie Sandra, da ich nicht weiß, von was Sie sprechen.“
„Dass die eine geldgeile Hure ist, eine Dirne der schlimmsten Sorte, eine Kriminelle, die mehr im Knast sitzt, als dass sie frei herumläuft.“
„Wenn Sie meinen. Klären Sie es bitte mit Frau Larsen und nicht mit mir. Ich bin doch kein Auskunftsbüro. Haben Sie nichts zu tun? Soviel ich weiß ist gerade Arbeitszeit und da sollten Sie Ihr Privatleben hinten anstellen. Aber sicher, Sie sind ja der große reiche Briester und der kauft die Leute, damit sie für ihn die Arbeit erledigen. Nur es will sich keiner mehr kaufen lassen. Sind sie deswegen so aufgebracht?“
„Ich möchte es von Ihnen hören“, brüllte er ihn aufgebracht an, stützte seine Hände auf dessen Schreibtisch. „Es sind nicht nur die Dinge, die ich seinerzeit aufgedeckt habe, nicht wahr?“
„Mäßigen Sie Ihren Tonfall, Herr Hauptkommissar. Sie hat jahrelang versucht, den richtigen Mann zu finden und es stimmt, dass man sie einige Male bei Razzien aus einschlägigen Bars mitgenommen hat.“
Daniel atmete tief ein, schloss für einige Sekunden die Augen.
„Sie ist also immer noch die unbezahlte Prostituierte“, klang es brutal aus seinem Mund. „Eine Prostituierte, die man jeden Monat mehrmals betrunken, halb nackt in das Gefängnis sperrt. Sie hat ja die letzten Jahre sooo zurückgezogen gelebt, so brav Mutter gespielt. Nur Lügen! Sogar heute treibt sie es mit jedem, den sie bekommen kann.“
„Sie sollten Ihre Ausdrucksweise zügeln. Sie sieht eben gut aus.“
„Na, man kann es übertreiben. Sie ist verbraucht, dick, schwabbelig, voller Falten. Ich kenne genug Frauen, die wesentlich besser aussehen und trotzdem nicht mit jedem Mann in das Bett hopsen. Sie ist eine billige Hure.“
„Sie hat eben einen passenden Mann gesucht und Sie, Herr Briester gehen seit Monaten mit ihr ins Bett. Dann reden Sie so über eine Frau? Wer ist da billig?“
„Im Bett? Den hat sie ja gefunden“, gab er sarkastisch von sich. „Sie entschuldigen alles, dass diese Frau tut. Darf sie Menschen ermorden? Misshandeln? Stehlen? Sicher darf sie, dank Ihrer Hilfe.“
„Herr Briester, zügeln Sie sich etwas und vergessen Sie dabei nicht, dass Sie Kinder mit ihr haben. Sie haben so eine Meinung von Sandra, nur in Ruhe lassen können Sie die Frau nicht. Sie sind doch immer bei ihr aufgetaucht, oder etwa nicht? Sandra hat Sie mehrmals weggeschickt, stimmt das

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