Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
Jugendamt im Haus seien und er erschrak. Chiara! Hatte dieser Kerl gewagt, seine Finger nach seiner Tochter auszustrecken? Er bat seine Mutter zu ihm zu fahren und aufzupassen, was da ablief und dass man sich nicht an seiner Tochter vergriff. Er fluchte. Das hatte Torsten angeleiert, dieser Mistkerl. Er musste den endlich loswerden, damit er in Ruhe leben konnte.
Nun versuchte er, sich auf den Fall zu konzentrieren. Ein Mörder tötete vier Menschen auf die gleiche Art. Das war jedoch die einzige Gemeinsamkeit. Man hatte bisher noch keine Verbindung der beiden Paare untereinander ausgekundschaftet. Fingerabdrücke in den Wohnungen Löbert und Kleber konnten noch nicht alle zugeordnet werden, aber die drei Schuster´s waren nicht dabei. Die Fingerabdrücke von den Brandopfern waren nicht im Haus Schuster. Es gab keine Verknüpfung von Freunden, Bekannten. Die einen lebten in Bremen, die anderen in Bremerhaven. Doch musste es da etwas geben. Anscheinend war es das Geld. Woher kam das Geld bei den Schuster´s, der Löbert? Das waren schließlich keine Peanuts.
"Doris, geh zu Doktor Kringst und hol dort Papiere ab", sagte er in das Telefon, ergriff die Kladde und las die Aussagen.
Als er nach einer Stunde immer noch nicht die gewünschten Unterlagen hatte, eilte er fluchend selber hin, fuhr postwendend zu Bank. Das Konto von Rachel Löbert belief sich auf 45.318,- Euro. Eingezahlt bar, jeweils 10.000,- Euro, einmal 15.000,-. Matthias Kleber selbst hatte kein Konto bei dieser Bank, dafür eins in Bremerhaven, auf dem zwar Guthaben von mehreren Tausend Euro waren, allerdings erklärbar.
Mit einem großen Teddy und einem noch größeren Blumenstrauß in den Händen klingelte er. Eileen öffnete und er registrierte, wie erschrocken sie über sein Auftauchen war.
"Ich wollte dir gratulieren. Es ist ein Junge, wie ich gehört habe", lächelte er.
"Ja, aber ich habe wenig Zeit, da ich Alina bade."
Er schob sich an ihr vorbei und wartete im Wohnzimmer, bis sie kam, reichte ihr die Blumen. "Für dich. Schläft er?"
"Danke, ja." Sie nahm den Strauß, legte sie in die Küche."
Er betrachtet sie und dachte, sie sieht nicht wie eine Frau aus, die vor Kurzem ein Baby bekommen hat. Ihre Figur war kaum fülliger.
Wenig später stellte sie die Vase auf eine Anrichte. "Ich muss zu meiner Tochter, sonst steht das ganze Bad unter Wasser."
"Ich habe Zeit. Kein Problem."
Er sah sich um, während er die beiden leise im Bad reden hörte. Das Zimmer hatte ein großes Regal, eine Kommode und die Polsterecke mit dem Tisch. Es waren eher Möbel der billigeren Art, stellte er fest. Er studierte die vielen Bücherrücken, registrierte etwas überrascht, dass viele der Bücher in Italienisch, Französisch, Kyrillisch oder Englisch geschrieben waren, schaute sich weiter um. Nach einer Weile warf er einen Blick in die Küche. Hier standen alte Möbel und er vermutete, dass sie diese von Doktor Simon übernommen hatte. Sie mussten mindestens zwanzig Jahre alt sein und es sah scheußlich primitiv aus. Er hörte Alina lachen und schritt schnell in das Wohnzimmer zurück, setzte sich.
"Moin Daniel", rief sie ihm zu, rannte zu ihm und reichte ihm die Hand. "Ist Julian nicht mit?"
"Nein, er ist zuhause, weil er bald in das Bett muss."
"Ist der Teddy für Ruwen?"
"Ja. Ich wollte mir dein Brüderchen ansehen. Ich habe dir etwas mitgebracht." Er reichte ihr das Päckchen, das sie aufriss und laut jubelnd zu ihrer Mutter eilte.
Sie kam hereingerannt, dabei wippte ihre Lockenmähne auf und ab.
"Danke, hab ich vergessen", strahlte sie. "Ruwen schläft, weil er ja noch so klein ist. Aber lachen kann er und kitzelig ist er."
"Alina, geh noch ein bisschen in dein Zimmer spielen. Daniel, möchtest du etwas trinken?"
Das Mädchen eilte hinaus und er schaute zu Eileen hoch. "Nein, danke."
Sie nahm ihm gegenüber Platz. "Wie geht es dir?"
"Gut, danke. Viel zu tun und ansonsten hält mich meine Bande auf Trapp. Wie geht es dir? Das ist wohl wichtiger."
"Gut, danke."
"Warum gehst du mir seit Monaten aus dem Weg?"
"Wenig Zeit. Ich habe inzwischen fast alle Patienten von Doktor Simon übernommen, daneben musste ich noch so einiges andere erledigen."
Eine Weile war Schweigen, sie blickten sich an, bis Eileen wegschaute.
"Du hast ein wunderschönes Pferd. Wie lange hast du ihn schon?"
"Frank hat ihn mir vor fünf Jahren geschenkt, direkt nach der Geburt. Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich damals das Fohlen sah. Wir waren bei der Geburt dabei, da der Vater Frank´s
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