Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Daniel Taylor zwischen zwei Welten

Titel: Daniel Taylor zwischen zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
Vom Netzwerk:
allerdings in ihrem »Märchenzimmer« eingeschlossen, dorthin konnte selbst Metistakles nicht vordringen.
    Allerdings verstand sie nicht, warum sie Silvan nicht beim Training beobachten durfte. Gut, ihr war es verboten, die große Halle zu betreten, aber auch sonst bekam sie ihn kaum zu Gesicht. Die Oberen hielten sie absichtlich von ihm fern. Das war nicht gerecht – immerhin war sie es gewesen, die Silvan aufgespürt hatte. Wahrscheinlich hatte der Hohe Rat Angst, Marla könnte noch etwas dazulernen.
    Marla fiel bald die Höhlendecke auf den Kopf! Ob sie doch noch einmal nach oben gehen sollte?

    Vanessa trat so kräftig in die Pedale, dass sich ihre Oberschenkel verkrampften. So schnell sie konnte, radelte sie nach Hause. Jedoch nicht, weil es leicht regnete. Die Tropfen bemerkte sie kaum, weil sie in Gedanken bei Daniel war. Vanessa war bei Colleen gewesen, aber lange hatte sie es bei ihrer Freundin nicht ausgehalten. Anne hatte ihr am Morgen erzählt, dass Danny nicht in seinem Bett gelegen hatte, als sie vor Schichtbeginn in sein Zimmer gesehen hatte. Daraufhin hatte sie Peter angerufen, um zu fragen, ob Daniel vielleicht bei ihm wäre. Dieser hatte gemeint, sie solle sich mit James Carpenter aussprechen.
    Aussprechen … Vanessa grübelte über Annes Worte bereits die ganze Zeit. Sie wollte gleich zu ihr gehen, um zu erfahren, ob es Neuigkeiten gab. Daniel fehlte vielleicht schon seit gestern, wo Vanessa ihn … Nicht drüber nachdenken. Vanessas Magen verkrampfte sich, als sie in die Garage fuhr, ihr Rad abstellte und von innen das Tor schloss. Sie musste endlich wissen, woran sie bei Danny war!
    Das Auto ihrer Eltern stand nicht da, weil die beiden Freunde besuchten. Vanessa hätte ohnehin nicht mit ihnen über Daniels »Zustand« sprechen können. Sie fühlte sich allein. Hoffentlich war Anne zu Hause. Aber Anne kannte nicht die Wahrheit über ihren Sohn … Wenn Vanessa doch jemanden zum Reden hätte. Selbst Marla ließ sich heute nicht blicken.
    Daniel und Sirina – sie brachte das Bild nicht aus dem Kopf, worauf ihr noch schlechter wurde. Warum musste ausgerechnet ein Dämon ihre große Liebe sein? Vanessa konnte kaum glauben, was in letzter Zeit geschehen war. Ihr Weltbild stand kopf. Vielleicht ist das alles nur ein verrückter Traum …
    Vanessas Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit in der Garage gewöhnt. Da es draußen bewölkt war, drang durch das kleine Garagenfenster kaum Licht. Die Lampe war kaputt, und Vanessa versuchte, über nichts zu stolpern, als sie sich langsam auf die Tür zubewegte, die ins Haus führte. Sie war bisher im Dunkeln nicht wirklich ängstlich gewesen, aber seitdem sie Bekanntschaft mit Joe Adams und Dämoninnen gemacht hatte, war ihr doch etwas unbehaglich zumute.
    Ein leises Scharren hinter ihr ließ sie aufhorchen. Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Ob sich ein Tier verirrt hatte? Bitte, bitte!
    Wie angewurzelt blieb sie mitten im Raum stehen. Ihr Herz begann zu rasen.
    »Danny?«, flüsterte sie, wagte jedoch nicht, sich umzudrehen.
    »Nein.«
    O Gott! Vanessa wollte schreien, aber der Laut blieb in ihrer Kehle stecken. Diese Stimme gehörte auf keinen Fall zu Daniel. Sie war viel tiefer und rauer.
    Vanessa vernahm das Prasseln des stärker werdenden Regens auf dem Dach und ein leises Rascheln. Sie wirbelte auf dem Absatz herum, auf jeden noch so schrecklichen Anblick gefasst und bereit, sofort davonzulaufen.
    Im hintersten Winkel der Garage stand eine große Gestalt, von der Vanessa nur die Umrisse erkennen konnte. O nein! War ein Dämon gekommen, um sie mit in die Unterwelt zu nehmen?
    »W-was wollen Sie hier?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Wer sind Sie?«
    Die Gestalt kam einen Schritt auf sie zu. »Bitte hab keine Angst. Ich bin Daniels Vater.«
    Was? Vanessa hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit … »J-James Carpenter?«
    Der große Mann nickte und kam einen weiteren Schritt auf sie zu. Nun fiel das matte Licht genau auf ihn. Vanessa erkannte sein Gesicht: hohe Wangenknochen, ein markantes Kinn und braunes Haar, das an den Schläfen graue Strähnchen besaß. Die Ähnlichkeit mit Daniel war verblüffend.
    Sofort entspannte sie sich. »Ich dachte schon, Sie wären ein Dämon!«, rief sie erleichtert aus, biss sich jedoch gleich auf die Lippe. Der Mann würde denken, sie hätte einen Sprung in der Schüssel.
    »Dämon?« James’ Augen wurden groß. »Was weißt du über sie?«
    »Sagen Sie mir lieber, was Sie in der

Weitere Kostenlose Bücher