Daniel Briester - Hass verbindet
gehört haben. Frau Krüger. Hoffentlich erleben wir kein weiteres Debakel."
"Eine weitere von dieser Sorte? Ebenfalls nirgends erwähnt. Eine neue Art der Prozessführung. Werde ich mich beim Senat darüber erkundigen, wie das sein kann und darf."
Helga Krüger, 57, Sekretärin, verheiratet, keine Kinder, wohnhaft in Bergisch Gladbach.
Daniel bemerkte, wie der Verteidiger mit etwas hantierte, während er allerdings die Frau taxierte.
"Frau Krüger, Sie kennen den Angeklagten, da er einmal Ihr Arbeit- geber war. Stimmt es, dass Sie eine Affäre mit ihm hatten?"
"Ja, das ist korrekt. Wir hatten acht Jahre eine Beziehung. Irgendwann stellte ich fest, dass ich schwanger war. Heinz flippte aus, meckerte mich an, ich wäre bescheuert und ich solle das Kind abtreiben. Ich bin Katholikin und das kam für mich nie infrage. Ich kündigte, da ich eine Woche später eine neue Stellung bei Meyers als Chefsekretärin bekam. Sie stellten mich trotz der Schwangerschaft ein, weil Erich Briester ein gutes Wort für mich einlegte. Der Chef, also Erich Briester gab mir eine Abfindung von 10.000,- Mark und ein korrektes Zeugnis. Er sagte damals, es ist besser mein Kind. Heinz lässt sich nie scheiden. Woher es Erich Briester wusste, weiß ich nicht"
"Haben Sie den Angeklagten nochmals gesehen?"
"Ja er kam drei Tage später abends in meine Wohnung, wollte wissen, ob das Baby weg wäre. Ich verneinte. Er sagte, ich überwiese dir Unterhalt für zwei Jahre nach der Geburt, damit du nicht arbeiten musst und das Geld für dein Kind bekommst du monatlich. Wenn du Hilfe egal welcher Art benötigst, ruf mich an."
"Ach wie nobel von ihm. Wollte er seinem Vater stehlen, weil, viel Gehalt bekam dieser Mann nicht. War er nie wert", Daniel süffisant.
"Herr Claassen, Sie freuen sich abermals zu früh, viel zu früh. Jetzt werden Sie ein richtiges Debakel erleben und das wird ganz böse für Sie ausgehen und nicht für meinen Mandanten." Er lehnte sich entspannt zurück, wie schon sein Vater und er fragte sich, was da jetzt kam.
"Es kam ja zu diesem Unfall. Schildern Sie das bitte."
"Ich ging jeden Abend am Bürgerpark joggen. Ich blieb am Straßenrand stehen, da einige Autos kamen, sprach kurz mit einer älteren Dame. Als die Straße frei war, bin ich losgelaufen. Es quietschten Reifen, da war wie aus dem nichts dieser Porsche, ich bekam einen Schlag und weiß ich nichts mehr."
"Konnten Sie den Fahrer erkennen?"
"Nein! Aber ich kannte den Wagen."
"Woher kannten Sie den Wagen?"
"Einige Wochen vorher war der Sohn von Heinz damit auf dem Firmen- gelände. Wir haben alle den Wagen angesehen, weil eben so ein Sport- wagen etwas Besonderes war."
"Herr Claassen, waren Sie damit auf dem Firmengelände?"
"Nein, nie. Was sollte ich dort?"
"Sie waren damit auf dem Firmengelände, und zwar mehrmals."
"Habe ich vergessen!"
"Können wir weiter verhandeln, da mein Mandant später eine Verab- redung hat. Mein Mandant war nie der Fahrer und Herrn Claassen etwas zu fragen, ist sinnlos, da er nur lügt."
"Herr Werner, Sie sind abermals gefragt."
"Aha, das wusste die Staatsanwaltschaft, es wurde der Verteidigung nicht mitgeteilt. Wie viel dieser netten Strafvergehen gibt es noch? Es wird langweilig."
"Die Akte liegt Ihnen vor. Alle Zeugen sagten einstimmig, was übrigens eher selten ist, es war ein Porsche. Neu, weil der Lack glänzte, Blau metallic, mit dem Kennzeichen HB - B und bei der Zahlenfolge waren Unterschiede, die Null zum Schluss, da waren sich alle einig. Es gab damals sieben blaue Porsche in Bremen. Zwei ältere Modelle, die nicht metallic waren, die nicht neu aussahen. Fünf weitere, davon zwei mit der gleichen Farbe wie Daniel´s. Ein Wagen war zu dem Zeitpunkt in Frankreich, da der Besitzer dort einen Termin hatte. Ein Wagen gehörte einer Dame. Der Wagen parkte nachweisbar vor einem Juwelierladen, der der Dame gehörte. An dem Abend fand dort für einige wohlhabende Damen die Vorstellung von Cartier-Uhren statt. Ein Wagen wurde von der Polizei abgeschleppt, da er vor einer Feuerwehreinfahrt stand. Zwei Autos parkten in den Garagen von den Besitzern. Bei keinen dieser Autos stimmte jedoch das Nummernschild, nur bei einem, bei Daniel´s. Wir haben alle Leute von damals aufgesucht. Zwei Männer sind bereits verstorben, allerdings trafen wir deren Söhne an. Die Polizei hatte damals all die Menschen aufgesucht, die Autos begutachtet und es gab bei keinem eine Unfallspur. Es steht in den entsprechenden Protokollen. Einer wurde nicht aufgesucht, und zwar
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