Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Briester - Hass verbindet

Daniel Briester - Hass verbindet

Titel: Daniel Briester - Hass verbindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
Siegelring, Fettabsaugen, weil man zu bequem ist, den Hintern zu bewegen und Botox im Gesicht, weil man ja sooo jung ist. Draußen steht der teuerste Ferrari. Große Villa mit Pool, ach so kostbaren echten Carrera-Mamor, aus echtem Pinienholz das Geländer, die Badezimmer- armaturen vergoldet, und, und, und. Er ist dabei beschränkt, dass er nicht bemerkt, wenn er Blech trägt. Er behauptet es wäre Platin. Ich habe von Schmuck wahrlich keine Ahnung, aber das merke ich sogar."
"Du trägst Kettchen, spiel dich nicht auf und sogar einen Ehering. Hattest du sonst nie. Woher willst du wissen, was ich in meiner Villa habe?"
"Hast du Tina und Jochen großkotzig erzählt. Holz, dass man illegal rodet, bezahlt von mies ergaunertem Geld, hast du damals vergessen zu erwähnen. Meine Uhr hat 180,- Euro gekostet und die trage ich seit 2000. Der Ehering etwas normales, wenn man mit einer Frau verheiratet ist, die man liebt. Der ist weder breit, protzig, wie deiner. Geschmacks- sache! Die dünne Kette sieht keiner, da ich nicht mit freiem Oberkörper durch die Stadt laufe. Die haben meine Schwester und ich von meiner Großmutter bekommen. Da war ich 10, Renate 8. Sie sollte uns beschützen, sagten meine Großeltern.
Dass er so wurde, liegt an seiner Erziehung. Eventuell hätte ich da massiv eingreifen müssen. Nur sagte ich etwas, rannte meine Frau zu meinem Vater und der meinte, die Erziehung von Daniel wäre nicht meine Sache oder ich sollte Torsten davonjagen. Ich versuchte, dass wenigstens Daniel und Torsten hin und wieder am Wochenende etwas gemeinsam mit mir unternahmen. Es war unmöglich. Ich bin mit den Jungs über ein verlängertes Wochenende nach Dänemark gefahren. Tina, Jochen und ihre drei Kinder waren mit. Wir hatten ein Häuschen gemietet mit Pool und Spielplatz. Jochen und ich spielten mit ihnen Fußball, Daniel grenzte sich aus. Fußball wäre blöd. Wir gingen in den Pool, tobten dort mit ihnen. Daniel stand draußen, das Wasser wäre zu kalt. Er war nicht einmal mit den Händen drinnen gewesen. Den ersten Tag kochten wir alle zusammen Spaghetti Bolognese. Daniel nörgelte, weil der Käse nicht der sei, den seine Mami kaufte. Wir rannten am Strand herum, ließen Drachen steigen. Daniel meckerte, es wäre ihm zu windig. Morgens holte ich frische Brötchen, für Daniel kaufte ich extra Nutella. Er meckert, solche Brötchen mochte er nicht. Da gab es einen Freizeitpark, mit Streichelzoo, Karussell und Hängebrücke, Balken über, die man laufen konnte, Wasserrutsche, Seilen zum Schwingen, Tretbooten und was weiß ich alles. Für Daniel war nichts dabei, da alles blöd und langweilig sei oder man hinfallen könnte. Danach Fisch essen. Nein, er mochte davon nichts. Selbst das Eis sah ekelig aus. Alle waren genervt. Mit Jochen und dessen zwei Söhnen, Karsten, dessen Bruder und Vater sind wir nach Hamburg gefahren, haben eine Dampferfahrt gemacht. Torsten, den anderen Jungs hat es gefallen. Daniel meckerte nur. Es war zu kalt, zu windig, zu langweilig und alles war blöd. Essen gehen, für Daniel gab es in dem Restaurant nichts, was schmeckte. Alsterhaus kauften wir ein paar Sachen für die Jungs. Daniel stellt sich hin und sagt, solchen billigen Plunder zieht er nicht an. Bremen Weihnachtsmarkt. Wie waren eine Gruppe, bummelten abends mit den Kindern dort entlang. Würstchen sind unappetitlich. Trinken tut er nur aus Gläsern. Karussell fahren ist langweilig und der Weihnachtsmann, der dort herumlief, bezeichnete er als einen Asozialen, der Mist erzählte. Da war er sechs. Ich habe es öfter probiert, da seine Mutter oder sein Vater nie etwas mit ihm unternahmen. Es funktionierte nicht. Er wollte morgens mit dem Auto in die Schule gefahren werden, die zweihundert Meter entfernt war. Die Schultasche sollte man ihm hineintragen. Mittags abholen - selbstver- ständlich. Schulausflug. Es hieß, die Kinder sollten 20,- DM Taschengeld mitnehmen. Man wollte das limitieren, damit es da keinen Neid gab. Daniel fährt mit 500,- DM los, wohlgemerkt für sechs, sieben Stunden. Die Lehrerin nimmt es ihm weg, da er es allen zeigte, lässt ihm die 20,- DM. Mich zitiert man in die Schule. Ich erfahre davon, dass er zu der Frau gesagt hatte, sie wäre eine blöde Schlampe und dreckige Diebin. Sie hatte ihm auf der Rückfahrt wohlgemerkt das Geld zurückgegeben. Da war er acht. Nach diesem Vorfall versuchte ich öfter zuhause zu sein, zeigte ihm, wo die Grenzen waren und das er sich gefälligst an Regeln zu halten hätte. Seine Mutter

Weitere Kostenlose Bücher