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Daniel Briester - Hass verbindet

Daniel Briester - Hass verbindet

Titel: Daniel Briester - Hass verbindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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keifte herum, ach der arme Daniel. Er nutzte das aus, versuchte mich zu hintergehen und er bekam Stubenarrest. Die Leiter hatte ich eingeschlossen. Am nächsten Abend kommt Jochen in mein Büro, knallt die Tür zu und fragt mich, ob ich bekloppt sei, Daniel zu verprügeln und ihm nichts zu essen zu geben. Ich frage abends Daniel, was der Mist solle und warum er solche Lügen verbreite, da sagt er zu mir, wenn du so gemein zu mir bist, dann erzähle ich allen, wie du mich behandelst und Mama sagt sowieso ja. Opa sagt, du sollst den blöden Bastard wegbringen, weil der doof ist und nicht bei uns wohnen soll. Schaff den weg oder ich sage morgen allen in der Schule, du hättest mich geschlagen. Am nächsten Tag bestiehlt er mich und behauptet, es wäre Torsten gewesen. Da hat er tatsächlich Prügel bezogen."
"Du hast dich nie um mich gekümmert, sondern es gab mur Torsten für dich."
"Daniel, das stimmt nur zum kleinen Teil. Wir waren selber öfter dabei. Es war nicht nur diese Fahrt nach Dänemark, der Weihnachtsmarktbesuch, sondern zig andere Sachen. Wir wollten drei Wochen in Schweden Urlaub verleben. Du wolltest unbedingt mit. Nach drei Tagen hatten wir alle genug und Heinz hat dich zurückgefahren, weil es nicht funktio- nierte. Alle sollten für dich da sein, dass machen, was du wolltest. Du hast Ansprüche gestellt. Wie hast du zu Karsten gesagt? Blödmann, wenn ich aufstehe, will ich unter die Dusche, du wirst gefälligst hinausgehen, wenn ich komme. Bei Chris hieß es, warum hast du meine Stiefel nicht geputzt? Die Eier schmeckten mies, die Brötchen waren Fraß, Fisch ist etwas für Asoziale. Eine Bruchbude nanntest du das Haus, wolltest in ein Hotel. Gab es Fisch, wolltest du Fleisch. Gab es Fleisch, wolltest du Fisch. Drei Tage dein dummes Gelaber hören reichte uns. Heinz, wie gesagt fährt dich zurück, kommt wieder zu uns. Nach drei Wochen kommen wir zurück, da heißt es von den Nachbarn, wir wären gemein gewesen, hätten den armen Daniel dort nie etwas zu essen gegeben. Er wäre ja sooo krank gewesen. Ich habe dir damals einiges dazu gesagt. Dass du danach für Heinz erledigt warst, sogar verständ- lich. Ich habe dich oftmals nach Hause geschickt, weil du frech wurdest. Chris, mach dies, mach jenes. Sagte er Nein, tobst du herum. Karsten, mach dies, mach jenes. Er sagte Nein und du rennst zu deinem Vater. Opa, kannst du Gerhard nicht entlassen? Der ist doof und gemein zu mir. Erich, der blöde Kerl entlässt ihn und Heinz tobt herum, stellt ihn wieder ein. Da warst du elf. Ich habe dich für eine Weile nicht hereingelassen, danach hast du dich wenigstens bemüht, etwas Benehmen an den Tag zu legen. Torsten und du, ihr hattet es gewiss nicht einfach. Torsten hatte nie eine Mutter, dafür eine hysterische, schlagende Frau, falls er im Haus war. Du warst ein verzogenes Muttersöhnchen. Heinz hat wenigstens versucht, dich mit in sein Leben einzubeziehen, hat mit dir und Torsten etwas unternommen, aber das gefiel dir nicht. Du wolltest ihn für dich allein, das war der springende Punkt. So wie du deine Mutter für dich allein hattest, wolltest du Heinz besitzen. Dass das nie funktioniert, habe ich dir schon vor über zwanzig Jahren gesagt. Heute weiß ich, reden war bei dir vergebens."
"Doktor Briester, fahren Sie fort."
"Daniel, weißt du, zum Teil hast du recht. Du, als Kind konntest eigent- lich nichts dafür, dass du geboren wurdest. Ich glaube, das habe ich mir damals nie klargemacht. Ich habe dich nie als mein Kind gesehen und deswegen konnte ich zu dir nie so eine enge Beziehung wie zu Torsten aufbauen, ich wollte es nicht. Erst Jahre später ist mir aufgefallen, dass du der Leidtragende in dieser total verkommenen Familientragödie warst. Als du vier, fünf warst, habe ich versucht, wollte dich gerade in mein Leben mit Torsten integrieren, aber du hast es nie zugelassen. Ich wollte dich übers Wochenende mit in unsere Wohnung nehmen, aber da war es blöd, weil man so nicht wohnt. Du hast dich permanent über alles beschwert, egal was man mit dir unternehmen wollte. Hat man dich gefragt, was du gern fabrizieren würdest, kam nichts. Da war es möglicherweise schon zu spät. Torsten musste innerhalb der Woche viel auf seinen Vater verzichten, eine Mutter hatte er nie. Der Unterschied, warum ihr beide euch andersgeartet entwickelt habt, liegt vermutlich nicht an eurem Umfeld, sondern an irgendwelchen unterschiedlichen Genen. Ich kann es nicht beurteilen. Meiner Meinung nach warst du zu verwöhnt, man

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