Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
allerdings nie wie eine Frau, die heute geheiratet hatte, sondern eher wie eine Managerin. Es deutet generell nichts daraufhin, dass hier eine Hochzeit gefeiert wurde. Nur der große Rosenstrauß von ihrem Ex verschönerte das Triste etwas. Er stahl sich zwischendurch kurz weg, wollte diese Ehe nicht gleich mit Disharmonie beginnen. Er musste sie überreden, dass sie bei ihm einzog, das Haus verkaufte oder zumindest vermietete. Nur so kam er an die notwendigen Informationen und er konnte sie besser kontrollieren.
Zuhause erwartete Eileen eine Überraschung. Das Schlafzimmer war in ein Rosenmeer getaucht. Überall standen Blumensträuße, selbst auf dem Bett einige rote Rosen, dazwischen lagen Päckchen verstreut. Sie fiel ihm um den Hals, jubelte und machte sich Sekunden später über die Päckchen her. Ohrringe, ein Ring, ein Armband und eine Kette kamen zum Vorschein. "Ach, ist das schön", strahlte sie ihn an.
"Alles für eine kleine Meerjungfrau", scherzte er, nahm sie in den Arm und küsste sie.
*
Erst gegen Mittag stand Daniel auf. Eileen fand er kochend in der Küche vor. Er gab ihr einen Kuss. "Wieso bist du so früh aufgestanden?"
"Ich habe einiges zu tun und habe mich von meiner Familie verabschie- det. Möchtest du frühstücken?"
"Ich trinke einen Kaffee. Es riecht ja so lecker hier? Was gibt es Schönes zu Mittag?"
"Nur etwas Einfaches, da ich ja nicht kochen kann, wie du allen erzählt hast. Gulasch mit Pasta und zum Nachtisch Vanillepudding mit frischen Erdbeeren."
Mit einer Tasse in der Hand schaute er die restlichen Hochzeitgeschenke an, nahm hier und da ein Stück in die Hand, stellte es zurück. Er sah eine Ledermappe und schaute hinein. Ehevertrag! Es war der Vertrag von Torsten.
"Du kannst essen kommen", hörte er Eileen´s Stimme.
Er drehte sich weg, setzte sich und schaute sie an.
"Hast du gelesen? Es ist eine Absicherung für dich und für mich, damit du nie befürchten musst, dass ich oder mein Sohn etwas von dir oder deiner Familie beanspruchen, das wir dich abzocken, wie es deine Schwägerin so nett ausgedrückt hat. Leute wie ich haben ihren Stolz. Torsten hat den Vertrag auf meinen Wunsch zusammen mit meinem Bruder und Ex-Mann ausgearbeitet und ich möchte, dass du ihn unterschreibst. Besonders deine Mutter findet dass richtig, weil man ja nie weiß, welch billiges Flittchen du geheiratet hast. Deine Mutter und dein Großvater forderten generell einen Ehevertrag."
"Wieso hat dein Ex-Mann die Vaterschaft für Ruwen anerkannt? Ich bin sein Vater."
"Frank wird für meine Kinder da sein, falls mir etwas passieren sollte. Das ist in deiner unmittelbaren Umgebung bei Frauen öfter der Fall. Mein Erbe geht zu gleichen Teilen nur an meine Kinder und das verwaltet Frank. Er weiß, dass damit Ruwen bei ihm erbberechtigt ist, aber das stört ihn nicht sonderlich, eher das Gegenteil. Du bist damit jeglicher Verantwortung für meinen Sohn enthoben und du musst nie Angst haben, dass er später einmal an dich herantreten wird. Dein Geld, dein Besitz, das Vermögen der Briester´s ist damit vor uns sicher. So wie du es wolltest, wirst du selbst nach meinem Tod nie etwas mit meinen Kindern, meinem, dem Erbe meiner Eltern zu tun haben. Musst dich mit nichts herumärgern. Nun hast du es schriftlich."
Jetzt war er mehr als entsetzt. "Eileen, das hast du völlig falsch verstan- den, aber dass sagte ich bereits. Ich bin Ruwen´s Vater und ich möchte als Vater in der Geburtsurkunde stehen."
Sie schmunzelte. "Logisch! Nur in meinem Testament gibt es eine Klausel, weil ich weiß, wie sehr du deinen Namen in der Geburtsurkunde willst. Solltest du das erstreiten, kommst du trotzdem nicht an Ruwen´s Geld, da das von zwei Männern verwaltet wird."
"Ich bin dein Mann, mit allen Vor- und Nachteilen, falls man das so nennen kann. Eileen, wir haben keinen Arbeitsvertrag geschlossen, sondern wir haben geheiratet."
"Ich weiß, aber es war keine normale Heirat und dass wissen wir beide. Es war ein geschäftliches Arrangement, so wie es Tina immer äußerte, deswegen stört es mich nicht, dass du sie, Marion, Daniela, andere Frauen weiterhin befriedigst."
"Warum hast du ja gesagt?"
"Einmal, weil ich dich liebe. Daneben bin ich, wenn bestimmt niemals beabsichtigt, für den Tod deiner Frau verantwortlich und muss wenigstens ihre Hausarbeiten übernehmen, dir bei der Kinderbetreuung helfen und was sonst anfällt. Das bin ich dir und deinen Kindern schuldig. Ich stelle mich dieser Verantwortung, da ich noch nie vor
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