Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
der gerade das Gerät ausschaltet.
"Ihnen vergeht noch Ihre große Klappe, wenn Sie im Frauengefängnis sitzen und Männer sehen Sie die nächsten fünfzehn Jahre keine mehr. Eventuell verhängt man anschließende Sicherungsverwahrung bei dem Vorstrafenregister. Sie sehen nie mehr etwas von außen. Lass sie hinüberschaffen. Die Weiber dort freuen sich über Frischfleisch."
Helmut holte den Beamten herein.
"Hei, was soll das heißen?"
"Dass merken Sie in den nächsten Tagen, wie man mit einer Neuen umgeht. Besonders beliebt, die eine große Klappe haben, aber in der Gruppe stark sind. Ihre Freundinnen können Ihnen nicht helfen. Die retten lieber ihren eignen Hals, als dass sie was für Sie tun würden. Jeder ist sich selbst der Nächste." Er grinste, hatte bemerkt, wie sie blass wurde.
"Bulle, holst du auf meine Kosten Melanie raus? Blöder Wichser!"
Man führte sie ab.
"Zäher Brocken. Die Schiller soll noch schlimmer sein."
"Lassen wir sie eine Nacht schmoren, vielleicht sind sie morgen gesprächiger. Da haben wir etwas in den Händen."
Als er Eileen mittags anrief, hörte er, dass sie unterwegs sei. Er verließ das Büro, und als er zwei Stunden später zurückkam, wartete sein Chef bereits dort. Er fluchte innerlich.
"Wo kommen Sie jetzt her?"
"Ich habe mir den Tatort der letzten Nacht angesehen."
"Sie lügen dreist. Wurde der Mann in Frau Schaller´s Wohnung getötet? Die Stunden werden Ihnen vom Lohn abgezogen, und zwar alle. Das Zweite, Herr Briester, es hat sich zu Ihnen und Herrn Wasgen noch nicht herumgesprochen, dass der Leiter Herr Christensen ist. Ich habe die Versetzung in unterschiedliche Abteilungen genehmigt. Im Archiv wird demnächst etwas frei und den Job werden Sie übernehmen, Herr Briester."
Am späten Nachmittag fuhr er zu ihrer Praxis und fand sie putzend vor. "Eileen, du solltest dich ausruhen und nicht herumwuseln."
"Auch das muss erledigt werden und gerade hier ist Sauberkeit sehr wichtig. Was möchtest du?"
"Dich abholen, natürlich."
"Das geht nicht, da ich zu arbeiten habe, danach muss ich ... Ist ja egal."
"Wir haben gestern darüber gesprochen. Ich wollte dich und Ruwen heute für ein, zwei Stunden mitnehmen."
"Nein, Daniel. ICH möchte es nicht. Ich habe mein Heim. Was würde deine Frau, deine Mutter, dein Großvater, deine Kinder sagen, wenn du eine Frau mit zwei Kindern anschleppst?"
"Es gibt keine Frau, da ich geschieden bin, außerdem will ich nicht heiraten, sondern meinen Neuzugang sehen, dessen Mutter hin und wieder treffen. Wir kennen uns kaum, haben jedoch ein Kind."
Sie starrte ihn einige Sekunden an, schluckte. "Nein, und damit Schluss der Debatte."
"Eileen, ich möchte, dass die Kinder ihren Bruder kennen lernen."
"Es gibt keinen Bruder. Ich habe eine Praxis zu führen und da habe ich vier Tage in der Woche bis zum späten Nachmittag Sprechstunde, danach muss ich putzen, eventuell noch Hausbesuche absolvieren. Ich habe einen Haushalt zu führen, muss kochen und ein Baby versorgen, was sich alle paar Stunden meldet. Ich habe keine Zeit und ich möchte nicht. Wenn du eine Haushälterin benötigst, such die eine andere, geh zum Beispiel zum Arbeitsamt oder setze Inserate in die Zeitungen."
"Snaksch, so war das nicht gemeint, da ich da jemand sehr zuverlässiges habe. Du redest einen Mist zusammen."
"Ich werde darüber nachdenken und sag dir Bescheid."
"Das ist mir zu wenig. Kommt morgen Nachmittag, da hast du geschlos- sen. Meine Kinder und Alina freuen sich bestimmt."
"Geh und lass mich in Ruhe."
"Eileen ..."
"Nein! Such dir deine Haushaltshilfe woanders. Es gibt bestimmt genug, die dazu ja sagen."
"Aber ..."
"Daniel, nein! Ich möchte nicht. Ich möchte dich nicht und ich möchte dein Angebot nicht annehmen."
Sie drehte sich um, putzte weiter und er fuhr enttäuscht nach Hause.
Abends erschien Tina überraschend und in dem Moment war er sogar froh, dass Eileen nicht im Haus war. Sie hätte voreilige Schlüsse gezogen.
"Hast du ein Glas Wein?"
Er stellte Wein hin und sie erzählte, dass Jana nach Bremen ziehen wollte, da sie sich von dem Mann getrennt habe. Sie hätte Torsten gefragt, ob sie nicht eine kleine Wohnung für sie wüsste.
Daniel schaute seine Schwägerin an, erwiderte nichts. Im Stillen fragte er sich, was da auf ihn zukommen würde. Was planten Jana und Torsten?
"Jana hat gefragt, ob sie nicht für ein, zwei Wochen bei dir wohnen darf, bis sie etwas gefunden hat."
Daniel lachte laut. "Für wie blöd haltet ihr mich? Ich soll sie aufnehmen, damit sie sich
Weitere Kostenlose Bücher