Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
dazu gehören zwei."
"Habe ich etwas anderes behauptet? Begreifst du es nicht? Ich möchte nichts von dir, mein Sohn möchte nichts von dir, warum auch? Damit ist das Thema beendet."
"Nein, weil da ein Kind ist."
Eileen erhob sich.
"Darf ich ihn halten, bitte?"
"Geh endlich und überlege, was du Torsten als Nächstes unterjubeln beabsichtigst. Hat dich deine Geliebte dazu angestachelt?"
Er überhörte ihre Frage. "Wie alt ist er?"
"Morgen werden es zwei Wochen, deswegen kann Torsten ihn nie gesehen haben. Peinliche Pannen, eure Märchen. Abscheulich! Er ist ein sehr eigenwilliges Kerlchen und hat einen schrecklichen Dickkopf. Passt ihm etwas nicht, schreit er alles zusammen."
"So waren meine anderen, besonders ausgeprägt war es bei Chiara. Roman war der Ruhigste. Ich war in sehr agiles Baby, hat meine Mutter gesagt. Torsten der stillere."
"Woher will sie das wissen? Du lügst nur. Mein Bruder war so ein Dickkopf."
"Und du?"
"Ehe ruhiger, obwohl ich mich später oft lauthals mit ihm gestritten habe."
"Warum?"
"Er spielte sich auf, von wegen älterem Bruder, der ja alles wusste und konnte. Meine Mutter hat ihn darin noch unterstützt. Ich musste abtrocknen, er nicht, weil er ja ein Junge war. Wenn mein Vater zu Hause war, musste er helfen. Er hat gemault und mir die Schuld gegeben, weil ich meinen Vater herumbekommen würde. Einmal hat er mich deswegen an meinem Zopf gezogen, das sah mein Vater. Er hat ihn mit in sein Zimmer genommen und sie haben geredet. Danach kam er sogar an und hat sich entschuldigt. Trotzdem haben wir irgendwie zusammengehangen. Ich bin mit ihm Fußballspielen gewesen, wir waren gemeinsam in der DLRG oder sind miteinander ausgeritten. Ich hab ihn allerdings besiegt. Er hat natürlich behauptet, das wäre, weil ich leichter sei. Meine Eltern haben diese Plänkeleien lächelnd hingenommen. Später war er stets mein großer Beschützer und ich war oftmals froh, dass er bei mir war. So hat er mir dumme Aufreißer vom Hals gehalten. Wir haben als Studenten im gleichen Wohnkomplex gewohnt, was sehr praktisch war, wenn man sich kurz treffen wollte. Als wir gemeinsam studiert haben, waren wir da oft zusammen, konnten gemeinsam lernen."
"Ist er Kinderarzt?"
"Nein, er hat sich auf Kinderchirurgie spezialisiert. Er arbeitet seit Jahren in Hamburg, hat eine eigene Praxis und arbeitet Notabene in einer Klinik, da er dort Belegbetten hat."
Sie war mit dem Wickeln fertig und nahm Ruwen auf den Arm, der herzhaft gähnte. "Du bist ja so müde, mon petit", lächelte sie, streichelte über seine Wange. "Er schläft gleich ein."
Sie legte ihn in das Bettchen, deckte ihn zu und schaltet die Spieluhr an, die nicht nur leise ein Lied von sich gab, sondern Sterne an die Decke warf, die sich langsam bewegten.
"Das sieht hübsch aus."
"Habe ich von Dirk bekommen."
"Wer ist Dirk?", fragte er.
"Mein Bruder. Gehen wir hinaus."
Sie gab ihrem Sohn einen Kuss, schloss die Tür. Daniel folgte ihr in das Wohnzimmer, setzte sich, während sie noch auf einer Kommode herumhantierte.
"Eileen, lass uns reden. Ich möchte für dich und Ruwen da sein und dass sage ich nicht nur so daher. Du bekommst selbstverständlich monatlich den Regelunterhalt, 300,- Euro. Gib mir deine Bankverbindung. Ich würde ihn und dich gern regelmäßig sehen, euch zu mir holen, damit meine Kinder euch kennen lernen."
"Bestimmt nicht! Wir passen nicht zusammen, da ich keine Lügner mag. Es wusste nur einer aus deiner Sippschaft und das ist deine Geliebte. Folglich hat sie es dir erzählt. Ihr beiden miese Charaktere verdreht sofort alles, behauptet dreist, es wäre Torsten gewesen. Wie können Menschen nur dermaßen hinterhältig agieren?"
Irritiert zog er die Augenbrauen hoch.
"Du lebst ein Leben, das mir nicht gefällt. Nur Schein. Du hast Angst, dass jemand von Ruwen erfährt, bietest mir deswegen kurz 300,- Euro an. Ach wie großzügig! Behalte dein Geld. Wenn ich Unterhalt von dir forderte, gehe ich zum Jugendamt und da würde ich den richtigen Satz bekommen und nicht nur mit 300,- Euro abgespeist werden. Du beabsichtigst jeden zu bescheißen und zu hintergehen, stellst dich jedoch als so nett hin. Nur Fassade. Im Gegensatz zu dir ist Frank ein ehrlicher, aufrichtiger Mann, der sein Geld ehrlich verdient, nie Menschen erpresste und bestohlen hat. Er bekam nie jeden Monat von Mami 50.000,- Euro, damit das Jüngelchen sich eine weitere Goldkette kaufen kann. Du und deine zukünftige Frau, ihr gehört zu dieser dummen, arroganten, eingebildeten,
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