Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
den Kindern einen Rundflug machen. Er ist total in den jungen Herrn Häger verliebt. Er ist aber ein aufge- wecktes Kerlchen. Das kleine Fräulein Häger tobt den ganzen Tag mit den beiden Sielenta Mädchen herum."
"Alles so, wie es war", stellte Eileen lächelnd fest. "Grüßen Sie alle recht herzlich von mir, Herr Schubert. Besonders Ihre Frau und sie soll die Kinder nicht zu sehr verwöhnen."
"Macht sie sowieso." Er grüßte zu Daniel hinüber und verschwand.
"Wusstest du davon?" Daniel zügelte noch mühsam seine Wut. Ruwen war nicht der junge Herr Häger, sondern sein Sohn - ein Briester.
"Frank hat gestern gesagt, dass heute sein Geschenk kommt. Das sieht groß aus. Dieser Mann ist total verrückt."
"Mehr total verliebt", stellte er trocken fest.
"Ja, dass vielleicht ebenfalls. Für ihn bin ich eben keine blöde, banale, reizlose, alte, widerliche, hässliche farblose, strohdumme, ordinäre, dicke Dirne, die Männer ausnimmt, dir ein fremdes Kind unterjubeln wollte."
"Eileen, hör auf. Das habe ich niemals über dich gesagt, sondern das Gegenteil."
"Ich habe es gelesen, was du über mich denkst und für was du mich hältst. Es ist unwichtig. Ich werde meinen Vertrag erfüllen, da ich es dir und deinen Kindern schuldig bin. Wegen mir hat sich deine geliebte Frau umgebracht und das ist das Mindeste, was ich für euch tun kann und muss."
Sie begann die blau-silberne Schleife aufzuknoten, zog die unter dem Auto hervor und legte sie an die Seite. Balto rannte heran, zerrte daran herum und rannte davon, einen Teil des Bandes in der Schnauze.
Nun entfernte sie das dunkelblaue Seidenpapier und hielt den Atem an, als sie das Gefährt erblickte. "Verrückt", murmelte sie, während sie das restliche Papier an die Seite legt. Tränen traten in ihre Augen.
"Er hat 368 kW. Richtig power."
"Wie viel?"
"500 PS. Ein V8 mit oben hängenden Ventilen, 4 Ventile pro Zylinder und zwei Nockenwellen. Er hat Turbo-Aufladung."
Daniel starrte auf das Auto. Er hatte an der Größe gesehen, dass es ein Art Jeep sein musste, aber er hatte nicht mit einem Cayenne gerechnet.
"Woher weißt du das denn?"
"Ich kenne mich ein wenig damit aus und besonders Porsche liebe ich."
"Hattest du schon einen?"
"Zehn Jahre hatte ich welche. Zuletzt einen 911 Turbo Cabrio mit 480 PS. Er hatte die gleiche Farbe wie der hier." Sie grinste gekünstelt zu ihm hinüber, wischte über die Wangen.
"Vielleicht ein bisschen zu großer Motor für eine Frau."
Sie stieg ein, setzte sich und hielt ein Schreiben in der Hand, las und Daniel sah erneut einige Tränen über ihre Wange laufen. Er überflog das Papier, das sie ihm wortlos reichte.
Für die schönste, bezauberndste Prinzessin der Welt,
mein kleines Geschenk für Dich. Ich habe erfahren, dass Dein Auto Schrott ist. Versicherung und Steuern sind bereits bezahlt. Zwei Kindersitze für unsere Kinder sind im Kofferraum. Viel Spaß damit. Übrigens ist er renntauglich. Bei Gelegenheit starten wir wieder ein Wettrennen am Ring. Frank.
"Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du ein anderes Auto benötigst?" "Warum sollte ich?"
"Eileen, ich bin dein Mann und kein Fremder. Wir leben seit einem halben Jahr zeitweise zusammen."
"Du bist mein Arbeitgeber. Ein Mann, dessen Putzfrau und Kindermäd- chen ich bin und bei dem ich mit meinen Kindern hin und wieder über- nachte, meistens, wenn du abends außer Haus bist. Wir haben nie zusammengelebt."
"Merde, hör auf."
"Sicher, gehe ich meine Arbeit verrichten." Sie stieg aus, streichelte über den glänzenden Lack, bevor sie ins Haus eilte und sich der Arbeit widmete.
Daniel folgte langsamer, versuchte seinen Zorn herunterzuschlucken. An diesem ganzen Dilemma war er nicht unschuldig. Merde!
Im Wohnzimmer schaute er Geschenke an, studierte Weinetiketten, Karten mit Glückwünschen.
Er ergriff ein plattes Geschenk, was noch verpackt war und öffnete es. Bilder fielen heraus und er schaute die an, verständnislos. Endlich las er die Zeilen dazu. "Eileen, komm her. Hast du das Geschenk von deinen Eltern gesehen?"
"Ja, ich weiß es. Du bekommst ihr Häuschen in der Schweiz."
"Das sagst du mir nicht?"
"Wäre keine Überraschung gewesen", lächelte sie, aber bemerkte er, dass es gekünstelt wirkte, nicht ihre Augen erfasste.
"Das liegt traumhaft."
"Stell dir das nicht zu feudal vor. Es hat vier Schlafzimmer, Küche mit Essecke, Wohnzimmer. Wahrscheinlich ist dir dass nicht luxuriös genug. Es ist auf deinen Namen eingetragen, weil du mich und meine Kinder ertragen musst. Du kannst es
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