Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
weggerannt. Irgendwann fiel er hin. Frauke hat gelacht und irgendetwas gesagt und dann haben sie auf ihn eingetreten. Sie waren wie im Rausch. Es war so fürchterlich. So was haben wir noch nie gemacht."
"Na ja, solch Engel waren Sie nicht gerade. Körperverletzung an einer Schülerin, dazu haben Sie Geld erpresst. Davor Diebstahl im wiederholten Fall."
"Das stimmt, aber ich habe dafür bezahlt und mich geändert."
"Das hören wir öfter. Wir erleben es nur leider öfter, dass das nicht zutrifft. Die Resozialisierung scheint bei Ihnen und Ihrer Clique nicht funktioniert zu haben. Wie kann man danebenstehen und zusehen, wie ein Mann zu Tode geprügelt wird? Falls es überhaupt so war. Sie hätten die Polizei rufen können, wenn Sie dagegen waren. Sie hätten Ihre Freundinnen abhalten können. Was hat Ihnen der Mann getan?"
"Nichts, aber ich wollte nicht, dass sie ..."
"Sie wollten es nicht?", forschte Helmut nach. "Der Mann ist tot. Sie haben drei Kindern den Vater genommen. Sie wollten es nicht? Sie wollten nicht die Schülerin krankenhausreif schlagen. Das Mädchen hatte drei gebrochene Rippen, zwei ausgeschlagene Zähne, abgesehen von den Hämatomen und der Angst. Die Eltern sind wegen Ihnen und Ihren Freundinnen umgezogen, weil sie noch im Gerichtssaal bedroht wurde, von Ihnen. Sie haben nichts im Arrest dazugelernt. So und erzählen Sie uns noch einmal von vorn. Minute für Minute. Alles!"
Sie wiederholte ihre Aussage und anschließend führte man sie ab.
Als Nächstes nahm sich Daniel Birgit Köhler vor. Ein anderer Typ. Sie lungerte auf dem Stuhl herum, kaute Kaugummi und musterte ihn lasziv langsam von oben bis unten. "Wow, du bist ja ein geiler Typ. Hast du Lust zum Ficken?"
"Setzen Sie sich gefälligst richtig hin und sparen Sie sich das blöde Gequatsche", entgegnet er mit kalter Förmlichkeit. Helmut belehrte sie.
"Bulle, warum so sauer? Du siehst echt krass aus. Der alte Knacker verpisst sich und wir ..."
"Ich mag keine kriminellen, dummen und ordinären Mädchen, die nichts können, dabei eine große Klappe haben. Begreifen Sie das wenigstens? Im Übrigen war das Beamtenbeleidigung. Das gibt noch ein etwas höheres Strafmaß. Verstanden?"
"Mensch, Briester, tu doch nicht so. Wenn du Melanie flachlegst, bist du kein feiner Pinkel. Da magst du es eher obszön. Ihr dämlichen Wichser macht, was ihr wollt. Ich weiß von nichts und will nach Hause, und zwar sofort. Ei, Alter, glotz nicht so blöd", meckerte sie Helmut an. "Außerdem sage ich ohne Anwalt generell nichts. Es gibt Rechte, vergessen?"
"Sie werden die nächsten fünfzehn Jahre leider im Gefängnis verbringen, aber dann ..."
"Bulle, komm mir nicht so. Ich hab nichts gemacht."
"Doch, Sie haben gestern Abend einen Mann getötet. Mord nennt man das und darauf gibt es lebenslänglich. Mindestens fünfzehn Jahre. Sie sind nicht resozialisierbar, wie man anhand des Strafregisters unschwer ersehen kann."
"Du spinnst. Blöde Spießer!"
"Zügeln Sie Ihre Ausdrucksweise", sagte Daniel leise, aber seine Stimme klang kalt, eiskalt und er blickte die Frau so an, dass sie zurückzuckte.
"Wir haben an Ihrer Kleidung Blutspritzer des Opfers gefunden. Daneben gibt es Zeugen. Ihre Freundinnen werden, bis auf Frau Neumann nach dem Jugendstrafrecht verurteilt, aber Sie nicht. Was ist passiert?"
"Mensch, du bluffst doch. Ei, kriegt ihr es nicht mit, ich war´s nicht. Mann, ihr geht mir auf die Kette."
"Es heißt noch Sie. Benehmen haben Sie keins. Nein, an den Schuhen, den Hosenbeinen wurde das Blut des Opfers festgestellt. Sie haben einen wehrlosen Mann, der am Boden lag, solange getreten, bis er tot war. Das nennt man grausam, brutal."
"Alles Quatsch. Ich habe nichts gemacht, checkste das nicht? Der Alte ist vielleicht hingeflogen oder was weiß ich. Zu blöd zum Laufen", amüsierte sie sich. "Mensch, ich will nach Hause. Habt ihr nichts andres zu tun? Ich hab nichts gemacht. Briester, quatsch du von Benehmen. Soll ich mal ein paar deiner Sprüche beim Sex loslassen?"
"Meinen Sie, mit den Lügen kommen Sie weiter? Eine der Zeugen hat uns beschrieben, wie gerade Sie eine der Schlimmsten waren."
"Dann muss der besoffen gewesen sein. Ich hab nichts gemacht und sage ich nichts mehr. Ich will nach Hause und pennen. Kapiert?"
"Wie Sie meinen, hätte sich positiv vor Gericht ausgewirkt. Sie kommen in U-Haft und werden dem Richter vorgeführt."
"Mein Anwalt holt mich in einer Stunde heraus. Kannst mich ja besuchen und wir schieben eine geile Nummer", flirtete sie mit Daniel,
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