Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
nicht schießen, dass weiß man. Hertleg, Friedrich, Wiegand waren die besten Beispiele dafür. Stümperhaft. Das Ehepaar Keitler stümperhaft angeschossen. Der Resser hat seine Opfer in der gleichen Art getötet. Seitlich stehend, damit er sie nicht ansehen musste. So hat er abgedrückt."
"Doktor Richter, Sie äußerten eben, so vermutete es Daniel?"
"Daniel Briester! Wir haben uns vor wenigen Tagen, nach meiner ersten Vernehmung darüber unterhalten und wir haben überlegt, wie es gewesen sein könnte."
"Wer war bei dieser Unterhaltung dabei?"
"Daniel´s Noch-Frau."
"Sehr interessant", Doktor Köhler grinsend. "Doktor Richter, man hat ja heute in den Raum gestellt, eben von jenem Doktor Briester-Bender, dass Herr Briester der Mörder von dem Ehepaar Keitler und einigen anderen wäre."
"Herr Staatsanwalt, das ist falsch. Gut, Sie waren nicht dabei, aber das hat nie jemand geäußert. Es ist allgemein bekannt, dass Herr Briester zu der Tatzeit bei zwei Staatsanwälten zur Aussage saß."
"Entschuldigung, Herr Vorsitzender, da habe ich etwas falsch interpretiert."
Daniel nahm wahr, dass Steffens irgendwie zufrieden grinste, dann rasch auf seine Unterlagen blickte.
Auch da waren keine Fragen mehr.
"Wir ersparen uns die Vorladung von der Zeugin Brigitte Schneider. Sie ist die Dame, die damals den verletzten Peter Wiegand aufgefunden hat. Sie hat nachweisbar um 9.01 Uhr die Polizei verständigt. Diese hat das um 9.07 Uhr an Herrn Resser weitergeleitet, der das an seinen Chef, Daniel Briester gegeben hat. Er und sein Kollege sind um 9.20 Uhr im Büro von Peter Wiegand eingetroffen. Wenige Minuten darauf hat Herr Briester seine Frau angerufen. Herr Briester, ist das so korrekt?"
"Ja, wenn ich die genauen Zeiten nicht weiß."
"Sie sind wann ungefähr ins Büro gefahren?"
"Ich vermute, dass ich so gegen zehn dort ankam. Ich habe kurz mit Klaus geredet, ihm gesagt, dass ich aufdecken würde. Ich habe Unterlagen aus meinem Schreibtisch geholt und bin zur Staatsanwaltschaft gegangen."
"Dort waren sie wie lange?"
"Mehrere Stunden. Ich glaube, ich habe so gegen vierzehn Uhr das Haus verlassen."
"Herr Vorsitzender, Doktor Reimann und ich können das bestätigen, da wir Herrn Briester deshalb damals genauer vernommen haben. Ich hatte um 15.00 Uhr einen Termin hatte. Dazu kam es jedoch nicht, da man mich zum Haus von Herrn Keitler rief."
Der Vorsitzende beendet den heutigen Verhandlungstag.
Daniel wartete trotz der Abfuhr vorhin auf seinen Bruder. "Warum hast du mir nie gesagt, dass dir meine Frau geschrieben hat?"
"Weil ich generell keinem sage, von wem ich Post bekomme. Ver- schwinde, sonst rufe ich eine Streife."
Torsten überquerte die Straße, zog sein Handy heraus und fluchte vor sich hin. Er drehte sich um, lief zurück und Daniel folgte, fragte sich, was sei.
Er griff nach seinem Handy und sprach mit Helmut Wasgen. Er musste unbedingt wissen, was da in Bremen ablief.
Daniel schlenderte langsam Richtung Hotel, dann fasste er einen Entschluss. Er checkte aus, holte die wenigen Sachen aus dem Zimmer und fuhr nach Bremen. Zuhause freuten sich wenigstens die Kinder. Er hatte irgendwie das Gefühl, als wenn er in einer verkehrten Welt leben würde. Er fühlte sich müde, ausgelaugt. Warum seit fast vierzig Jahren dieser Hass von Torsten und seinem Vater? Sie wollten ihn beseitigen und dafür würden diese beiden Verbrecher alles tun.
*
Morgens gab der Oberstaatsanwalt eine Erklärung ab.
"Wie uns Kollegen aus Bremen mitgeteilt haben, gehen vermutlich weitere fünf Tötungsdelikte auf Frau Doktor Behrend´s Konto. Wir werden diese Straftaten aus diesen Verfahren ausklammern, bis die Nacher- mittlungen abgeschlossen sind. Es muss ermittelt werden, ob eine Tatbeteiligung der Angeklagten gegeben ist. Zumindest im Fall Saster, im Fall des Ehepaars Frieser ist davon auszugehen. Wie gesagt, das wird von dem jetzigen Verfahren ausgeklammert."
Als Erstes wurde Heike Feldmann, geborene Keitler aufgerufen.
"Frau Feldmann, Sie wissen inzwischen, um was es sich dreht. Ihr Mann sagte gestern, Sie hätten einmal den Namen Jana Behrend von Ihrem Vater gehört, und zwar kurz vor dessen Tod."
"Es war zwei Tage vorher. Ich war mittags mit ihm verabredet, da wir ein Geburtstagsgeschenk für meinen Bruder kaufen wollten. Meine Mutter hatte sich verspätet und so warteten wir in einem Café. Er sagte damals, ich werde reinen Tisch machen, mein Kind. Es tut mir Leid, aber so geht es nicht weiter. Ich fragte ihn, was mit Sandra gewesen sei. Das dreht
Weitere Kostenlose Bücher