Daniel Briester - Hass verbindet
Es war verschlossen und es öffnete niemand. Man hörte eine Frau lachen, die blöden Weiber werden dämlich gucken. Frau Claassen und diese Frau", sie deutete auf Anna, "schaute um das Haus und meinte, die alten Schreckschrauben stehen da herum. Lass sie da stehen, bis sie schwarz werden. Reden wir lieber über Torsten, und wie du ihn morgen herumbekommst, meinte die zweite Frau.
Nummer vier. Wir sind ohne Anmeldung dort erschienen. Ein älterer Herr öffnete und er sagte, kommen Sie herein, damit der Zirkus endlich aufhört. Meine Enkel spielen hinter dem Haus. Er rief Julian und Roman. Wir stellten uns den Kindern vor, erzählten ihnen, warum wir da wären. Roman fragte mich, ob ich ihm sein Handy wiedergeben könnte. Ich fragte ihn wieso und er erzählte, dass ihm das Mona gestohlen hätte. Er hätte das von seinem Opa bekommen. Sie hätte das gefunden und ihm weggenommen. Er fand das gemein. Weiter kamen wir nicht, da Herr Claassen und diese Frau auftauchten. Er schickte uns vom Grundstück. Diese Frau, ich vermute es ist seine Schwägerin, beschimpfte dabei Ihren Vater, während uns Herr Claassen am Arm zum Ausgang zerrte, und dabei meckerte, uns bedrohte. Sollten wir noch einmal auf seinem Grundstück erscheinen, würde er uns herunter prügeln. Er würde uns anzeigen und er wollte wissen, was wir dort gewollt hätten, welche Dinge wir bescheuerten Schlampen ausspionieren sollten.
Der nächste Versuch erfolgte unter Polizeischutz und wir nahmen die beiden Jungs mit. Diese Frau rastete völlig aus, schlug auf einen Beamten ein, weil er die Jungs entführen wollte, wie damals Chiara. Sie behauptete, sie würde uns nicht kennen, wir wären nicht vom Jugendamt, sondern hätten unsere Ausweise gefälscht. Wir wären zwei Nutten, die sein Vater engagiert hätte. Nur der Dreckskerl wäre endlich tot. Wir sollten verschwinden. Das wurde angezeigt."
"Mein Mandant hat sicher etwas überreagiert, aber er hatte Angst um seine Kinder. Man hatte ihm die Tochter weggenommen, und zwar unter fadenscheinigen Bedingungen."
"Das ist falsch. Es kam zu einer Vaterschaftanerkennung seitens Doktor Torsten Briester, danach zu einem Sorgerechtsstreit. Es wurde festgestellt, dass Herr Claassen gelogen hatte, Chiara nie bei der Verteilung seines Erbes berücksichtigt worden war. Bereits nach der Geburt wurde als Vater Doktor Torsten Briester eingetragen und nicht Herr Claassen, obwohl er das behauptete. Die Unterschrift von Doktor Briester hat jemand gefälscht. Das sowie weitere Details, vier Anzeigen, wegen Kindeswohlgefährdung führten dazu, dass man Doktor Briester seine Tochter zusprach. Dieses rabiate, unkontrollierte Vorgehen, diese Details, die Anzeigen, Briefe und Telefonate von Roman und Julian Briester trugen dazu bei, die beiden Söhne zu überprüfen. Frau Semmler, berichten Sie bitte weiter."
"Wer hat mich da fälschlich angeschwärzt? Eine Frechheit, da es meinen Kindern sehr gut bei mir geht."
"Frau Semmler bitte."
"Julian Briester war eher zurückhaltend, hingegen Roman Briester offener. Beide Jungs machten einen guten Eindruck, zeigten ein gutes Benehmen. Beide Jungs, wie schon seinerzeit Chiara Briester, sagten unabhängig voneinander Gleiches aus, seit Papa verheiratet wäre und Linea auf der Welt sei, habe der Vater keine Zeit mehr für uns und das ihnen Chiara fehlte. Ich würde gern etwas zu dem Umfeld sagen."
"Bitte!"
"In der Schule wird Roman als überintelligent angesehen. Herr Claassen weigerte sich jedoch, den Jungen eine Klasse höher zu geben, ihn zu fördern. Roman würde sich daher oftmals im Unterricht langweilen und stören. Gerade in dem Fach Mathematik und Sport wäre er den anderen weit voraus und das sollte man stärker begünstigen. Beide hätten sich verändert, das sei allerdings bei Julian ausgeprägter, da er wesentlich ruhiger geworden wäre. Auf Rückfragen sagte man uns, das wäre seit Frau Claassen eingezogen wäre. Herr Claassen wurde ansonsten als nett, freundlich und sehr vermögend beschrieben. Frau Claassen war dort unbekannt, da sie sich nie in der Schule blicken ließ, selbst am Elternabend keiner anwesend sei, das obwohl sie dort einen Sohn in der Klasse hat. Fast jedes Wochenende würden sie die Nachbarn einladen, wobei alle reichlich verköstigt wurde, Champagner gereicht wurde. Eine Dame bezeichnete es, sie zeigen eben gern, dass sie reicher als wir sind. Das fast freundschaftliche Verhältnis wurde durch zwei Vorfälle in jüngster Zeit stark getrübt. Frau Claassen hatte einen
Weitere Kostenlose Bücher