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Daniel Taylor und das magische Zepter

Daniel Taylor und das magische Zepter

Titel: Daniel Taylor und das magische Zepter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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denn los mit dir?«, fragte er vorsichtig, als er sie zu seinem Auto führte, das allein auf dem schlecht beleuchteten Parkplatz stand. Die meisten Besucher hatten das Gebäude bereits verlassen, und Vanessas Eltern waren gleich zu ihrem Bowlingabend weitergefahren, weshalb Mike Vanessa nach Hause brachte. »Geht es Daniel noch nicht besser? Ich hab gehört, er war nicht in der Schule.«
    Vanessa nickte, wobei sie sich ständig umsah.
    »Er wäre bestimmt gekommen, wenn er gekonnt hätte«, versuchte Mike sie aufzumuntern.
    »Das ist es nicht«, sagte Vanessa leise und drückte sich so fest an ihn, dass Mike gegensteuern musste, um nicht vom Weg abzukommen. Vanessa zitterte.
    »Ist dir kalt?« Mike war immer noch erhitzt, aber die Nächte kühlten langsam ab. Vanessa trug ihr Kleid, das ärmellos und tief ausgeschnitten war. Sie sah damit aus wie eine Prinzessin.
    Vanessa verneinte.
    »Was dann?« Mike ließ sie los, weil sie vor seinem Pontiac standen. Er suchte in seiner Sporttasche nach dem Autoschlüssel und fragte sich, ob Vanessas seltsames Verhalten auf ihn abfärbte. Er fühlte sich plötzlich beobachtet und warf einen Blick über die Schulter. Hinter dem Gebäude standen Mülltonnen, über denen eine Neonröhre das einzige Licht verbreitete. Die Lampe flackerte, ein kühler Hauch wehte ein Stück Zeitungspapier über den Teer.
    »Kannst du nicht schneller machen?« Vanessa drückte ihre Handtasche gegen die Brust und holte einen Stein heraus, der aussah wie ein Amethyst. Sie schloss ihre Faust darum, bevor sie Mike aus furchtsamen Augen anschaute.
    »Was hast du da?«, fragte er.
    »Einen Glücksbringer.«
    »Wofür?« Er hatte den Schlüssel gefunden und steckte ihn ins Schloss. Wenn er doch nur besser sehen könnte. »Wenn du mir jetzt nicht sofort sagst, was …«
    Vanessas Aufschrei erschreckte Mike so sehr, dass er fast den Schlüssel abbrach. Mike wirbelte herum und erstarrte. Ein großer Mann hielt Vanessa von hinten den Mund zu. Die andere Hand hatte er um sie geschlungen. Die Tasche lag zu ihren Füßen, daneben der Kristall, in unzählige Teile zerbrochen.
    Mike blinzelte, sein Herz raste. Nein, das war unmöglich! Diese Gestalten kannte er aus seinen Lehrbüchern: die grauen Umhänge, die kahl rasierten Schädel …
    Vanessas Augen waren riesengroß. Ihr Blick schrie nach Hilfe, doch Mike wusste nicht, was er gegen einen Dämon ausrichten konnte. Er hatte nie die Gildenschule besucht, nur ein paar Bücher gewälzt. Obwohl seine Eltern beide Wächter waren, hatte er nicht eine einzige lächerliche Fähigkeit von ihnen vererbt bekommen. So etwas konnte passieren – aber fair war das nicht.
    Mike schluckte. Er träumte doch sicher?
    »Lass sie los!«, rief er, in der Hoffnung, der Dämon würde reagieren. Mike hob seine Hand. »Ich bin ein Wächter! Wenn du sie nicht sofort loslässt, töte ich dich!«
    Der Dämon verzog die Lippen zu einem höhnischen Grinsen, während Vanessa wie gelähmt in seinem Griff hing. Plötzlich spürte Mike einen quälenden Stich in seinem Kopf. Er presste sich die Hände an die Schläfen und sackte auf die Knie.
    Der Dämon lachte auf. »Du willst ein Wächter sein?« Ein dunkelroter Feuerball materialisierte sich in der Hand des Unterweltlers, seine Augen blitzten.
    »Hör auf!«, vernahm Mike eine weibliche Stimme, die ihm bekannt vorkam. Sie kam aus der Richtung der Mülltonnen. War das Marla? »Ich habe dein Versprechen!«
    Mike drehte den Kopf; das Stechen hatte abrupt aufgehört. Dafür durchzuckte ein ganz anderer Stich sein Herz. Neben der Tonne stand tatsächlich Marla! Gott, wie sah sie aus? Ihr Pullover war zerrissen, und Blut befleckte den Stoff! Hatte der Dämon sie so übel zugerichtet?
    Mikes Furcht wich grenzenloser Wut. Er stand auf und schnappte sich den erstbesten Gegenstand, den er in seiner geöffneten Sporttasche fand: eine Dose Haargel. Mike war immer gut im Werfen gewesen. Vanessa reichte dem Unterweltler nur bis zur Brust … Mike holte aus, während Marla zeitgleich schrie: »Tu das nicht!« Doch die Dose raste bereits auf den Schädel des Dämons zu. Mike war verblüfft, wie schnell die Kreatur reagierte: Aus ihren Augen schossen grelle Strahlen, die den Tiegel trafen und ihn zu Mike zurückschleuderten. Die Dose traf ihn mit voller Wucht an der Stirn.
    »Mike!«, schrie Marla auf und rannte auf ihn zu, während er taumelnd gegen sein Auto sackte. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen, aber er durfte jetzt nicht ohnmächtig werden. Er musste sofort

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