Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
einen Mann bekommen. War gestern als Erster da, aber er passt glaube ich. Kann zupacken, fragt nicht hundertmal und vor allem, er dienert nicht vor mir. Kurz und prägnant."
Daniel lachte. "Ich habe ihr eine Woche gegeben."
"Da kannst du sehen, wie schlecht du mich kennst. Warum soll ich mich solange herumärgern? Drei Tage sind genug. Hast du sie deswegen so schnell kurz im Auto befriedigt? Allein schon deswegen hätte ich ihr den Laufpass gegeben."
"Warum das denn? Woher weißt du das eigentlich?"
"Weil man euch gesehen hat. Daniel, bei mir wird nie jemand arbeiten, der von deinem Vater oder dir bezahlt wird."
"Wieso, wen bezahlt denn mein Vater?"
"Deinen Spezi Helmut Wasgen. Das weißt du genau, dass ihm Erich jeden Monat Geld gibt. Tu nicht so unwissend. Er muss dich ständig vor Repressalien schützen, alle Gespräche im Büro weitertratschen, damit du auf dem Laufenden bist. Miese Art gegenüber Kollegen. Bei mir wird nie einer davon Fuß fassen, weil er sofort rausfliegt und es dazu ein Verfahren gibt, auch gegen deinen Vater. Kannst du Erich ruhig sagen. An mir beißt der sich die Zähne aus, falls er noch eigene hat. Beate hatte Glück, dass sie nur zur Probe hier war."
Im Büro widmete er sich den Aussagen, die seine Mitarbeiter zusam- mengetragen hatten. Er rief bei der Bank von Rachel Löbert an, da er wissen musste, ob es ein zweites Konto gab, aber die verneinten das, fragten sogar nach, warum er das nicht wüsste. Bei der Bank von dem Kleber bekam er keine Auskunft, da man das alles eingereicht habe, aber man würde das dem LKA melden, dass sich jemand illegal Kontodaten verschaffen wollte. Fluchend legte er auf. Folgend rief er in der Pressestelle an, da er einen Aufruf wollte. Vielleicht hatte jemand sie am Nachmittag oder den Abend gesehen. Auch hier war ihm Heiner zuvorgekommen.
Kurze Zeit darauf rief sein Chef an, fragte, ob er mit der Bank telefoniert habe. Klammert erzählte ihm einige Takte, weil er nie anwesend und daher nicht auf dem Laufenden sei. Er sollte sich gefälligst seiner Arbeit widmen, die ihm sein Vorgesetzter, der erste Hauptkommissar Christensen zuwies. Kaum hatte er aufgelegt, als ihn sein Opa, Erich, anrief und was er da zu hören bekam, glich im ersten Moment einem Albtraum. Er verließ das Büro, hatte endgültig genug. Er grübelte, während er einkaufte.
*
Es klopfte. "Daniel, Besuch für dich."
"Wer ist es?"
"Privat sagt er."
"Schick ihn herein."
Daniel legte die Zeitung beiseite und erblickte erstaunt den Filialeiter einer hiesigen Bank. Er erhob sich. "Herr Frieder, was führt Sie her? Nehmen Sie Platz."
"Herr Briester, es ist nicht so richtig, aber ich denke, eventuell hilft es Ihnen weiter."
"Dreht es sich um die Firma? Ist etwas bei TOR passiert?"
"Nein, nein. Die tote Frau Löbert hatte bei uns ein Wertpapierdepot."
"Wie bitte?"
"Ja, die Summe kann ich Ihnen natürlich nicht sagen, aber es beläuft sich im fünfstelligen Bereich."
"Seit wie lange?"
"Seit Kurzem. Das Geld wurde bar eingezahlt."
"Hatte ein Matthias Kleber bei Ihnen auch so ein Konto?"
"Der Name sagt mir im Augenblick nichts. Frau Löbert habe ich nur anhand des Fotos erkannt."
"Hatte noch jemand Zugriff?"
"Nein."
"Danke, Herr Frieder. Ich werde einen entsprechenden Beschluss holen, so haben wir offiziell Einsicht. Das heutige Gespräch lasse ich natürlich unerwähnt."
"Danke, Herr Briester."
"Herr Frieder, schauen Sie bitte nach, ob Matthias Kleber bei Ihnen registriert ist. Was gibt es Neues bei TOR?"
"Er hat jetzt zwei Flugzeuge gekauft, wie ich gehört habe."
"Woher hat er das Geld und was will der mit Flugzeugen?"
"Wie ich schon sagte, er hat bei zwei anderen Banken Konten und TOR hat Millionen-Gewinne erwirtschaftet."
"Herr Frieder, besorgen Sie mir bitte alles über diese Konten. Ich muss wissen, wie viel Geld der hat, damit ich meinen Anspruch anmelden kann."
"Das geht nicht, wie ich bereits sagte. Die sind alle nicht kooperativ."
"Hat er Geld auf seinen privaten Konten transferiert oder auf das seines Vaters?"
"Beides nein. Das hätte ich Ihnen sofort mitgeteilt, auch nichts auf das seiner Frau."
"Danke, Herr Frieder, eventuell erreichen Sie bei den anderen Banken doch etwas. Ich zeige mich dafür sehr erkenntlich."
Der Mann schloss die Tür und er rief den Staatsanwalt an, da er unbedingt Konteneinsicht benötigte. Vielleicht brachte sie das einen kleinen Schritt weiter. Er grübelte allerdings, was Torsten mit Flugzeugen wollte.
Maria rief an, teilte ihm mit, dass zwei Damen vom
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