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Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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seinen eigenen, unwiderstehlichen Mike-Duft und fühlte die Wärme, die sein Körper ausstrahlte.
    Ihre Knie wollten nachgeben. »Äh … Mike, hallo!« Warum krächzte sie wie eine Hexe, wenn sie vor ihm den Mund aufmachte?
    Mike sah sie ebenso erstaunt an, wie sie sich gerade fühlte.
    Endlos lange Sekunden später klappte er den Mund als Erster zu. »Was machst du denn hier?«
    Tja, gute Frage. Was sollte sie ihm antworten? »Ich schaue mir die Sehenswürdigkeiten von Little Peak an, solange ich eine Freundin besuche.«
    »Klar«, erwiderte Mike über das ganze Gesicht strahlend. »Du hast auf mich gewartet, stimmt’s?«
    Ihr Gesicht erhitzte sich abrupt, was ebenfalls unbekannt für sie war. Ihr Körper schien ein völlig neues Eigenleben entwickelt zu haben.
    »Ich hab gedacht, ich sage dir mal kurz Hallo. Und das hab ich ja jetzt gemacht, also…«
    »Hast du Lust, mit mir essen zu gehen?«, fragte Mike hastig. Es war offensichtlich, dass er sie nicht so schnell entkommen lassen würde. »Gleich zwei Straßen weiter ist ein Diner, da gibt’s hervorragende Burger.«
    »Burger?« Die hatte sie schon ewig nicht mehr gegessen.
    »Die haben auch andere Sachen.« Mike errötete.
    Ach, er sah einfach süß aus! »Burger sind okay.« Verdammt, das war jetzt praktisch ein Ja gewesen! Marla biss sich auf die Zunge. Sie würde nur eben mit Mike da hingehen, einen Burger essen und danach sofort verschwinden.
    »Cool«, sagte Mike und grinste breit. Dadurch kamen leider seine Grübchen zum Vorschein, was ihn noch attraktiver aussehen ließ.
    Ich bin verloren , dachte Marla, als sie sich bei Mike unterhakte.

    Antheus war gekommen, um ihn wieder einmal mit in die Halle zu nehmen, wo sein nächstes Training stattfand. Der große Dämon, der den anderen Oberen fast bis aufs Haar glich – nein, er hatte ja gar keine Haare, wie all die anderen des Hohen Rates auch –, schleuderte Daniel mental eine Eiseskälte entgegen, die ihn frösteln ließ.
    Obron und Metistakles erwarteten ihn bereits. Sie standen neben dem Thron des Noch-Herrschers Xandros, der sein »Opa« war, wie sich Daniel … Silvan mit leichtem Unbehagen immer wieder ins Gedächtnis rief. Daniel hatte versucht, nach äußerlichen Ähnlichkeiten zu suchen, aber noch nie hatte er Xandros’ Gesicht gesehen. Ob Marla ihn je ohne Kapuze erblickt hatte? Sie war auch seine Enkelin.
    Xandros, dessen knochige Finger die Lehnen des Stuhls umklammerten, war unter seiner weiten Kapuze kaum auszumachen. Daniel bildete sich ein, dass dessen Augen dunkelrot glommen. Er konnte die Hitze fast auf seiner Haut spüren. So gerne würde er ihn anschauen, doch sobald Daniel den Kopf hob, schoss ein stechender Schmerz durch sein Gehirn, sodass er ihn sofort wieder senkte.
    Daniel hätte sich jetzt sogar Sirina an seine Seite gewünscht, nur um mit diesen unheimlichen Unterweltlern nicht allein zu sein. Würde er, wenn er Herrscher war, nicht nur diese hässlichen, grauen Gewänder tragen müssen, sondern auch eine Glatze haben? Daniel liebte sein schwarzes Haar und wollte es nicht missen.
    Aber einen entschiedenen Vorteil hatte es, ein Dämon zu sein: Sobald man eine gewisse körperliche und magische »Reife« erlangt hatte – also meistens zwischen dem achtzehnten und einundzwanzigsten Lebensjahr –, liefen die biologischen Prozesse im Körper in Zeitlupe ab. Ein Dämon alterte unendlich langsam und wurde praktisch unsterblich. Jedoch nur, wenn man die »Ernährung« umstellte und fortan bloß Seelen oder negative Energien auf dem Speiseplan standen. Daniel würde weiterhin normal essen können, wenn er wollte, danach hatte er sich erkundigt. Ein Leben ohne Nudelauflauf, Hot Dogs und Käsekuchen wäre nicht zu ertragen.
    Unsterblich … und an der Macht.
    Das hatte was.
    Eines wusste Daniel: Sobald er hier den Laden schmiss, würde sich einiges ändern.

    Vanessa saß wie jeden Nachmittag in den letzten Tagen mit James und Dannys Mutter am Küchentisch der Taylors. Anne hatte ihr Gesicht in einem Taschentuch vergraben. Sie machte sich immer noch große Vorwürfe darüber, nicht nur als Ehefrau, sondern auch als Mutter versagt zu haben. James hatte einen Arm um sie gelegt und versuchte, sie zu beruhigen. »Anne, es ist sicher nicht deine Schuld, dass er weggelaufen ist.«
    Weggelaufen … das glaubte Anne.
    James hatte Vanessa gebeten, Anne erst einmal nicht die Wahrheit zu erzählen, um sie nicht unnötig aufzuregen und vor allem, um sie nicht in Gefahr zu bringen. »Wenn Daniel

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