Daniel Briester - Hass verbindet
setzen. Weitere 1.000,- Euro Ordnungsstrafe. Zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise, sonst verhänge ich Ordnungshaft. Eine Frage, haben Sie Schmuck erhalten, der Frau Doktor Jana Behrend gehörte?"
"Das Geld kriegen Sie gleich. Das habe ich dabei. Nein!"
"Herr Vorsitzender, darf ich Ihnen einige Fotos zeigen?"
"Kommen Sie damit her. Herr Oberstaatsanwalt, Sie bitte ebenfalls."
Die Männer tuschelten, dann verließ Doktor Steffens den Saal.
"Doktor Behrend, kommen Sie bitte zu mir."
Rafael trat zum Richtertisch, schaute die Fotos an.
"Ja, das sind alles Dinge, von denen Daniel behauptet hat, die hätte ..."
"Danke, Doktor Behrend", unterbrach der Vorsitzende schnell.
"Frau Hinrichsen, wie kann es sein, dass man auf diversen Fotos Sie mit diesen gestohlenen Schmuckstücken sieht?"
"Keine Ahnung. Fälschungen wahrscheinlich."
"Herr Claassen?"
"Keine Ahnung. Zufällige Ähnlichkeiten."
"Werden wir morgen wissen, da man gerade für beide Häuser Haus- durchsuchungen beantragt."
"Das dürfen Sie nicht."
"Doch, da Sie nachweisbar gestohlenen Schmuck tragen. Des Weiteren werden wir dazu Ihren Mann befragen. Er kann uns da sicher näheres sagen. Doktor Behrend, den Rest erzählen Sie bitte später der Staats- anwaltschaft. Den beiden Tatverdächtigen fällt sonst ein weiteres Märchen ein. Danke. Frau Doktor Greinet?"
"Frauke Grabner war nie die Lebensgefährtin von Heinz, sondern ist seine Halbschwester. Heinz hasst diese Frau, findet sie nervig, unangenehm."
"Waaass? Das stimmt nicht, er ..."
"Halt den Mund, du dummes verlogenes Ding. Du hast Ilse die Schmuckstücke gestohlen. Beweisbar! Heinz hat es erst nach dem Tod von Erich erfahren. Sie tauchte eines Tages bei ihm auf, zeigte ihm Geburtsurkunde und wollte Geld. Er hat sie zum Teufel gejagt. Sie kam wieder und nach einigen Monaten hat er es überprüfen lassen. Es stimmte. Er gab ihr Geld, schickte sie zum Teufel. Er sagte, warum habe ich nie Ruhe, muss selbst jetzt den Dreck von dem Alten ausbaden? Das mache ich seit vierzig Jahren. Genau so war es."
"Welche Freundin, Lebensgefährtin? Wie viel Weiber hatte der denn? Widerlich, dieser Hurenbock", stellte Daniel fest.
"Herr Claassen, das ergibt fünf Tage Ordnungshaft, die Sie gleich antreten werden. Benehmen Sie sich gefälligst."
"Die Frau, mit der er seit Langem zusammenwohnt und die hätte er nie betrogen. Geht dich das etwas an? Willst du ihr solche Geschichten erzählen, wie Torsten´s Ex? Ach nein, ist nicht deine Schwägerin und da kommst du nicht an TOR oder ET. Sie ist nicht geldgeil, wie deine Frau und deine Schwägerin."
"Die Verhandlung wird beendet."
Daniel und Daniela wurden unter Applaus abgeführt.
*
Er betrat den Saal und setzte sich, spürte förmlich die Blicke der Anwe- senden. Es war peinlich.
"Papa", stürmte Daniela auf ihn zu. "Kai will sich scheiden lassen, nur wegen dieser beiden Verbrecher und er will mein Kind behalten."
"Beruhige dich. Der spinnt und ich rede mit ihm. Es gibt keine Schei- dung. Der Kerl soll froh sein, dass er dich bekommen hat, dieser Penner. Ein blöder, beschissener Elektriker, mehr ist der nicht."
"Wie ich sehe, ist Herr Claassen da und sofort mit entsprechendem Vokabular. Eine Belehrung, ich kann das ganze wiederholen, falls Sie sich nicht benehmen. Setzen Sie sich bitte. Doktor Häger, Sie sagten am Freitag, Sie würden Frau Sandra Larsen kennen."
"Eine wunderschöne, niedliche Blondine, die Psychologie studierte. Ja, sie war zweimal bei meiner Frau und mir. Mein Sohn war vor Eileen mit ihr liiert. Wir waren begeistert von der Dame, weil sie nicht nur bildschön war, sondern sehr intelligent, sie konnte lachen, war natürlich."
"Wann war das?"
"1992, glaube ich."
"Erzählen Sie bitte."
"Er lernte sie bei einem Studententreffen kennen, soviel ich weiß."
"Vater lass, ich erzähle es. Bisher stimmt es so. Wir waren öfter aus. Sie war wunderschön, sah wie ein Engel aus. Ich habe nie schöne blaue Augen gesehen, wie bei ihr. Ich war total von ihr fasziniert, zumal man mit ihr reden konnte. Gerade politisch gingen unsere Meinungen bisweilen sehr stark auseinander, aber diese Streitgespräche liebte ich. Ein Wochenende habe ich sie mit zu meinen Eltern genommen. Sie waren begeistert. Das ging fast ein halbes Jahr, bevor es zu mehr kam. Da wusste ich, warum sie anders war. Ich war ihr erster Mann. Es war die erste Frau, bei der ich es nicht darauf anlegte, sie ins Bett zu ziehen. Ich freute mich, wenn ich sie sah und wenn es manchmal nur kurz war."
"Die war eine blöde Kuh
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