Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
hier fest einnistet? Ich werde morgen mit meinem Rechtsanwalt sprechen, damit keiner auf dumme Gedanken kommt."
"Ich habe ihr gesagt, dass du das bestimmt nicht möchtest. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass sie in Hamburg bleiben soll, da sie hier nie einen Job findet. Solltest du herkommen, sorge ich dafür, dass du schnell verschwindest, und ruf mich nicht an, hab ich wörtlich gesagt. Danach habe ich aufgelegt. Schatz, du weißt, dass ich das nie zulassen würde. Die wollen dir etwas anhängen, vermute ich."
"Trotzdem, das ist mir zu unsicher. Ab sofort hat keiner mehr Zugang zu meinen Kindern. Ich werde Entsprechendes in der Kita mitteilen. Keine unangemeldeten Besuche mehr in meinem Haus. Nichts! Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste."
"Schatz, du weißt genau, dass ich immer auf deiner Seite gestanden habe. Deswegen wollte ich ja die Scheidung."
"Ist besser für dich."
"Ja, nicht wahr? Das hätte ich lange machen sollen, aber nun bin ich den Kerl ja los, so wie du diese Frau. Ich kann mich nachmittags, wenn Maria keine Zeit hat, um deine Kinder kümmern. Ich bringe sie her und bleibe solange, bis du kommst. Da brauchst du keine Angst zu haben, dass sie sich an denen vergreift. Chiara wird sich bestimmt freuen, wenn sie so eine Art Mutter hat. Maria ist nicht die Richtige für sie."
"Nein Tina. Es bleibt so, wie es war. Maria ist da, versorgt meine Tochter hervorragend. Für die Sicherheit meiner Kinder ist gesorgt. Warum suchst du die nicht einen Vormittagsjob? So hättest du etwas Geld und Ablenkung."
"Torsten zahlt nichts, weil er nichts hat und seine Nutte verdient generell kein Geld. Ich möchte nicht wissen, in welcher Bruchbude die hausen."
"Lass ihn zufrieden. Ihr seid geschieden. Baue dir ein neues Leben auf."
"Schatz, kann ich bei dir schlafen? Ich habe zu viel Wein getrunken und fahr lieber nicht. Einmal in deinem Bett Sex haben, wäre schön und nicht nur immer bei mir."
"Ich rufe dir ein Taxi. Dein Auto stell ich auf die Straße, kannst du ihn morgen abholen."
"Ach, schlaf ich hier und fahr morgen früh damit nach Hause. Sonst muss ich ja dauernd hin und her fahren."
"Nein und damit Schluss", entgegnete er brüsk, worauf sie ihn verdutzt anblickte.
Wenig später verabschiedete sie sich und er atmete auf. Gelegentlich nervte sie ihn.
*
Morgens traf er alle Kollegen im Büro an. "Moin, gibt es nichts zu tun?"
"Wir haben gerade über den Fall Schuster geredet. Heiner meinte, eventuell hat die Löbert oder ihr Ex die erpresst."
"So ein Schwachsinn. Der spinnt sich etwas zu Recht, der ach so große Chef. Genau so ein Scheiß, wie seine Theorie von gestohlenen Diamanten. Er sollte weniger Fernsehen gucken. Ich nehme mir alle Akten mit, lese mir das durch. Helfe ich dem tollen Boss weiter, sonst laufen die Verbrecher noch jahrelang frei herum. Blöde Niete!"
Daniel las nach dem Frühstück im Büro die Akten über das Ehepaar Schuster, Löbert und Kleber. Sie kamen nicht vorwärts. Bisher hatten sie nirgends feststellen können, dass die Löbert oder der Kleber jemals in einen dieser Länder gewesen waren. Die Herkunft des Geldes war ebenfalls noch ungeklärt und sie hatten nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sie suchen sollten. Es gab zwei gemeinsame Nenner bei den vier Toten. Die ungeklärte Herkunft des Geldes - der Chemiemix.
Das Geld. Er schaute die Zahlen an. Bei der Löbert war innerhalb eines Jahres das Geld bar eingezahlt worden. Schuster´s ...? Er lehnte sich zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und brütete. Was war, wenn die Löbert ... Er sprang auf, riss die Tür auf.
"Doris, ich benötige die Bankauszüge der Schuster´s. Hol sie von den letzten zwei Jahren."
"Mach es gefälligst allein. Ich bin nicht dein Laufbursche."
"Was ist los?", fragte Helmut erschrocken.
"Die Löbert hat die Schuster´s erpresst. Die Schuster´s sind in etwas Illegales verwickelt, das ist sicher. Die Löbert bekommt davon etwas mit und erpresst die Schuster´s. Das erzählen die Schuster´s ihrem Mörder. Der bringt sicherheitshalber die Löbert um, damit die nichts ausplaudert. Sie hat am Samstagmorgen einen Anruf aus einer öffentlichen Telefonzelle erhalten, danach ruft sie den Kleber an. Seit drei Monaten das erste Mal. Der fährt mit nach Bremen, weil er ihr beistehen möchte. Exitus. Wir benötigen irgendetwas, wenigstens eine vage, kärgliche Spur, etwas was kausal bedingt ist. Wir müssen noch einmal von vorn beginnen."
"Hat er wir gesagt? Das heißt, wir sollen arbeiten und er spielt
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