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Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn

Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn

Titel: Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Vorstrafen. Zweimal Diebstahl, einmal Körperverletzung. Eltern geschieden, Vater neu verheiratet, wohnte allerdings in Recklinghausen. Mutter lebte mit einem Mann zusammen. Sie hat einen älteren Bruder, eine jüngere Schwester. Die jedoch ohne Vorstrafen.
"Die Mutter hat inzwischen den Typ geheiratet, hab ich erfahren. Der Bruder ist derzeit beim Bund, hat sich dort verpflichtet."
"Bei den Vorstrafen konnte sie froh sein, dass sie überhaupt eine Lehr- stelle bekommen hat. Na gut, nehmen wir sie uns vor?"
"Ja, die ältere Dame konnte die Täter aber nicht erkennen. Sie wohnt in der vierten Etage. Sonst gab´s noch keine Zeugen."
"Snaksch! Das Kino war zu Ende. Müssen Leute auf der Straße gewesen sein. Es war nicht kühl, geregnet hatte es seit Stunden nicht. Um zehn ist wer unterwegs. Ruf die Pressestelle an, dass die einen Aufruf ausgeben."
"Sie haben alle Schiss, dass sie wegen unterlassener Hilfeleistung rankommen."
"Thomas soll im Kino nachfragen, ob die Kassiererin wen kennt, genauso bei dem Italiener, dem Steak-House und in den beiden Kneipen."
"Sind sie bereits bei. Daniel, sie wissen, was zu tun ist. Es stehen die zwanzig, dreißig Leute herum, gaffen, wenn ein Mensch zu Tode kommt, und sind zu blöd wenigstens anzurufen. Die sollte man alle verurteilen. Man sollte da ein Exempel statuieren und zwanzig von den Gaffern wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht stellen und ihnen eine richtig überbraten. Möglicherweise fangen die Menschen an zu denken. Der Mann könnte eventuell noch leben."
"Mann, du hast ja noch Illusionen", schüttelte Daniel den Kopf, blickte Helmut an. "Die musst du zunächst bekommen. Verhören wir die Weiber, und zwar richtig, ohne Samthandschuhe und ohne Anwälte."
Sie betraten den Vernehmungsraum und schickten den Beamten hinaus. Daniel stellte sich vor und belehrte sie, legte das Aufnahmegerät auf den Tisch, betrachtete sie genauer. Sah nett aus. Dunkelblonde, lange Haare, blaue Augen, hübsches Gesicht, schlank. Augenblicklich hatte sie allerdings Schatten unter den Augen, sah übermüdet aus. Er bemerkte, dass ihre Hände zitterten.
"Frau Neumann, was ist gestern Abend passiert?"
"Nichts weiter. Ich war mit ein paar Freundinnen etwas trinken, bin ich gegen elf nach Hause. Ich habe bereits alles ausgesagt."
"Nein, das ist gelogen." Daniel´s Stimme klang stahlhart, seine braunen Augen funkelten sie erbost an. "Ich glaube, Sie sind sich nicht bewusst, dass auf Mord eine lebenslange Haftstrafe steht, da Sie volljährig sind. Sie und Ihre Freundinnen haben drei Kindern den Vater genommen, einer Frau den Mann. Warum?"
"Wir waren das nicht", flüsterte sie, hielt dabei den Kopf gesenkt.
"Doch, Sie und Ihre Clique haben den Mann zusammengeschlagen, mit Füßen getreten, als er bereits am Boden lag, sich nicht mehr bewegte."
"Nein."
"Sie lügen. Begreifen Sie nicht, was Sie da angerichtet haben? Dafür gibt es keine Jugendstrafe, ein paar Sozialstunden. Das bedeutet mindestens fünfzehn Jahre Frauenknast. Geht das nicht in Ihren Kopf?", übertrieb er bewusst. "Wenn Sie irgendwann danach herauskommen, sind Ihre jungen Jahre gelaufen. Sie gehen auf die vierzig zu und was haben Sie erlebt? Nichts!"
"Frau Neumann, ein Geständnis wirkt sich bei Gericht positiv aus." Helmut Wasgen ruhiger, einlenkend.
"Selbst wenn ich was wüsste, die anderen würden mich umbringen."
"Wir haben Zeugen oder glauben Sie, es hat keiner gesehen? Zudem hat die Frau des Opfers Sie gesehen. Gut, wenn Sie nicht wollen ...?" Daniel zuckte mit der Schulter, erhob sich. "Dann eben nicht. Wegen Mord werden Sie und ihre Freundinnen so oder so angeklagt. Viel Spaß in den nächsten Jahren." Er nickte Heiner zu. Der wollte die Tür öffnen.
"Warten Sie. Ich wollte das nicht. Angefangen hat Frauke. Wir dachten, sie will den Mann blöd anquatschen, aber dann hat sie ihm das Knie in die Eier ... Ich meine ... zwischen die Beine gestoßen. Irgendwie weiß ich nicht, wie es dazu gekommen ist. Ich habe Josi an die Seite gezogen, wollte weg, aber ich konnte nicht. Wir haben da gestanden und zugeguckt. Erst als die Bullen ... der Streifenwagen kam, sind wir weggerannt. Ich bin direkt nach Hause und habe mich in mein Zimmer eingeschlossen."
"Die anderen?"
"Alle sind abgehauen. Ich habe keine mehr gesehen. Ich habe nichts getan und Josi ebenfalls nicht. Ehrlich."
"Warum ist das dermaßen eskaliert?"
"Ich weiß es nicht. Alle sind ... irgendwie auf den Mann ... los, haben ihn geschubst, geboxt und so. Die Frau schrie, ist

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