Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
gemeinsamen Konto."
"Sie haben dem Gericht einen ärztlichen Krankenbericht vom 26. April 1992 vorgelegt. Aus dem geht hervor, wie der Angeklagte Resser Sie zugerichtet hat. Drei gebrochene Rippen, unzählige Hämatome auf dem gesamten Körper, Quetschungen an den Oberarmen, dazu Risse im Vaginalbereich. Warum haben Sie den Mann nicht angezeigt?"
"Ich hatte Angst, dass er sich an meinen Kindern vergreift und ich hatte ein wenig Angst, wie er eventuell alles verdreht und ich meine Kinder verliere. Teilweise war es, dass ich so naiv war, ihm ständig all diese Lügen geglaubt habe."
"Frau Schmidtke, eine Frage. Was für ein Auto fuhr Herr Resser Ende 1997, Anfang 1998?"
"Einen silbernen Opel."
"War an dem Wagen etwas Besonderes?"
"Allerdings. Im Januar 98 ist er betrunken gegen die Gartenmauer bei meinen Eltern gefahren und der Kotflügel hatte fast über die gesamte Länge eine 10, 15 cm breite Schramme. Er hat die nie reparieren lassen."
Es waren keine Fragen mehr und sie riefen den Sohn, Thomas Resser auf.
Der junge Mann war das Ebenbild seiner Mutter, nur größer. Er studierte Informatik. Er erzählte, wie liebevoll sein Vater jahrelang gewesen wäre, von den vielen Gemeinsamkeiten, Unternehmungen, Urlauben der gesamten Familie. Dann hätte sich sein Vater von heute auf morgen völlig verändert. Es gab nur noch Streitereien, Schläge, seinem Gebrülle und wie er oftmals seine Mutter blutend aufgefunden habe. Die Befragung war schnell vorbei. Seinen Vater ignorierte er.
"Auf Wunsch der Staatsanwaltschaft und der Verteidiger, bedingt durch weitere Ermittlungen werden wir in den nächsten Tagen einige Zeugen hören, die von den Parteien nachgeladen wurden."
Die nächste Zeugin war Silke Willmer. Daniel den Namen hörte, grinste er sehr zufrieden vor sich hin.
Sie gab ihre Personalien bekannt: Silke Willmer, 37, Zahnärztin, verheiratet, zwei Kinder. Mit den beiden Angeklagten weder verwandt-verschwägert.
"Frau Doktor Willmer, Sie haben dem Gericht bereits Fotos übergeben. Erzählen Sie bitte, warum Sie heute erschienen sind."
"Ich kenne den Mann, der hier vorn sitzt. Allerdings weiß ich den Nachnamen nicht, nur dass er Klaus heißt und Kommissar ist."
"Woher kennen Sie den Angeklagten Klaus Resser?"
"Ich kenne ihn nicht, habe ihn einige Male gesehen. Das erste Mal war es Silvester 1990. Die Fotos liegen Ihnen vor. Wir haben in unserer Studentenbude gefeiert und er erschien ebenfalls. Jana hat ihn uns als ihren neuen Freund vorgestellt. Er kam in Abständen und hat sie abgeholt."
"Du Wichser hast was mit Jana gehabt?", brüllte Reinhold Zacharias.
"Na und, die hat jeden mitgenommen. Damals sah sie niedlich aus, hatte wenigstens eine Figur, nicht so wie meine Alte zuhause."
"Herr Resser, zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise."
"Wissen Sie, Frau Doktor Willmer, wie lange sie mit dem Angeklagten zusammen war?"
"Na ja, zusammen kann man das nicht unbedingt nennen. Zusammen war sie wohl mehr mit dem anderen Angeklagten. Von diesem Klaus hat sie gesagt, der sorgt für meine Miete, mehr kann der sich nicht leisten. Also muss ich ihn mindestens einmal im Monat treffen. Reinhold finanziert das Essen und ein paar Klamotten. Irgendwann nach einem Jahr war Schluss. Sie hat damals einen anderen Herrn kennen gelernt, der sehr spendabel war. Ab Juli 1993 habe ich sie seltener gesehen."
"Anfang 1998 haben Sie etwas beobachtet."
"Ja. Mein Mann und ich waren Bummeln und da haben wir Jana und eben diesen Klaus gesehen. Sie saßen in einem Café und haben miteinander geredet. Es lagen Fotos auf dem Tisch. Mein Mann und ich näher gingen, Jana erblickte uns, schob die schnell zusammen und steckte sie weg. Sie sagte damals zu uns, sie hätte heute anscheinend einen guten Tag, da sie alle alten Freunde treffen würde."
"Sie haben die Fotos kurz gesehen?"
"Allerdings. Es war ein junges Mädchen darauf. Eine Asiatin. Herr Wiegand uns vorgestern verschiedene Bilder gezeigt. Mein Mann und ich sie sofort wiedererkannt."
Doktor Steffens nahm zwei Fotos und legte ihr die vor.
"Ja, das sind diese Bilder. Ich kann mich deswegen so gut daran erinnern, weil sie sehr auffällige Kleidung trägt."
"Herr Vorsitzender, das sind die Fotos der getöteten Frau Min Vhing."
Es waren keine Fragen mehr und der nächste Zeuge war Doktor Carsten Willmer, der die Aussage seiner Frau bestätigte.
Es folgte Rita Becker. Sie war die ehemalige Notariatssekretärin von Doktor Lothar Rebbin.
Als die Frau den Saal betrat, beobachtete Daniel, wie sich Resser und Zacharias
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