Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
würde untersucht und wir bekämen Bescheid. Er ist gegangen. Irgendwie waren wir viel zu geschockt, das richtig zu begreifen, was da gerade passierte. Drei Tage später bekam meine Mutter einen Anruf von einem Beerdigungsinstitut, weil sie sich nicht wegen der Beerdigung gemeldet habe. Ich habe am gleichen Nachmittag Herrn Resser angerufen und er teilte mir mit, die Untersuchung habe ergeben, dass es eindeutig Suizid gewesen wäre. Jegliches Fremdverschulden sei ausgeschlossen. Wir haben es so hingenommen, obwohl gerade bei meinem Schwager und mir diese Zweifel waren. Es war, wo die Kugel eingedrungen ist und wie er die Pistole hielt. Es passte irgendwie nicht."
"Wie meinen Sie das?"
"Mein Vater saß aufrecht in seinem Stuhl. Der Schuss war am Oberkopf eingedrungen, nicht an der Schläfe oder so. Seine Hand mit der Waffe darin lag am Rand des Schreibtisches. Es wirkte so unnatürlich."
"Können Sie uns das kurz demonstrieren? Hier ist die Waffe. Lassen Sie sie bitte in der Tüte."
Doktor. Sanders holte die, schaute sie an, rückte den Stuhl zurück, ergriff die Waffe mit der rechten Hand. Er saß gerade, fast als wenn er einen Stock verschluckt hätte und die Hälfte der Hand berührte den Tisch.
"Etwa so. Dazu muss ich anmerken, mein Vater war Linkshänder. Der Stuhl meines Vaters hatte eine höhere Lehne und Armlehnen. Wenn ich mich mit so akrobatischen Verrenkungen erschieße, habe ich nicht die Zeit, meine Hand so hinzulegen. Sie fällt hinunter, die Pistole entgleitet. Ich bin Arzt und kenne mich im menschlichen Körper aus. Er war sofort tot. Dazu diese fremde Waffe. Die meines Vaters lag ungeladen in seinem Schreibtisch. Hätte er Selbstmord begangen, nie so, nie mit Rechts, nie in seinem Haus. Nie!!!"
"Das ausgesagt haben Sie erst später."
"Ja, weil ich gedacht habe, die Polizei hat recht und ich habe mich geirrt. Wir waren damals alle von seinem plötzlichen Tod geschockt, trauerten. Erst als meine Schwester und ich das Band gefunden haben, trat das wieder in meine Erinnerung und so habe ich es bei der Vernehmung ausgesagt. Man hat meinen Vater hingerichtet, ermordet." Er wandte sich an Klaus Resser. "Wenn Sie wissen, wer es war, sagen Sie es bitte."
"Blödsinn! Der korrupte Kerl hat sich selbst gerichtet."
Sofort wurde er von dem Vorsitzenden scharf ermahnt.
"Das sagen gerade Sie? Sie wussten, wer und was Frau Doktor Briester war, welche Straftaten sie begangen hat und haben trotzdem geschwiegen. Es ging dabei nie um Frau Larsen, sondern jeder der Herren wollte seinen Kopf retten. Egal wie Frau Larsen war, sie hätte nie, und wirklich niemals meinen Vater ermordet oder ermorden lassen. Nie!!! Ich weiß von anderen Prozessbeobachtern, wie geschockt sie war, als man den Tod meines Vaters im Gerichtssaal verkündete. Frau Larsen wollte, dass die Kinder wenigstens ihren Vater hatten, weil sie wusste, dass sie bald stirbt, egal ob durch Mord oder durch ihre Krankheit. Sie hat es uns 2001 gesagt. Der Mord wurde wegen Frau Doktor Briester ausgeführt. Dazu passte, dass man die Unterlagen über Frau Doktor Briester, Doktor Frieser, Herrn Sarkowski, Herrn Briester, Herrn und Frau Larsen, Frau Gallert und Frau Vhing entwendet hatte. Die gesamten Akten - weg."
"Sie vergessen, diese Frau Larsen hat den eigenen Vater erschossen."
"Blödsinn! Daran habe ich nie geglaubt. Mein Vater übrigens ebenfalls nicht. Diese Frau war sehr impulsiv, wahrscheinlich bedingt durch ihre Erkrankung, teilweise nicht bei sich, wurde da wahrscheinlich von Schmerzen geplagt. Sie hätte nie dermaßen brutal auf Frau Keitler und Herrn Keitler geschossen. Nie!!! Gerade zu Frau Keitler hatte sie eine engere Beziehung, hat sie mehr als ihre Ersatzmutter angesehen, da sie nie eine hatte. Frau Larsen war extrem intelligent, selbst wenn das gewisse Herren anders darstellen wollten. Frau Larsen hat kurzfristig die Polizeischule besucht. Sie hat 14 Jahre mit einem Polizisten im Haus gelebt, sie kannte den Polizeialltag, wie man ermittelt, alles. Diese Dame wäre nie so blöd gewesen, Geld und den Autoschlüssel zu stehlen, wenn sie gerade ihren Vater ermordet hätte. Sie hat selber damals diese Morde vehement bestritten zugegeben, dass sich ein Schuss gelöst hatte, aus Versehen. Außerdem hat sie danach dummerweise ihre Unterlagen dort gelassen, aber die einer Jana Briester und eines Daniel Briester mitgenommen? Wer so einen Unfug verkaufen will, hat den falschen Job. Sie hat das Ehepaar nicht ermordet. Niemals! Übrigens, Herr Briester", drehte er
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