Daniel Briester - Hass verbindet
Vertrag aufsetzen. Lachhaft, aber passend. Herr Claassen hat zu allem zwei Varianten. So kann er sich eine aussuchen, wie es ihm gerade passend erscheint. Es heißt, ich wollte ja an Heinz und Torsten geben. Ich bin ja lieb und nett, die anderen wollten mich bestehlen oder ausnehmen, wie er es bezeichnet. Nein, er wollte den Schuldenberg auf Doktor Heinz Briester abwälzen. Erst schreibe ich Doktor Torsten Briester, ich will seine Wertpapiere, Häuser, Grundstücke. Greifen das die Medien auf, sagt er, ich wollte es ihm zurückgeben, weil es ein Versehen war. Mich will der Mann ausnehmen, deswegen unterschreibt er nicht meinen ach großzügigen Vertrag. Abartig!"
"Das hat nichts mit dem heutigen Verfahren zu tun."
"Sicher, auf die Antwort habe ich gewartet. Es zeigt einmal mehr, wie Herr Claassen als ehemaliger korrupter Kriminalbeamter agieren darf."
"Wir verhandeln nicht gegen den Nebenkläger. Doktor Hamisch, was folgte?"
"Die Angeklagte Rieger kam im Mai 2006 in meine Kanzlei gestürmt, knallte die Tür zu und forderte von mir, alle Unterlagen, die ich über und von ihrem Mann hätte. Ich sagte Nein. Sie benötigte die, um sich einen finanziellen Überblick zu verschaffen, außerdem würde sich Daniel einen anderen Anwalt nehmen, da er mir nicht vertraue. Ich sagte Nein. Sie zeigen mir das, und zwar alles, sie beschissener Wichser. Ich muss es wissen. Hat er Grundbesitz irgendwo? Was steht in seinem Testament? Hat er Geld gebunkert? Haben Sie Bänder, Videos? Ich ließ sie hinausführen und informierte Herrn Claassen. Er lachte und meinte, jetzt weiß ich, warum sie gestern meine Bürotür aufbrechen wollte. Sie hatte sich durch die Reinigungskraft Zugang zum Haus von ihm verschafft."
"Herr Claassen, ich denke, dass Sie teilweise falsche Rücksichtnahme betrieben haben. Es ist zwar sehr ehrenwert, wenn man Familienan- gehörige nicht anzeigt, wenn die sich gegenüber der eigenen Person mehr als schändlich verhalten, wie wir heute wiederholt gehört haben, sind davon inzwischen andere Menschen betroffen. Allerdings wird im Falle dieser Nötigung, der angeblich verschwunden Akten, von den Behörden ermittelt. Inwieweit man dabei das Bremer LKA mit involviert, liegt in den Händen der hiesigen Staatsanwaltschaft. Um Vergehen nicht Vertuschen zu können, abermals Menschen zu nötigen, Unterlagen verschwinden zu lassen, daneben eine Fluchtgefahr auszuschließen, rate ich der hiesigen Staatsanwaltschaft, dass man nach der heutigen Verhandlung, die Herren Kringst, Klammert, Heinz und Torsten Briester vorläufig festnimmt. Gerade für Doktor Torsten Briester ist es ein leichtes, sich mit einem seiner Flugzeuge ins Ausland abzusetzen. Zudem empfehle ich die Durchsuchungen der Wohnungen, Häusern, Büroräume und dergleichen von diesen Tatverdächtigen."
"Sehr schön, sitzt das hinterhältige, verlogene Verbrecherpack", lächelte Daniel sehr zufrieden.
"Könnten wir bitte für einige Minuten unterbrechen? Da kann ich entsprechende Anweisungen geben."
"Eine Frechheit und das wegen dieses kriminellen Kerles."
"Danke Herr Klammert. Dafür dürfen Sie eine Woche in der hiesigen Gefängnisanstalt verbringen. Meine Herren, er wird ebenfalls nach der Verhandlung abgeführt. Passen Sie bitte auf, dass keiner telefoniert oder die Flucht ergreift. Unterbrechen wir kurz. Die Zeugen bleiben bitte auf den Plätzen sitzen."
"Albern! Ich habe das Recht meinen Anwalt zu informieren und das steht im Gesetz", Heinz lächelnd. "Wagen Sie es nicht, mich daran zu hindern. In meine Wohnung, meine Firma kommen Sie gewiss nicht hinein, da es keinerlei Anlass dafür gibt. Dass gleiche gilt für meinen Sohn, TOR, ET und für Doktor Kringst. Als Vorsitzender sollte man die Gesetze besser kennen. Schluss mit dieser dümmlichen Schmierenkomödie." Heinz verließ den Saal. Ebenfalls Doktor Steffens eilte hinaus.
Der Vorsitzende nickte dem Beamten vorn zu, verließ den Raum.
Daniel unterhielt sich mit seinen Anwälten, war über den Verlauf mehr als zufrieden.
Die Verhandlung wurde fortgesetzt.
"Herr Vorsitzender", meldete sich Jörg Bärlies. "Eventuell kann ich da einiges zu der Klärung beitragen."
"Herr Bärlies, Sie waren sowieso als Zeuge für heute vorgesehen, kommen Sie bitte nach vorn."
Jörg Bärlies, 41, Journalist, verheiratet, 1 Kind, wohnhaft in Bremen.
"Bitte teilen Sie uns ihre Überlegungen mit."
"Bei einer Pressekonferenz, in der es um den ehemaligen Oberkommissar Briester ging, stellte ein Kollege die Frage, warum man die Frau nicht
Weitere Kostenlose Bücher