Daniel Briester - Tödlicher Wahnsinn
Eileen?"
"Ich weiß es nicht."
"Muss sie heute länger arbeiten?"
"Kann sein."
"Wo ist Alina?"
"Bei ihrer Mama natürlich. Was habt ihr heute angestellt? Ihr habt mir ja noch nichts erzählt", lenkte er ab.
Die Kinder schliefen und er stocherte lustlos im Essen herum. Wahrscheinlich war ihr Weggang das Beste, überlegte er. Jana würde sich beruhigen und er konnte die Kinder behalten. Es würde keinen weiteren Stress geben. Überhaupt hatte Eileen Blödsinn geschrieben, und wenn sie nicht wollte, dass er sich zu Ruwen bekannte, eben nicht. Sollte sich ihr Ex darum kümmern. Die beiden schienen sowieso ein enges Verhältnis zueinander zu haben und vielleicht waren sie ja erneut zusammen. Der alte Sack hatte anscheinend Geld und das war vermutlich zu verlockend. Für das bisschen Putzen wollte sie ihn sogar abzocken. Diese Weiber waren alle gleich - geldgeil!
Gleichzeitig wollte er sie bei sich haben, wollte, dass sie bei ihm war und er war eifersüchtig, musste er sich trotz allem eingestehen. Ach, vergiss es. Die Kinder waren wichtig und nicht irgendwelche Frauen.
Daniel duschte, schaute noch bei den Kindern nach, deckte Chiara richtig zu und legte sich ins Bett. Im Dunkeln eilten seine Gedanken zu Eileen. Hatte er so über Jana geredet? Ich muss absolut blöd sein. Wie kann ich ihr so einen Unfug erzählen? Sie ist viel niedlicher, weiblicher, weicher und genauso intelligent wie Jana. Nein, intelligenter und vor allem nicht verrückt. Sie ist eine wundervolle, lebenslustige Mutter, dazu eine wenigstens teilweise arbeitende Frau. Sie ist nicht materiell eingestellt, wie es Jana ist, und legte nicht so viel Wert auf all diese Prestigedinge. Sie war selbstbewusst, nicht so wie Jana, die ihren Doktortitel, ihre Designerklamotten benötigte, um sich damit aufzu- werten. Nein, da war aber noch mehr. Sie hatte diese feminine Wesensart, die er einmal für kurze Zeit bei Jana entdeckt hatte. Snaksch! Er wollte sie nicht mit Jana vergleichen. Sie war Eileen und nicht seine Ex, sollte es gewiss nicht sein. Er wollte keine zweite Jana, so wie er nie eine zweite Petra gewollt hatte. Möchte ich Eileen überhaupt, fragte er sich. Er richtete sich etwas hoch, schaute auf die Uhr. Nein, es war zu spät. Jetzt konnte er sie nicht anrufen. Das musste bis morgen warten.
Während er weiter über den Brief grübelte, fiel ihm ein, was sie am Mittwoch gesagt hatte. Jana hat mir gesagt, dass ihr Feiern geht. Merde, woher hatte das Jana gewusst? Wann hat diese Person mit Eileen geredet und was hatte sie ihr noch für Lügen erzählt?
*
Noch vor dem Frühstück rief er seinen Freund Bernd Schmid an. Der arbeitete im Rauschgiftdezernat in Hamburg, seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Der kannte die ganzen damaligen Vorgänge. Er berichtete ihm von seinem Verdacht. "Bernd, hör dich bei euch um, was man da noch über Jana und den Frieser oder Frieser und die Larsen weiß."
"Ich bin mir fast sicher. Es sprechen zu viele Details, Indizien dafür."
"Nein, möchte ich nicht unbedingt. Es ist für den Notfall, falls meine Ex nicht einlenkt und mir die Kinder nimmt. Ich möchte sie nicht unbedingt reinreiten, schließlich habe ich sie geliebt und sie ist die Mutter meiner Kinder. Ach, ich weiß es nicht. Wenn sie es war, soll es Steffens herausfinden lassen. Er möchte den Tod von dem Frieser aufklären und hat das wohl Resser übertragen. Allerdings vor Monaten."
"Noch etwas, ich benötigt die Protokolle der Gerichtsverhandlung im Larsen und Hertleg-Prozess. Besonders interessieren mich die Aussagen von Sanders und Sievers. Sie heben da irgendetwas angedeutet."
"Ja danke."
Er trank den Kaffee, öffnete in Gedanken vertieft das Kuchenpaket.
Milliardenaufträge für TOR-WIND und TOR-SUN,
las er die Überschrift.
Von seiner 5-wöchigen-Afrika-Reise kehrt Dr. Torsten Briester mit Aufträgen in Milliardenhöhe für die beiden Zweige der TOR-Group zurück. Die Produktionen laufen bereits auf Hochtouren und es wurden 123 neue Arbeitnehmer eingestellt.
Das nächste Telefonat führte er mit Tina, da er wissen wollte, woher Jana wusste, dass er mit ihr an diesem Abend gefeiert hatte. Die quatschte ihn zehn Minuten voll, wie hinterhältig und gemein Torsten wäre und er legte genervt auf.
Im Büro erkundigte er sich, ob es etwas Neues gab, sagte Bescheid, dass er später kommen würde, da er noch Zeugen befragen wollte.
Er fuhr zu Eileen´s Praxis, öffnete die Tür, ging weiter, da hörte er aus einem Zimmer eine leise Frauenstimme.
"Wunner, das sie
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