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Daniel Taylor und das dunkle Erbe

Daniel Taylor und das dunkle Erbe

Titel: Daniel Taylor und das dunkle Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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Arbeit. »Was hier passiert, richtet sich gegen alles, woran ich glaube!« Er seufzte laut. »Ich hab die Lügen nicht mehr ausgehalten und nie richtig verstanden, wer Daniel wirklich war. Aber ich hab mein Versprechen gehalten, Anne nichts zu sagen.«
    James senkte die Stimme und konnte Peter kaum in die Augen sehen. »Ich mache mir Vorwürfe. Es tut mir leid, dass ich an eurer Trennung schuld bin.«
    Entschieden schüttelte Peter den Kopf. »Wir haben nie richtig zusammengepasst. Es gab immer eine kleine Kluft zwischen uns. Gewisse Dinge erkennt man nicht, wenn man jung ist.« Peter atmete tief durch und überprüfte, ob das Blut richtig floss. »Ich will nicht, dass Anne leidet. Nicht wegen uns und schon gar nicht wegen Daniel. Einerseits wünsche ich mir, ich dürfte ihr die Wahrheit sagen, andererseits würde sie das noch mehr belasten. Die Wahrheit könnte ihr Leben zerstören, und sie hat im Moment niemanden, der sie auffangen kann. Daniel ist das Einzige, was ihr wichtig ist, er kam immer vor mir. Sie liebt ihn mehr als alles andere. Ich kann ihr das nicht auch noch nehmen. Deswegen halte ich mich, so gut es geht, raus aus ihrem und Daniels Leben. Vielleicht kann sie noch einmal von vorn anfangen. So wie ich.« Peter kratzte sich am Kopf und schaute James in die Augen. »Hast du eine Vermutung, was mit Daniel los ist? Er liegt hier wie tot, aber eigentlich scheint ihm nichts zu fehlen.«
    »Ich glaube, jetzt, wo sein Körper fast ausgewachsen ist und die dämonischen Fähigkeiten sowie die Wächtereigenschaften langsam zum Vorschein kommen, nimmt ihn die Umstellung sehr mit. Sein Körper muss sich entscheiden, was er sein will: Wächter oder Dämon.«
    Peter starrte James an. »Willst du damit sagen, er könnte ein richtiger Dämon werden?«
    »Das weiß ich nicht sicher«, gestand James ihm leise. »Wenn es so ist, werde ich alles tun, um ihn auf unsere Seite zu bringen. Daniel ist ein guter Mensch. Er wird nicht so schnell der dunklen Seite verfallen.« Er dachte einen Moment nach. »Es könnte auch sein, dass die Dämonen ihn aufgespürt haben und in seinen Geist vorgedrungen sind. Ich habe immer gehofft, sie würden ihn nicht finden, doch wenn er genug von ihren Eigenschaften besitzt …« Dann würde auch die Bluttransfusion nichts mehr ausrichten können.
    Peter setzte sich auf die Bettkante, verschränkte die Arme vor der Brust und sah abwechselnd von James zu Daniel. »Was sollten sie von ihm wollen?«
    James zuckte mit den Schultern, obwohl er die Antwort genau kannte: Die Dämonen wollten das Zepter der Macht, und nur jemand, dessen Blut dasselbe war wie das in dem Artefakt, war dazu fähig, die ganze Kraft des Zepters auszuschöpfen. Sie konnten Daniel ebenso gut entführen, um ihn als Druckmittel zu missbrauchen. Ob die Dämonen wussten, dass er, James, das Versteck des Zepters kannte und sonst niemand?
    Natürlich hatte er der Gilde davon berichtet. Weil er sich weigerte, das Versteck preiszugeben, hatten sie ihn daraufhin verstoßen, ihn als Verräter angesehen. Nur gut, dass Dr. Graham ein persönlicher Freund der Familie war. Er riskierte viel, um James zu helfen. Der Arzt gehörte genau wie James einer geheimen Wächteruntergruppe an. Es gab viele Wächter, die sich aus verschiedenen Gründen von der Gilde losgesagt hatten oder verstoßen worden waren. Dr. Graham war einer ihrer Spione. Die Gilde wusste nicht, dass er übergelaufen war.
    »Können diese … Wesen … Anne und Daniel gefährlich werden?«, fragte Peter.
    Kurz schloss James die Augen. Er wollte sich nicht ausmalen, was sie alles könnten. »Wäre möglich.«
    »Verdammt«, fluchte Peter, was überhaupt nicht zu ihm passte. Für gewöhnlich war er, James, der Unbeherrschte.
    »Die Gilde wird sie im Auge behalten und eingreifen, sollten sie in Gefahr geraten.« Auch wenn er nicht mehr der Gemeinschaft angehörte, stand sein Sohn dennoch unter ihrem Schutz. James Herz klopfte schneller. Er betete, dass die Dämonen Daniel nicht gefunden hatten. Hoffentlich irrte er sich. »Ich werde sie mit meinem Leben schützen, falls es sein muss.« Er fasste das Amulett an, das er unter seinem Shirt versteckt trug. Kitana hatte ihm das Horusauge einst gegeben. Es machte James für dämonische Augen unsichtbar und bewahrte ihn davor, dunklen Versuchungen zu erliegen.
    Peter zog die Brauen zusammen. »Du wirst sie aufklären müssen.«
    »Wenn es dazu kommt, werde ich das tun.«
    Hörbar holte Peter Luft. »Vielleicht … Nein, vergiss es.«

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